Nach Einigung mit Monsanto liegt Bayer-Fokus auf Quartalsausweis

Bis alle kartellrechtlichen Prüfungen erfolgt sind und Bayer die Transaktion abschließen kann, wird es wohl Ende 2017 werden.

   Der nächste entscheidende Schritt für den deutschen Pharma- und Chemiekonzern ist die Hauptversammlung bei Monsanto, bei der die Aktionäre des US-Konzerns der Transaktion noch zustimmen müssen. Im September hatten die Leverkusener zudem anspruchsvolle mittelfristige Wachstumsziele formuliert.

   Für Analysten und Anleger dürfte daher zunächst wieder der aktuelle Geschäftsverlauf stärker im Blickfeld stehen. Analysten gehen davon aus, dass Bayer auf gutem Weg sein dürfte, seine Jahresziele zu erreichen. Sie erwarten, dass das Pharmageschäft weiter floriert und für Gewinnwachstum sorgen wird. Die Agrarchemie sollte dagegen unter dem schwachen Marktumfeld unverändert leiden. Die Zahlen für das dritte Quartal will Bayer am Mittwoch veröffentlichen.

WORAUF ANLEGER BEI BAYER ACHTEN SOLLTEN:

AUSSAGEN ZU DEN JAHRESPROGNOSEN: Den Gewinnausblick hatte Bayer erst zur Jahresmitte angehoben. Analysten rechnen mit einer Bestätigung. Dabei verlässt sich der Konzern weiter voll auf sein florierendes Geschäft mit den neueren verschreibungspflichtigen Medikamenten, denen nun noch mehr Umsatz zugetraut wird. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass Bayer erneut die Ausblicke der übrigen Geschäftsbereiche adjustieren wird.

   Im Consumer Health-Geschäft war Bayer im Halbjahr etwas pessimistischer geworden und hatte nur noch das Erreichen des Vorjahresgewinnniveaus angepeilt. In der Agrarchemie erwartet der Konzern sogar wegen des schwachen Marktumfeldes mittlerweile einen leichten Rückgang des operativen Gewinns vor Sondereinflüssen.

   UPDATE ZU GEPLANTEN PORTFOLIOMASSNAHMEN: Parallel zur Übernahme von Monsanto arbeitet der Konzern weiter an der Optimierung seiner Geschäfte. Größere Spartenverkäufe sind dabei nicht ausgeschlossen. Neben dem Tiergesundheitsgeschäft, das auf dem Prüfstand steht, sollen unbestätigten Medienberichten zufolge auch der Verbleib eines Teils der Hautprodukte (Dermatologie) und die milliardenschwere Radiologie im Konzern zur Disposition stehen. Auch wenn Bayer stets betont, für die Milliarden-Übernahme von Monsanto keine Spartenverkäufe zu benötigen, dürften die Verkaufserlöse sicherlich zur Reduzierung des dann aufgehäuften Schuldenbergs sehr willkommen sein.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum dritten Quartal und Neunmonatszeitraum 2016:

=== Erg/ EBITDA EBIT Erg nSt Aktie 3. Quartal Umsatz bereinigt bereinigt u.Dritt Core MITTELWERT 11.271 2.517 1.801 1.098 1,64 Vorjahr 11.004 2.530 1.776 994 1,69 +/- in % +2,4 -0,5 +1,4 +10 -2,8

MEDIAN 11.228 2.531 1.740 1.074 1,63 Maximum 11.527 2.579 2.103 1.225 1,78 Minimum 11.076 2.436 1.691 1.020 1,51 Anzahl (1) 9 8 5 4 9

EBITDA EBIT Erg nSt Erg/Aktie 9 Monate Umsatz bereinigt bereinigt u.Dritt Core MITTELWERT(2) 34.958 8.958 6.635 3.989 6,06 Vorjahr 34.800 8.340 6.023 3.422 5,74 +/- in % +0,5 +7,4 +10 +17 +5,6

MEDIAN(2) 34.915 8.972 6.574 3.965 6,05 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro.

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Enthält weitere Schätzungen von Analysten, die nicht zitiert werden möchten.

   (2) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das dritte Quartal und der bereits berichteten Halbjahreszahlen.

  DJG/hoa/smh

   Dow Jones Newswires

   Von Heide Oberhauser-Aslan

FRANKFURT (Dow Jones)