Wall Street-Bär |
18.07.2024 22:42:00
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Morgan Stanley-Stratege befürchtet Aktiencrash im dritten Quartal
• Korrektur bis zur US-Wahl "sehr wahrscheinlich"
• Wall Street-Bär längerfristig optimistischer
Unsicherheit dürfte Märkte belasten
In einem Interview mit Bloomberg Television erklärte Michael Wilson, führender US-Aktienstratege bei Morgan Stanley, dass sich die Anleger an den Aktienmärkten auf eine Korrektur einstellen sollten. "Die Chance einer Korrektur um 10 % ist bis zur Wahl sehr wahrscheinlich", zitiert MarketWatch Wilson. "Nicht wegen der Wahl, sondern weil wahrscheinlich weiterhin Unsicherheit herrschen wird", so Wilson - Unsicherheit über die US-Politik, die Unternehmensgewinne und die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve.
Wilson wies darauf hin, dass die Gewinne durchschnittlicher US-Unternehmen - mit Ausnahme einiger Dutzend Konzerne - nicht steigen, ehe die Federal Reserve mit ihrer Lockerung beginne. "Wir müssen die Zinsen senken, das ist das Wichtigste", gibt Fortune Wilson wieder. "Oder wir brauchen eine Art exogenen positiven Schock auf der Wachstumsseite, der nicht zu einem Inflationsproblem führt", meint der Morgan Stanley-Analyst.
Dynamik könnte sich ändern
Bisher sei es den Investoren gelungen, die Risiken zu ignorieren. Während die meisten Unternehmen nur ein verhaltenes Gewinnwachstum verzeichneten, setzten die Anleger laut Wilson vermehrt auf einige wenige qualitativ hochwertige Wachstumsaktien, die im vergangenen Jahr einen Gewinnboom verzeichneten, berichtet MarketWatch.
Diese Strategie habe alles in allem funktioniert, doch der Wall Street-Bär warnt, dass Anleger irgendwann damit konfrontiert werden dürften, dass die Möglichkeit bestehe, dass die "schlechte Nachricht ist eine gute Nachricht"-Wirtschaftsdynamik, die die Aktien in der jüngsten Vergangenheit mit gestützt habe, sie letzten Endes wieder in Mitleidenschaft ziehen könnte.
Morgan Stanley-Stratege längerfristig optimistischer
Entsprechend rechnet der Morgan Stanley-Stratege mit einem unruhigen dritten Quartal und sieht die Chance, dass der S&P 500 das Jahr auf oder über seinem aktuellen Niveau abschließen wird bei gerade einmal etwa 25 Prozent. Längerfristig ist Wilson, der als Wall Street-Bär bekannt ist, jedoch etwas optimistischer geworden und hat sein Ziel für den S&P 500 angehoben. Er prognostiziert, dass der marktbreite US-Index bis Mitte nächsten Jahres 5.400 Punkte erreichen wird.
Zwar habe der Morgan Stanley-Stratege festgestellt, dass die Beteiligung am Anstieg des S&P 500 in diesem Jahr "historisch niedrig" sei, die Daten würden jedoch darauf hindeuten, dass dies nicht zwingend bedeute, dass die Aktien auf einen Absturz zusteuern. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Rest des Marktes wieder zu den Mega-Cap-Aktien aufschließe, entspreche in etwa der Wahrscheinlichkeit, dass die Mega-Cap-Aktien nachgeben und die Indizes mit nach unten ziehen, berichtet MarketWatch.
Im aktuellen Umfeld empfiehlt Wilson Anlegern, sich auf Wachstumsaktien zu konzentrieren, die in diesem Jahr größtenteils die Rally im marktbreiten S&P 500 und im Tech-Index NASDAQ Composite angeführt haben.
Redaktion finanzen.at
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