12.02.2018 15:44:47

MÄRKTE USA/Wall Street erneut mit kräftigem Plus

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street setzt zu Beginn der neuen Woche ihre Erholung fort und ist mit einem kräftigen Plus in den Handel gestartet. Am Freitag hatte der US-Aktienmarkt nach einem volatilen Handel deutlich im positiven Terrain geschlossen. Der Dow-Jones gewinnt kurz nach der Eröffnung 1,2 Prozent auf 24.490 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite verbessern sich ebenfalls um 1,2 Prozent.

Doch seien Nervosität und Volatilität noch nicht aus dem Markt gewichen, so ein Beobachter. Die Sorge vor steigenden Zinsen im Schlepptau einer anziehenden Inflation dürfte die US-Börsen noch weiter im Griff haben. Vor diesem Hintergrund dürften vor allem die am Mittwoch anstehenden Daten zur US-Inflation der Dreh- und Angelpunkt für die weitere Entwicklung der US-Börsen werden.

Sollten die Prognosen für die Verbraucherpreise überschritten werden, könnte das eine neue Panikattacke an den Märkten auslösen. Wenn allerdings die Schätzungen nicht übertroffen oder gar unterschritten werden, könnte das für eine kräftige Erholungsbewegung an den Märkten sorgen. Die Zinsängste dürften dann erst einmal abflauen.

Devisenanalystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank bezweifelt, dass die Inflation in den USA schnell anziehen und die US-Notenbank in der Folge gezwungen sei, ihre Zinsen aggressiv nach oben zu schrauben. Zum einen habe die Fed in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie größere Verwerfungen an den Finanzmärkten möglichst vermeiden möchte. Zu solchen käme es zweifellos, wenn sie plötzlich begänne, ihre Zinsen hochzureißen. Und zum anderen werde sie nach Jahren zu niedriger Inflation mit einer zeitweise zu hohen Inflation vermutlich gar nicht so unglücklich sein.

Fehlende Impulse - Aussagen zu Infrastruktur-Programm im Fokus

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist zu Wochenbeginn leer. Vielmehr dürfte sich das Interesse der Anleger auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum geplanten Infrastrukturprogramm mit einem Volumen von 1,5 Billionen Dollar konzentrieren. Dafür sollen nach Angaben aus dem Weißen Haus 200 Milliarden Dollar aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt werden. Für die restlichen 1,3 Billionen Dollar sollen demnach die US-Bundesstaaten und private Investoren aufkommen. Investoren erhoffen sich von dem Programm einen Schub für die US-Konjunktur - ein Faktor, der die Börsen seit der Wahl Trumps im November 2016 angetrieben hat.

Dollar weiter fest - Ölpreise mit Erholung

Der Dollar neigt unvermindert zur Stärke, auch wenn sich der Euro leicht auf 1,2255 Dollar erholen kann. In der vergangenen Woche war die Gemeinschaftswährung von 1,25 auf 1,22 Dollar abgerutscht.

Die Ölpreise machen einen Großteil ihrer Verluste vom Freitag wieder wett. Die Erholung erfolge dabei im Gleichschritt mit den Aktienmärkten, so ein Teilnehmer. Der stärkste Anstieg bei den aktiven US-Ölförderanlagen seit über einem Jahr hatte die Preise zum Wochenausklang unter Druck gesetzt. Dies befeuerte Sorgen vor einem weiteren Anstieg der US-Förderung. Die boomende Schieferölproduktion in den USA hat die Opec in ihrem Monatsbericht veranlasst, ihre Prognose für das globale Ölangebot in diesem Jahr nach oben zu revidieren. Doch erwartet das Förderkartell, dass die verstärkte globale Nachfrage dazu beitragen werde, das zusätzliche Angebot aufzusaugen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,9 Prozent auf 60,32 Dollar, nachdem er zum Wochenausklang auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Monaten abgerutscht war. Brent legt um 1,0 Prozent auf 63,41 Dollar zu.

Wenig Bewegung gibt es dagegen am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um einen halben Basispunkt auf 2,86 Prozent. Damit liegt die Rendite allerdings schon wieder in der Nähe des Jahreshochs bei 2,90 Prozent. Was in der Vorwoche noch als Ausstiegssignal an den Aktienmärkten genutzt wurde, scheint zu Wochenbeginn nicht mehr zu belasten. Dies spreche für einen gewissen Gewöhnungseffekt, so ein Teilnehmer. Vor allem die Schnelligkeit des Renditeanstiegs hatte die Märkte verunsichert. Zudem werde auf die US-Inflationsdaten am Mittwoch gewartet, heißt es weiter.

General Dynamics von Zukauf leicht belastet

Für die Aktie von General Dynamics geht es um 0,7 Prozent nach unten. Der Rüstungskonzern stärkt mit einem milliardenschweren Zukauf sein IT-Geschäft. Für den Spezialisten CSRA Inc legt General Dynamics 6,8 Milliarden oder 40,75 Dollar je Aktie in bar auf den Tisch. Inklusive Schulden hat die Transaktion ein Volumen von 9,6 Milliarden Dollar. Die CSRA-Aktie schießt um 31,5 Prozent auf 40,52 Dollar in die Höhe.

Von der Berichtssaison kommen dagegen nur wenige Impulse. So wies der Pharmakonzern Arrowhead Pharmaceuticals am Freitag nach der Schlussglocke einen Verlust für das erste Quartal aus, der sich auf Jahressicht ausgeweitet hatte - und dies bei gesunkenen operativen Kosten. Aber auch die Umsätze gingen zurück. Die Aktie fällt um 2,9 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.490,39 1,24 299,49 -0,93

S&P-500 2.651,76 1,23 32,21 -0,82

Nasdaq-Comp. 6.957,96 1,21 83,47 0,79

Nasdaq-100 6.498,96 1,35 86,28 1,60

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,09 2,9 2,06 88,7

5 Jahre 2,57 2,7 2,54 64,5

7 Jahre 2,77 2,4 2,75 52,5

10 Jahre 2,86 0,5 2,86 41,7

30 Jahre 3,15 -0,9 3,16 8,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.52 Uhr Do, 17:44 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2255 +0,02% 1,2290 1,2256 +2,0%

EUR/JPY 133,19 -0,13% 133,55 133,57 -1,5%

EUR/CHF 1,1504 -0,12% 1,1527 1,1484 -1,8%

EUR/GBP 0,8861 -0,02% 0,8868 1,1383 -0,3%

USD/JPY 108,67 -0,16% 108,67 108,96 -3,5%

GBP/USD 1,3830 +0,03% 1,3859 1,3951 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 8.591,20 +3,73% 8.425,78 7.967,18 -40,19

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 60,32 59,2 +1,9% 1,12 -0,2%

Brent/ICE 63,41 62,79 +1,0% 0,62 -4,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.320,79 1.316,08 +0,4% +4,71 +1,4%

Silber (Spot) 16,49 16,36 +0,8% +0,13 -2,7%

Platin (Spot) 965,00 966,20 -0,1% -1,20 +3,8%

Kupfer-Future 3,07 3,03 +1,1% +0,03 -7,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 12, 2018 09:45 ET (14:45 GMT)

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