24.03.2023 14:47:40

MÄRKTE USA/Verunsicherung im Bankensektor drückt Wall Street leicht

NEW YORK (Dow Jones)--Ausgehend von neuen Spekulationen über eine mögliche Bankenkrise in Europa startet die Wall Street leichter in den Freitag. In Europa rutscht der Bankensektor um 5,2 Prozent ab. Im Handel ist von allgemeiner Verunsicherung im Sektor die Rede. UBS (-5,2%) und Credit Suisse (-5,9%) gehören laut einem Bericht zu einigen Instituten, die vom US-Justizministerium unter die Lupe genommen werden, ob sie Russland-Sanktionen umgangen haben. Kritisch beäugt wird der Markt für AT1-Bankanleihen, der zum Teil massiv nachgibt. Händler verweisen hier auf die Schwäche bei Titeln der Deutschen Bank.

Die Verunsicherung mit den Schlagzeilen aus Europa erfasst auch den US-Aktienmarkt, allerdings nicht mit der Dynamik wie in Europa. "Der Markt hält sich wacker", sagt ein Händler. Der Dow-Jones-Index verliert 0,6 Prozent auf 31.925 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,5 Prozent ein. Auch jenseits des Atlantiks zählen Bankentitel zu den klaren Verlierern, der Banchenindex verbucht Abschläge von 1,6 Prozent. Allerdings zeigen sich auch andere Branchen ähnlich schwach. So verlieren Bank of America 1 Prozent, Goldman Sachs und JP Morgan sinken um 1,8 bzw. 1,1 Prozent. Aktuelle Daten zeigen, dass US-Banken ihre Notkredite bei der Fed in der Vorwoche leicht reduziert haben. Doch bleibt der womöglich fragile Bankensektor weiterhin das beherrschende Thema vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen der großen Zentralbanken in der Welt.

Zinserhöhungen ein zweischneidiges Schwert

Zwar stützen steigende Zinsen das klassische Geschäftsmodell der Banken, zugleich bescheren sie den Kreditinstituten aber auch Abschreibungspotenzial - vor allem bei Rentenpapieren, wie die Silicon Valley Bank leidvoll demonstriert hat. Anleger versuchten herauszufinden, "inwieweit die Sorgen um das Bankensystem zu einer weiteren Verschärfung der Kreditbedingungen führen", sagt Marktstratege Michael Bell von JP Morgan Asset Management. Zwar spielen aktuelle Konjunkturdaten in diesem Marktumfeld praktisch keine Rolle, gleichwohl sind die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Februar schwächer als gedacht ausgefallen und passen damit nicht in ein Umfeld steigender Zinsen, wie es im Handel heißt.

Profiteure der allgemeinen Verunsicherung sind US-Staatsanleihen und der Dollar. Beide ziehen deutlich an, die Rentenrenditen stürzen somit ab. Der Dollarindex gewinnt 0,6 Prozent. Auch der Goldpreis zieht mit dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger an - nur gebremst vom festen Greenback. Sollten sich die Befürchtungen einer heraufziehenden Finanzkrise bewahrheiten, dürfte die Konjunktur einbrechen. Erdöl ist daher nicht gefragt, die Preise geben deutlich nach.

General Dynamics profitieren von Auftrag

General Dynamics (+0,2%) profitieren im schwachen Marktumfeld von einem Auftrag des US-Verteidigungsministeriums für Flugsimulatortrainings über 1,8 Milliarden Dollar. Geschäftszahlen einiger kleinerer Unternehmen gilt es derweil noch zu verarbeiten: Scholastic brechen um 18,5 Prozent ein, nachdem das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht war und seine Ertragsziele gesenkt hat.

Mit Enttäuschung werden die Geschäftszahlen von Joann (-11,8%) aufgenommen. Der auf Kunsthandwerk und Stoffe spezialisierte Einzelhändler hat mit dem bereinigten Ergebnis im vierten Quartal die Konsensschätzung deutlich verfehlt. Ebenfalls schlechter als erwartet schnitt Ouster, ein Hersteller autonom fahrender Autos, im vierten Quartal ab. Die Aktie gibt 8,9 Prozent ab.

Die auf Mode in großen Größen spezialisierte Bekleidungskette Torrid hat dagegen ihren Verlust im vierten Quartal verringert und mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen. Darauf zieht der Kurs um 23,5 Prozent an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.925,20 -0,6% -180,05 -3,7%

S&P-500 3.927,22 -0,5% -21,50 +2,3%

Nasdaq-Comp. 11.733,05 -0,5% -54,35 +12,1%

Nasdaq-100 12.684,50 -0,4% -44,74 +16,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,60 -23,8 3,84 -81,7

5 Jahre 3,27 -17,3 3,45 -72,7

7 Jahre 3,30 -14,8 3,44 -67,4

10 Jahre 3,29 -12,8 3,42 -58,8

30 Jahre 3,61 -8,7 3,70 -36,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0756 -0,7% 1,0830 1,0888 +0,5%

EUR/JPY 140,09 -1,2% 141,25 142,65 -0,2%

EUR/CHF 0,9876 -0,5% 0,9937 0,9953 -0,2%

EUR/GBP 0,8798 -0,2% 0,8820 0,8837 -0,6%

USD/JPY 130,24 -0,5% 130,42 130,99 -0,7%

GBP/USD 1,2226 -0,4% 1,2278 1,2322 +1,1%

USD/CNH (Offshore) 6,8659 +0,5% 6,8516 6,8167 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 27.913,75 -1,2% 28.267,35 28.634,93 +68,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,30 69,96 -2,4% -1,66 -15,1%

Brent/ICE 74,10 75,91 -2,4% -1,81 -13,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,85 43,19 -3,1% -1,34 -43,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.999,23 1.991,99 +0,4% +7,24 +9,6%

Silber (Spot) 23,43 23,10 +1,4% +0,33 -2,2%

Platin (Spot) 981,70 987,98 -0,6% -6,28 -8,1%

Kupfer-Future 4,08 4,12 -1,1% -0,05 +6,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

March 24, 2023 09:48 ET (13:48 GMT)

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