14.07.2023 22:12:39
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MÄRKTE USA/Wall Street zwischen Konjunkturhoffnung und Zinssorge
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Freitag uneinheitlich geschlossen. Im Verlauf kamen die Indizes deutlich von den Tageshochs zurück und drehten zum Teil ins Minus. Lediglich eine Rally bei Unitedhealth bewahrten den Dow-Jones-Index vor Verlusten. Dabei stützten zunächst positiv aufgenommene Geschäftszahlen aus dem Bankensektor und erneut niedrige Inflationsdaten. Denn stärker als gedacht gesunkenen Importpreise im Juni fügten sich nahtlos in das Bild einer nachlassenden Inflation ein, das bereits an den Vortagen gestützt hatte. Dieses Bild bekam dann aber Risse mit unerwartet positiv gestimmten Verbrauchern.
Denn die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Juli sehr viel deutlicher aufgehellt als erwartet, wie der an der Universität Michigan berechnete Index belegte. Zwar vertrieben die positiven Daten Rezessionssorgen, allerdings erhöhten sich die Inflationserwartungen der Konsumenten leicht. Beide Datenreihen ließen Zinserhöhungssorgen wieder hochkochen - auch getrieben von US-Notenbanker Christopher Waller, der für zwei weitere Zinserhöhungen 2023 plädierte. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 34.509 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten dagegen 0,1 bzw. 0,2 Prozent ein. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 741 (Donnerstag 2.058) Kursgewinner, 2.208 (906) Kursverlierer und 77 (70) unveränderte Aktien.
"Letztendlich werden die Menschen, die einen Arbeitsplatz haben und sich sicher fühlen, auch Geld ausgeben", sagte Chefinvestmentstratege Yung-Yu Ma von BMO Wealth Management mit Blick auf das überzeugende Verbrauchervertrauen. "Während der Vertrauensindex deutlich gestiegen ist, haben sich die Inflationserwartungen meiner Meinung nach nicht so stark verringert, wie wir es erwartet hatten", sagte Chefmarktstratege Art Hogan von B.Riley Wealth. Die Blicke richteten sich zudem auf die Ertragslage der Unternehmen. Mit den Quartalsausweisen dreier Großbanken - JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup - erlebte die Berichtssaison einen ersten Höhepunkt.
JPM und Wells Fargo beeindrucken mit Gewinnwachstum
Die nach Marktwert größte US-Bank JP Morgan hat den Gewinn im zweiten Quartal überraschend deutlich gesteigert. Nach anfänglich höheren Aufschlägen schloss der Titel mit mageren 0,6 Prozent plus. Der Kurs war zuvor aber sechs Tage in Folge bereits geklettert. Auch das Gewinnwachstum von Wells Fargo beeindruckte; allerdings waren die Einlagen auf Jahressicht um 7 Prozent gesunken - trotz gestiegener Zinsen. Der Kurs drehte 0,3 Prozent ins Minus. Die Citigroup (-4%) verzeichnete dagegen einen deutlichen Gewinnrückgang, schnitt dabei aber besser ab als angenommen.
Der Krankenversicherer und Gesundheitsdienstleister Unitedhealth Group hat im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet und daraufhin die Jahresziele erhöht, was die Aktie um 7,2 Prozent nach oben trieb. Beim Vermögensverwalter Blackrock war der operative Gewinn im Quartal rückläufig. Der Kurs sank um 1,6 Prozent.
Nach positiven US-Absatzzahlen im zweiten Quartal kletterten Tesla um 1,3 Prozent. Der Elektroautobauer baute in diesem Segment die Spitzenposition in den Vereinigten Staaten aus. Eine Hochstufung auf "Kaufen" durch die UBS verhalf der Microsoft-Aktie zu einem Plus von 0,8 Prozent. Roivant Sciences stiegen um 0,6 Prozent. Der schweizerische Pharmakonzern Roche verhandele über den Kauf eines Medikaments des Biotechunternehmens für 7 Milliarden Dollar, berichtete das Wall Street Journal.
Dollar-Talfahrt gestoppt
Der Dollar erholte sich zwar leicht von seinen starken Rückgängen der vergangenen Handelstage, der Dollarindex lag aber trotz eines Plus von 0,2 Prozent immer noch unter der Schlüsselmarke von 100. Für etwas Unterstützung sorgten die Waller-Aussagen. Auch die positive Verbraucherstimmung half.
Am Anleihemarkt stiegen die Renditen, nachdem sie allerdings an den Tagen davor mit den nachlassenden Zinserhöhungsspekulationen kräftig gefallen waren. Nun erholten sie sich mit den wieder hochgekochten Zinserhöhungsfantasien leicht.
Der Ölpreis gab nach, lag auf Wochensicht aber zum dritten Mal in Folge im Plus. Die US-Inflationsdaten in dieser Woche hätten Konjunktur- und Nachfragesorgen gelindert, zudem habe eine Lieferunterbrechung in Libyen die Preise getrieben, hieß es. Die Dollar-Erholung animiere nun zu Gewinnmitnahmen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.509,03 +0,3% 113,89 +4,1%
S&P-500 4.505,42 -0,1% -4,62 +17,3%
Nasdaq-Comp. 14.113,70 -0,2% -24,87 +34,9%
Nasdaq-100 15.565,60 -0,0% -6,38 +42,3%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,73 +8,4 4,65 31,0
5 Jahre 4,03 +7,5 3,96 3,3
7 Jahre 3,93 +6,4 3,86 -4,4
10 Jahre 3,82 +5,2 3,77 -6,2
30 Jahre 3,92 +1,9 3,90 -4,9
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:49 Do, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,1225 -0,0% 1,1210 1,1190 +4,9%
EUR/JPY 155,89 +0,6% 154,99 154,62 +11,1%
EUR/CHF 0,9680 +0,4% 0,9635 0,9620 -2,2%
EUR/GBP 0,8575 +0,3% 0,8558 0,8540 -3,1%
USD/JPY 138,88 +0,6% 138,26 138,17 +5,9%
GBP/USD 1,3090 -0,3% 1,3098 1,3104 +8,2%
USD/CNH (Offshore) 7,1586 +0,1% 7,1337 7,1522 +3,3%
Bitcoin
BTC/USD 30.088,13 -3,8% 31.332,23 30.572,47 +81,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,23 76,89 -2,2% -1,66 -5,2%
Brent/ICE 79,75 81,36 -2,0% -1,61 -4,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 25,40 26,61 -4,5% -1,21 -66,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.954,88 1.961,68 -0,3% -6,80 +7,2%
Silber (Spot) 24,91 24,88 +0,2% +0,04 +4,0%
Platin (Spot) 978,20 976,73 +0,2% +1,48 -8,4%
Kupfer-Future 3,92 3,93 -0,4% -0,02 +2,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2023 16:13 ET (20:13 GMT)
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Citigroup Inc. | 66,05 | 1,82% | |
JPMorgan Chase & Co. | 232,30 | 1,60% | |
Roivant Sciences | 10,78 | -0,32% | |
Tesla | 328,50 | 2,61% | |
UnitedHealth Inc. | 573,20 | 5,16% | |
Wells Fargo & Co. | 69,57 | -0,37% |