30.06.2017 20:46:40

OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Kontinuität angesagt, Marktkommentar ...

Börsen-Zeitung: Kontinuität angesagt, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - In den ersten sechs Monaten des Jahres hat es

unter den Anlageklassen klare Gewinner gegeben: Wer im ersten

Halbjahr auf Aktien aus dem Technologiesektor und auf europäische

Nebenwerte gesetzt hat, ist damit sehr gut gefahren. Der TecDax als

Index der technologieorientierten Nebenwerte hat seit Anfang des

Jahres fast 22% zugelegt. Der Mid-Cap-Index MDax kommt auf ein

respektables Plus von knapp 12%, womit er die Dax-Titel mit einer

Rendite von knapp 9% abhängt. Der Kleinwerte-Index der Deutschen

Börse, der SDax, erreicht ein Plus von 13,8% seit Anfang Januar.

Sehr positiv hat auch der US-Technologieindex Nasdaq Composite

abgeschnitten. Auf Dollar-Basis kommt er auf einen Anstieg von 14%

seit Jahresbeginn. Anleger aus der Eurozone hatten davon allerdings

deutlich weniger: Berücksichtigt man die Währungskursverschiebungen,

ist beispielsweise bei einem deutschen Investor nur ein Ertrag von

etwas mehr als 5% übrig. Der Dax hat sich, in den jeweiligen

Währungen gerechnet, nicht wesentlich besser geschlagen als der

US-Benchmark-Index Standard & Poor's 500 (S&P 500) mit einem Anstieg

von rund 8%. Für Anleger mit Sitz in der Eurozone bleibt davon aber

nur ein minimales Plus von rund 0,3% übrig.

Gold enttäuscht

Ähnlich sieht die Rechnung für Anleger aus, die mit Blick auf die

in den vergangenen Monaten zahlreichen Krisen auf Gold als sicheren

Hafen gesetzt haben. Für Dollar-Investoren kam dabei ein sattes Plus

von 8% heraus. Der Goldpreis in Euro hat sich jedoch gegenüber dem

Stand vom Jahresanfang praktisch nicht verändert. Sehr enttäuschend

sind Investments in Öl verlaufen - bei denen Anleger von der Hoffnung

geleitet wurden, dass das Kartell Opec mit Hilfe der im Dezember

begonnenen Förderkürzungen das Überangebot auf dem globalen Ölmarkt

rasch in den Griff bekommt oder zumindest die Marktakteure von dieser

Perspektive überzeugt. Der Brent-Ölpreis steht derzeit in Euro

gerechnet rund 23% unter dem Stand von Anfang Januar, in Dollar

gerechnet immerhin 16%. Gelohnt haben sich damit nur Short-Positionen

auf den Energieträger.

Wenig Freude kam auch hinsichtlich der Anlage in europäische

Staatsanleihen auf. Der Benchmark-Index Rex Performance 10 Jahre fuhr

ein kleines Minus von rund 1% ein. Was die zweite Jahreshälfte

betrifft, so halten viele Anlagestrategen die Themen des ersten

Halbjahres auch für die nächsten sechs Monate für interessant. Auf

der Aktienseite gelten US-Titel fast allen Analysten als deutlich

überbewertet. Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)

zufolge sind die Bewertungen im S&P 500 mittlerweile wieder so hoch

wie kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise des Jahres 2008. Außerdem

zeichnet sich immer mehr ab, dass US-Präsident Donald Trump nur einen

kleinen Teil seiner Wahlversprechen in die Realität umsetzen kann. Am

US-Aktienmarkt sind aber nach wie vor hohe Erwartungen an Trump

eingepreist. Daher stehen die Titel aus der Eurozone besonders im

Fokus - zumal mit einem weiterhin kräftigen Anstieg der

Unternehmensgewinne im Dax und im Stoxx 600 mit einem zweistelligen

Prozentsatz gerechnet wird.

Von vielen Analysten wird auch erwartet, dass Nebenwerte weiterhin

besser abschneiden als Blue Chips, nicht zuletzt, weil diese mit

Fokussierung auf enger umgrenzte Märkte den großen globalen Risiken

weniger ausgesetzt sind als multinational aufgestellte Konzerne.

Außerdem sind Nebenwerte derzeit ein Modethema, mit dem sich eine

größer werdende Zahl an Fonds beschäftigt - die entsprechenden

Zuflüsse dürften die Kurse zusätzlich antreiben.

Hochzinsanleihen im Fokus

Die Aussicht auf - wenn auch moderat - steigende Zinsen dürfte es

erneut schwierig werden lassen, ansprechende Renditen mit

Staatsanleihen oder Corporate Bonds mit Investment-Grade-Rating zu

erwirtschaften. Die Analysten der Deutschen Asset Management raten

daher vor allem zu US-Hochzinsanleihen und auch zu in Euro

denominierten Schwellenländerbonds, um Pick-up zu generieren. Das

anziehende Zinsniveau dürfte auch die Aussichten der Goldanlage

weiter eintrüben.

Was den Ölpreis betrifft, so ist zwar wegen der steigenden

US-Schieferölproduktion eine Seitwärtsbewegung am wahrscheinlichsten.

Einige Analysten sehen aber Preispotenzial, wenn es der Opec gelingt,

sukzessive die hohen Lagerbestände abzubauen. Vielleicht wird ja der

Ölpreis zur großen Überraschung der zweiten Jahreshälfte.

OTS: Börsen-Zeitung

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!