Schwache Prognose |
15.10.2024 16:30:00
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Nagarro-Aktie gibt klar nach: IT-Dienstleister Nagarro muss Wachstumsaussichten anpassen
Das Management erwartet 2024 statt der ursprünglich angepeilten Summe von rund einer Milliarde Euro jetzt lediglich 960 Millionen Euro Umsatz. Die Erlöse dürften damit auch geringer ausfallen als von Analysten im Mittel erwartet. Es handele sich aber nicht um eine grundlegende Nachfrageschwäche, sagte der Unternehmenssprecher. Vielmehr sei die für das zweite Halbjahr erwartete Erholung noch nicht so schnell eingetreten wie gedacht. Vor allem die Großkunden von Nagarro sind demnach wohl noch zurückhaltend. Die Zurückhaltung ziehe sich durch alle Regionen und Branchen, sagte der Sprecher.
Trotz der gesenkten Umsatzprognose dürfte sich für Nagarro im Vergleich zum Vorjahr aber noch ein Umsatzplus ergeben. 2023 erlöste das Unternehmen 912 Millionen Euro. Die operative Marge lag damals bei 13,8 Prozent.
Derweil entfalten die im vergangenen Jahr eingeleiteten Sparmaßnahmen dem Sprecher zufolge ihre Wirkung: Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll dieses Jahr über 14 Prozent liegen anstatt rund um diesen Wert, was auch Analysten bislang für realistisch hielten. 2026 will Nagarro 18 Prozent schaffen.
Die Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal will das Unternehmen am 14. November vorlegen.
Nagarro auf Talfahrt nach Prognose - Widerstand am Jahreshoch
Das gekappte Umsatzziel hat am Dienstag die Aktie von Nagarro zurück auf den Stand von Ende September geschickt. Sie büßteim XETRA-Handel zeitweise 13,39 Prozent auf 80,20 Euro ein. Die 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert, konnte die Talfahrt nicht stoppen. Erst am Freitag war das Papier des IT-Dienstleisters erneut auf den bereits Anfang Oktober erreichten höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert, wo sich ein stärkerer Widerstand gebildet hatte.
Angesichts der Geschäftsentwicklung von Januar bis September senkte der IT-Dienstleister aus München seine Erlösprognose für 2024. Dass das Unternehmen zugleich erwartet, etwas profitabler arbeiten zu können, wurde kaum beachtet. Analysten zeigten sich wenig überrascht davon, dass die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen über 14 Prozent liegen solle anstatt "rund um diesen Wert".
"Bei IT-Dienstleistern kommt es oft unterjährig zu Projektverschiebungen, die sich dann auf die Ertragslage auswirken", kommentierte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Warum die Aktie so kräftig nachgab, begründete er unterdessen damit, dass Marktteilnehmer häufig vor allem bei Unternehmen aus dem MDAX und dem SDAX-Segment nervös reagierten, da dort die Liquidität geringer ist als bei den DAX-Unternehmen.
Hinzu komme, dass die Entwicklung im Gesamtjahr der beiden Indizes weit hinter der des DAX liegt.
MÜNCHEN dpa-AFX und dpa-AFX Broker
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