Starkes Sentiment |
03.01.2024 23:20:00
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Palantir-Aktie vor einem gewaltigen Bullenmarkt? Cathie Wood steigert ihren Einsatz bei der KI-Firma
• Palantir konnte Umsätze zuletzt deutlich steigern
• Plantir-CEO versprüht großen KI-Optimismus
Seit ihrem Börsengang im September 2020 hat die Palantir-Aktie gewaltige Turbulenzen erlebt. Während es 2022 rapide bergab ging, erlebten die Papiere des Datenanalyseunternehmens 2023 ein starkes Comeback. Seit Anfang Januar legte die Palantir-Aktie bei einem derzeitigen Preis von 17,47 US-Dollar um satte 172m,12 Prozent an Wert zu und performte damit um ein Vielfaches besser als der breite US-Gesamtmarkt (Stand: Schlusskurs vom 27. Dezember 2023). Im neuen Jahr 2024 könnte es weiter nach oben gehen - dieser Ansicht scheint zumindest Tech-Anlegerin Cathie Wood zu sein.
Wood erhöht Palantir-Beteiligung
So stockte Cathie Woods Flaggschiff-Fonds ARK Innovation ETF seine Palantir-Position erheblich auf, indem er am 6. Dezember 1,2 Millionen zusätzliche Aktien kaufte. Damit verdoppelte der ARK Innovation ETF seine Beteiligung an dem Unternehmen. Dieser Schritt des Fonds folgte auf frühere Käufe von 525.000 Aktien im August und rund 745.000 Aktien im September. Auch für den ARK Next Generation Internet ETF und den ARK Fintech Innovation ETF kaufte Wood Hunderttausende Palantir-Aktien ein. Zusammengenommen kaufte sie 1,57 Millionen weitere Palantir-Aktien zu.
Nach dem beherzten Zukauf verfügen die diversen ETFs von ARK Invest nun insgesamt über 9,89 Millionen Palantir-Aktien, wie "Investorplace" schreibt - zuvor lagen 8,35 Millionen Papiere des Big Data-Unternemens in den ARK Invest-Depots. Trotz des Ausbaus der Position war Palantir am 22. Dezember aber nur die 23. größte Position im Flaggschiff-ETF ARK Innovation mit einer Gewichtung von 1,49 Prozent. Zum Vergleich: Die drei größten ARK Innovation-Beteiligungen Coinbase (10,71 Prozent), Tesla (7,48 Prozent) und UiPath (7,25 Prozent) waren deutlich prominenter im Portfolio vertreten.
Wood nutzt Palantir-Kursschwäche nach negativem Analystenkommentar
Der jüngste Zukauf von Wood fiel mit einem Abschwung der Palantir-Aktie zusammen, die im Dezember zeitweise um mehr als 12 Prozent an Wert verloren hatte. Zum Teil waren diese Kurseinbußen Gewinnmitnahmen geschuldet. Sicherlich trugen aber auch negative Analystenkommentare zu der temporären Baisse bei. Ein solcher Kommentar stammte beispielsweise von William Blair-Analyst Louie DiPalma, der darauf hinwies, dass die Verlängerung des im Dezember 2019 abgeschlossenen Vierjahresvertrags mit Palantir im Wert von 458 Millionen US-Dollar durch die US-Armee eine Reduzierung erfahren könnte. DiPalma wies laut "The Motley Fool" auf die potenzielle Verkleinerung des neuen Vertrags auf 116 Millionen US-Dollar hin. Dieser Auftrag erstrecke sich nun über zwei Jahre, wobei die Wahrscheinlichkeit bestünde, dass sich andere Anbieter die Arbeit teilen.
Palantir vermeldete starke Quartalszahlen
Allgemein können sich Palantirs Geschäftszahlen aber sehr gut sehen lassen, verzeichnete das US-Unternehmen doch zuletzt ein starkes Wachstum. Im dritten Jahresviertel 2023 verbuchte Palantir einen Gewinn je Aktie von 0,07 US-Dollar. Damit übertraf das Datenanalyseunternehmen nicht nur die Analystenschätzungen, die im Durchschnitt bei 0,057 US-Dollar je Aktie lagen, sondern auch den Vorjahreswert (0,01 US-Dollar je Aktie). Auch der Umsatz von Palantir fiel mit 558 Millionen US-Dollar besser aus als erwartet (555 Millionen US-Dollar). Im Vorjahresquartal hatte Palantir mit 477,9 Millionen US-Dollar geringere Erträge eingefahren. Die Anleger reagierten äußerst erfreut auf die Zahlenvorlage und deckten sich fleißig mit Palantir-Antteilsscheinen ein. Am ersten Handelstag nach dem Geschäftsbericht schloss die Palantir-Aktie satte 18 Prozent im Plus.
