15.11.2019 18:28:46
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MÄRKTE USA/Rekordhochs mit freundlichen Signalen im Handelsstreit
NEW YORK (Dow Jones)--Am Freitag purzeln an der Wall Street die Rekorde - getrieben von wieder aufgefrischten Hoffnungen im US-chinesischen Handelsstreit. Anleger setzen auf eine rasche Einigung im Dauerkonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Alle drei wichtigen US-Indizes erreichten bereits zum Start Rekordhochs. "Investoren hängen weiterhin an jedem Wort, das mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China in Verbindung gebracht wird", sagt Marktstratege Russ Mould von AJ Bell.
Als Auslöser der Stimmungsverbesserung fungiert diesmal der oberste Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow. Dieser betonte, Trump sei sehr zufrieden mit den bislang gemachten Fortschritten, aber noch nicht bereit, einem Abkommen zuzustimmen. Die Unterhändler beider Parteien näherten sich einem "Phase-Eins-Handelsabkommen" aber an. Allerdings gebe es bei der Frage, ob die Zölle bereits vor einem Abkommen aufgehoben werden sollten, noch Dissens, so Kudlow. "Ich denke, die Verunsicherung ist weiter hoch. Nur weil man eine Annäherung beobachten kann, ist der Konflikt noch nicht ausgestanden", warnt Vermögensverwalter Justin Onuekwusi von Legal & General Investment Management vor übertriebenen Erwartungen.
Gegen Mittag Ortszeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 27.921 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen um jeweils 0,6 Prozent an. Im Handel verweist man aber auch auf die sich immer weiter ausdehnende Zinsdifferenz am Rentenmarkt zwischen der zwei- und zehnjährigen Laufzeit. Die zuvor inverse Zinsstrukturkurve hatte Rezessionsgefahr angezeigt, durch die Normalisierung der Zinsdifferenzen wird diese nun seit einiger Zeit wieder konsequent ausgepreist. Zum Wochenschluss sinken die Rentennotierungen, nachdem sie die Woche über praktisch unentwegt gestiegen sind. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gewinnt in der Folge 0,9 Basispunkte auf 1,83 Prozent. Die etwas besser als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsumsätze im Oktober belasten den Rentenmarkt etwas.
Neben den Einzelhandelsdaten müssen Anleger auch im Oktober weiter nachgebende Importpreise verarbeiten. Der importierte Inflationsdruck in den USA hat im Oktober deutlicher als erwartet nachgelassen. Des Weiteren hat sich die Dynamik in der US-Industrie im Oktober deutlich schwächer als erwartet entwickelt. Allerdings wurde die Aktivität in der US-Industrie erheblich von den inzwischen beendeten Streiks bei GM beeinträchtigt. Die Daten zeigen aber kaum Einfluss auf die Finanzmärkte.
Yen und Gold verlieren mit Optimismus
Mit der optimistischeren Grundhaltung steigt der US-Dollar zum Yen. Die japanische Währung verliert als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten an Zuspruch. Der Euro steigt indes etwas zum Greenback. Die Gemeinschaftswährung klettert auf 1,1044 Dollar von Wechselkursen um 1,1020 am Vorabend.
Neben dem Yen leidet auch der Goldpreis unter der aufkeimenden Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits. Der Preis der Feinunze gibt um 0,4 Prozent auf 1.465 Dollar nach. Die Ölpreise drehen dagegen mit der Konjunturzuversicht deutlich ins Plus: US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,7 Prozent auf 57,72 Dollar je Fass - europäisches Referenzöl der Sorte Brent ebenfalls um 1,7 Prozent auf 63,34 Dollar. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat die Prognose für das Ölproduktionswachstum 2020 der Nichtkartellmitglieder gesenkt. Allerdings stellt die Änderung einen vergleichsweise kleinen Schritt dar, im Handel hatte man auf eine deutlichere Senkung gesetzt. Parallel hat die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für die Ölproduktion der nicht der Opec angehörenden Ölförderländer für 2020 aber leicht angehoben.
Unter den Einzelaktien ziehen Applied Materials um 9,3 Prozent an. Der Halbleiterkonzern hat sowohl mit den Geschäftszahlen zum vierten Quartal als auch mit dem Ausblick überzeugt. Beides übertraf die Erwartungen des Marktes. Bei Nvidia halten sich Licht und Schatten die Waage. Das Halbleiterunternehmen hat im dritten Quartal zwar einen Gewinnrückgang verzeichnet, der aber nicht so deutlich ausfiel wie befürchtet. Allerdings rechnet der Chipkonzern mit weiteren Umsatzrückgängen und stellt für das laufende Quartal Erlöse in Aussicht, die unter dem Analystenkonsens lagen. Die Aktie sinkt um 1,5 Prozent.
Wells Fargo zeigen sich 0,3 Prozent im Plus. Wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, hat Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft des bekannten Investors Warren Buffett, ihre Beteiligung an der Bank um 7,7 Prozent reduziert. Damit gehört Berkshire aber immer noch zu den größten Aktionären von Wells Fargo. Anders die Situation des Möbelherstellers RH (ehemals Restoration Hardware), dessen Titel um 6,4 Prozent anziehen. Hier hat Berkshire Hathaway ordentlich zugekauft.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.920,71 0,50 138,75 19,69
S&P-500 3.113,58 0,55 16,95 24,20
Nasdaq-Comp. 8.529,75 0,60 50,74 28,55
Nasdaq-100 8.303,49 0,55 45,66 31,18
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,61 1,7 1,59 40,8
5 Jahre 1,64 1,4 1,63 -28,1
7 Jahre 1,75 1,7 1,73 -49,9
10 Jahre 1,83 0,9 1,82 -61,3
30 Jahre 2,31 1,3 2,30 -75,3
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Do, 17:33 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1044 +0,19% 1,1023 1,1013 -3,7%
EUR/JPY 120,19 +0,59% 119,71 119,39 -4,4%
EUR/CHF 1,0938 +0,42% 1,0905 1,0872 -2,8%
EUR/GBP 0,8562 +0,06% 0,8557 0,8548 -4,9%
USD/JPY 108,83 +0,40% 108,60 108,41 -0,7%
GBP/USD 1,2898 +0,12% 1,2881 1,2882 +1,1%
USD/CNH (Offshore) 7,0083 -0,14% 7,0051 7,0255 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 8.435,76 -2,42% 8.564,26 8.619,51 +126,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,72 56,77 +1,7% 0,95 +19,3%
Brent/ICE 63,34 62,28 +1,7% 1,06 +14,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.465,10 1.471,10 -0,4% -6,00 +14,2%
Silber (Spot) 16,95 17,04 -0,5% -0,09 +9,4%
Platin (Spot) 892,83 881,68 +1,3% +11,15 +12,1%
Kupfer-Future 2,64 2,62 +0,6% +0,02 -0,3%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2019 12:29 ET (17:29 GMT)

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