11.08.2017 16:20:45

MÄRKTE USA/Schwache Inflation drängt Koreakonflikt in den Hintergrund

   NEW YORK (Dow Jones)--Am letzten Handelstag der Woche scheint die Verlustserie der US-Aktienmärkte vorerst gestoppt. Übergeordnet dämpft zwar der Streit um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm das Interesse der Anleger an Aktien. Überraschend niedrige Verbraucherpreise lassen aber erwarten, dass die Zinsen in den USA noch lange niedrig bleiben.

   Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 21.886 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent.

   In den vergangenen Tagen hatte die Angst vor einem Krieg mit Nordkorea die Anleger in Scharen aus dem Aktienmarkt flüchten lassen. Ihr Heil suchten die Investoren lieber in vermeintlich sicheren Häfen wie Staatsanleihen, Gold oder den klassischen Fluchtwährungen Yen und Schweizer Franken.

   Die Verbraucherpreise stiegen im Juli sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten für beide Kennziffern einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert. Die Flüsterschätzungen dürften aber niedriger gelegen haben oder gar von gesunkenen Preisen ausgegangen sein, nachdem die am Donnerstag veröffentlichten Erzeugerpreise wider Erwarten zurückgegangen waren.

   Die Inflation in den USA liegt noch immer unter dem Ziel der US-Notenbank von 2 Prozent. Schon der Rückgang der Erzeugerpreise hatte Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung der Fed einen Dämpfer versetzt. Die am Markt noch stärker beachteten Verbraucherpreise untermauern Erwartungen, dass sich die Fed mit einer weiteren Straffung ihrer Geldpolitik Zeit lassen wird.

Schwache Inflation drückt Dollar Am Devisenmarkt gerät der Dollar nach den Verbraucherpreisdaten unter Druck. Der Euro stieg von Kursen um 1,1760 auf bis zu 1,1835 Dollar. Aktuell kommt er etwas zurück auf rund 1,1790 Dollar.

   Am Anleihemarkt, der eigentlich Nutznießer der gesunkenen Zinserhöhungserwartungen ist, werden Gewinne mitgenommen, denn er hatte in den vergangenen Tagen vom gestiegenen Sicherheitsbedürfnis profitiert. Er dürfte darunter leiden, dass Anleger nun wieder in Aktien umschichten. Sinkende Preise lassen die Rendite zehnjähriger US-Titel um 2 Basispunkte auf 2,22 Prozent steigen.

   Auch das zinslos gehaltene Gold sollte eigentlich von der niedrigen Inflation profitieren, denn es würde für die Anleger bei steigenden Zinsen weniger interessant. Gleichwohl gibt der zuletzt ebenfalls gut gelaufene Goldpreis nun leicht nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 1.285 Dollar.

   Die Ölpreise setzen nach den Verlusten vom Donnerstag ihre Talfahrt fort, wenn auch nicht mehr so rasant. Der schwächere Dollar macht Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum billiger, was den Verkaufsdruck mildert. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,5 Prozent auf 48,35 Dollar. Belastend wirkt allerdings noch immer der monatliche Bericht der Internationalen Energieagentur vom Vortag, aus dem hervorging, dass die Ölfördermenge im Juli abermals gestiegen ist. Grund dafür ist einerseits, dass die von Opec-Mitgliedern und anderen Ölstaaten vereinbarten Förderkürzungen nicht immer konsequent eingehalten werden. Überdies haben Libyen und Nigeria, die ohnehin von den Begrenzungen ausgenommen waren, ihre Förderung erhöht. Laut Händlern lässt auch der Nordkoreakonflikt den Ölmarkt nicht ungeschoren.

Snap-Aktie stürzt nach Quartalszahlen ab Unter den am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalsausweisen fiel der von Snap besonders negativ auf. Die Muttergesellschaft des Messagingdienstes Snapchat ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Aktie bricht um über 13 Prozent ein. Die Quartalszahlen von NVIDIA übertrafen zwar die Erwartungen, gleichwohl gibt die Aktie um 4,2 Prozent nach. Händler sprechen von einem Gewöhnungseffekt, nachdem das Unternehmen schon in den vorigen acht Quartalen jedes Mal die Erwartungen geschlagen habe.

   Kräftig unter Druck gerät auch die Aktie des Einzelhändlers J.C. Penney, nachdem die Bruttomarge des Unternehmens im zweiten Quartal die Erwartungen deutlich verfehlt hat. Sie stürzen um gut 15 Prozent ab. Nordstrom steigen dagegen um 1,5 Prozent, nachdem dieser Branchenvertreter am Donnerstag nach Börsenschluss gute Zahlen vorgelegt hat.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.885,81 0,19 41,80 10,74 S&P-500 2.441,60 0,14 3,39 9,06 Nasdaq-Comp. 6.230,06 0,21 13,19 15,73 Nasdaq-100 5.799,89 0,20 11,70 19,25

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 -1,2 1,32 10,8 5 Jahre 1,77 -0,2 1,77 -15,5 7 Jahre 2,02 0,6 2,02 -22,4 10 Jahre 2,22 1,9 2,20 -22,9 30 Jahre 2,81 4,0 2,77 -25,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do. 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1786 +0,22% 1,1760 1,1757 +12,1% EUR/JPY 128,80 +0,27% 128,46 128,47 +4,8% EUR/CHF 1,1348 +0,25% 1,1319 1,1324 +5,9% EUR/GBP 0,9104 +0,47% 0,9061 1,1046 +6,8% USD/JPY 109,24 +0,02% 109,22 109,27 -6,6% GBP/USD 1,2949 -0,22% 1,2977 1,2989 +5,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,35 48,59 -0,5% -0,24 -15,2% Brent/ICE 51,62 51,9 -0,5% -0,28 -12,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,89 1.286,90 -0,2% -2,01 +11,6% Silber (Spot) 16,98 17,12 -0,9% -0,15 +6,6% Platin (Spot) 986,45 982,00 +0,5% +4,45 +9,2% Kupfer-Future 2,91 2,90 +0,2% +0,00 +15,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/raz

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   August 11, 2017 09:50 ET (13:50 GMT)

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