Kommerzielles Nicht-Regierungs-Geschäft wird für Palantir immer wichtiger
Obwohl Palantir derzeit 55 Prozent seiner Einnahmen aus Regierungsverträgen bezieht, wachsen die Einnahmen aus dem kommerziellen Geschäft schnell. Im dritten Quartal meldete das Unternehmen einen Anstieg des kommerziellen Umsatzes um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 251 Millionen US-Dollar und übertraf damit das 12-prozentige Wachstum des Umsatzes aus Regierungsaufträgen. Darüber hinaus meldete das Unternehmen im letzten Quartal einen Anstieg der gewerblichen Kunden um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und übertraf damit das Wachstum der Gesamtkundenzahl von 34 Prozent. Das Wachstum des kommerziellen Kundenstamms scheint eng mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verbunden zu sein, insbesondere mit der starken Nachfrage nach der KI-Plattform Palantir Artificial Intelligence Platform (AIP), die im Mai 2023 eingeführt wurde.
Palantir-CEO freut sich über hohe KI-Nachfrage
In Anbetracht der starken Zahlen ist es nur allzu verständlich, dass der Palantir-CEO Alex Karp zuversichtliche Töne anstimmt. In seinem jüngsten Brief an die Aktionäre schrieb Karp: "Die erneute Beschleunigung des Wachstums unseres kommerziellen US-Geschäfts, des neuen und aufstrebenden Zentrums unseres Unternehmens, wird durch die wachsende Nachfrage nach unserer neuen Plattform für künstliche Intelligenz (AIP) begünstigt, die erst vor wenigen Monaten veröffentlicht wurde", wie "The Motley Fool" aus Karps Aktionärsbrief zitiert. Der Palantir-Chef fügte hinzu, dass "Unternehmen aller Branchen in den Vereinigten Staaten sich darum bemühen, Softwareplattformen einzusetzen, die es ihnen ermöglichen, die Leistung der neuesten großen Sprachmodelle zu nutzen." Das Palantir AIP werde bereits in zahlreichen Branchen eingesetzt, vom Gesundheitswesen über den Einzelhandel bis hin zur Elektronikindustrie. Laut Palantir hat sich die Zahl der AIP-Nutzer im dritten Quartal fast verdreifacht.
Palantir-Aktie: Analysten sind sich nicht einig
Die Meinungen der Wall Street-Analysten gehen bei den Palantir-Papieren allerdings stark auseinander: "TipRanks" zufolge sprechen derzeit vier Analysten eine Kauf-, vier Analysten eine Halte- und fünf Analysten eine Verkaufsempfehlung aus. Das durchschnittliche Palantir-Kursziel für die kommenden zwölf Monate liegt bei 13,40 US-Dollar. Der optimistischste Beobachter hält 21 US-Dollar für möglich, während das niedrigste Kursziel bei nur 5,00 US-Dollar liegt (Stand: 27. Dezember 2023).
Eindeutig zu dem Lager der Palantir-Bären gehört Morgan Stanley-Analyst Keith Weiss. Weiss ist der Ansicht, dass in dem Palantir-Aktienkurs mittlerweile ein Übermaß an Optimismus hinsichtlich des Potenzials im Zusammengang mit dem Thema Künstliche Intelligenz eingepreist sei. Zudem bestehe das Risiko, dass auch die Geschäfte mit Regierungen ein Nachlassen der Umsatzdynamik nicht verhindern können. Eine Vielzahl von Investoren - wie Cathie Wood - scheint die Aussichten von Palantir jedoch ganz anders zu beurteilen als Weiss. Wer letztlich recht behalten wird, werden die Palantir-Geschäftsberichte in den kommenden Jahren verdeutlichen.
Redaktion finanzen.at
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