25.07.2018 14:21:43

MÄRKTE USA/Handelsstreit im Blick - Schock aus der Autobranche

NEW YORK (Dow Jones)--Einen Kampf um die Richtung des Markts könnte es am Mittwoch an der Wall Street geben. Beim S&P-500 liegt das Allzeithoch in Reichweite. Ein neues Hoch würde die technische Situation verbessern. Andererseits gibt es auch Anlass zur Skepsis: "Aktuell findet eine marktinterne Umschichtung statt, die man eher am Ende eines Bullenmarktzyklus zu sehen bekommt", sagt Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Gemeint ist der Kauf von Value-Aktien und der Verkauf von Technologiewerten.

Dabei werden die Börsianer nicht um das Thema Handelskonflikte herumkommen, denn am Berichtstag wird EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Weißen Haus über die entsprechenden Streitpunkte verhandeln. Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump Zölle schon einmal vorsorglich als "das Größte" bezeichnet und als geeignetes Mittel für den Fall, dass kein "fairer Deal" zustande komme. Dann brachte er die Idee auf, sämtliche Zölle, Handelshürden, und Subventionen in den beiden Wirtschaftsräumen fallenzulassen.

"Der positive Ton an den Märkten am Vortag ist der Vorsicht gewichen, weil die Anleger abwarten wollen, ob Juncker und Trump ein Feuerwerk zünden", sagt Chefmarktanalyst Chris Beauchamp von IG. An sich ist die Erwartung an das Treffen gering, es birgt dadurch aber Überraschungspotenzial.

GM und Fiat Chrysler werden pessimistischer

Zu der etwas eingetrübten Stimmung trägt auch die Berichtsaison bei, denn einige Schwergewichte haben enttäuscht. Aus der Autobranche gab es einen Doppelschock.

Denn sowohl General Motors als auch Fiat Chrysler haben die Prognosen gesenkt. GM-Aktien verlieren vorbörslich um 4 Prozent, Fiat Chrysler sogar um 8 Prozent. Der europäische Autosektor geriet mit dieser massiven Enttäuschung kräftig unter Druck.

Die Coca-Cola-Aktie gibt 0,4 Prozent nach. Gewinn und Umsatz lagen über der Prognose. Die Erlöse sanken indes, unter anderem aufgrund der Loslösung von Abfüll-Firmen.

Für die UPS-Aktie geht es 1,3 Prozent abwärts. Hier missfiel, dass der Umsatz auf dem US-Heimatmarkt den Konsens verfehlt hatte, während die übrigen Geschäftszahlen gut ausgefallen sind.

Boeing reizt zu Gewinnmitnahmen

Auch die Boeing-Aktie gerät unter Druck und fällt um 3 Prozent. Die Zahlen und der Ausblick waren positiv, doch offenbar nehmen Teilnehmer dies zum Anlass für Gewinnmitnahmen. Die Aktie hat im laufenden Jahr bereits über 20 Prozent gutgemacht.

Auch am Dienstag nachbörslich gab es zahlreiche Berichtsunternehmen. Der Telekommunikationskonzern AT&T hatte mit Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen und auch den Ausblick angehoben. Beobachter fanden dennoch ein Haar in der Suppe: Sie bemängelten, dass der Umsatz im Mobilfunkgeschäft verglichen mit dem Vorjahr um 5 Prozent zurückging. Die Aktie verliert 0,9 Prozent.

Die Aktie von Texas Instruments reagiert mit einem Rückgang um 0,7 Prozent auf die Quartalszahlen vom Vortag. Der Halbleiterkonzern meldete ein starkes Wachstum im zweiten Quartal und erwartet eine weitere Steigerung von Umsatz und Gewinn. Allerdings stellten die Zahlen keine wirkliche Überraschung mehr dar, denn das Unternehmen hatte schon in der vergangenen Woche vorläufige Daten veröffentlicht.

Nach Börsenschluss werden noch Qualcomm, Facebook, Mondelez, Visa, Advanced Micro und Ford ihre Quartalsausweise vorlegen.

Die Ölpreise zeigen sich noch wenig bewegt. Damit können sie bislang noch kaum von den Daten des American Petroleum Institute (API) profitieren, die am Vortag publiziert wurden. Die US-Bestände waren laut API bei Rohöl, Benzin und Destillaten gesunken. Der Preis für ein Fass WTI gibt 0,1 Prozent nach auf 68,46 Dollar, Brent steigt um 0,4 Prozent auf 73,83 Dollar. Am Mittwoch folgen die Daten des Energy Information Administration (EIA).

Gold baut die kleinen Gewinne vom Vortag etwas deutlicher aus. Teilnehmer sagen, mit der Entfernung von der 1.220er Marke habe sich das technische Bild verbessert. Zudem scheint der Glanz des Edelmetalls in dem wieder eingetrübten Börsen-Umfeld wieder etwas heller. Für die Feinunze werden nun 1.232 Dollar bezahlt, ein Plus von 0,6 Prozent.

Leichte Käufe gibt es zudem am Anleihemarkt, der ebenfalls von der Suche nach Sicherheit profitiert. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen fällt mit steigenden Notierungen um 1 Basispunkt auf 2,94 Prozent.

Erneut seitwärts bewegt sich das Euro-Dollar-Paar. Wie zuletzt pendelt die Gemeinschaftswährung um 1,17 Dollar.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,65 1,6 2,63 144,3

5 Jahre 2,82 -0,2 2,82 89,5

7 Jahre 2,90 -0,5 2,91 65,4

10 Jahre 2,94 -0,7 2,95 49,9

30 Jahre 3,07 -0,9 3,07 -0,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:28 % YTD

EUR/USD 1,1691 +0,07% 1,1692 1,1694 -2,7%

EUR/JPY 129,81 -0,07% 129,98 130,01 -4,0%

EUR/CHF 1,1599 -0,10% 1,1609 1,1618 -1,0%

EUR/GBP 0,8884 -0,06% 0,8881 0,8897 -0,1%

USD/JPY 111,04 -0,15% 111,18 111,19 -1,4%

GBP/USD 1,3160 +0,13% 1,3163 1,3143 -2,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.195,11 -0,6% 8.281,15 8.161,33 -40,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 0,00

Deutschland 10 Jahre 0,39 0,40 -0,05

USA 2 Jahre 2,65 2,63 0,75

USA 10 Jahre 2,94 2,95 0,53

Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01

Japan 10 Jahre 0,07 0,08 0,02

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,48 70,46 -0,1% -0,04 +18,6%

Brent/ICE 73,95 73,44 +0,7% 0,51 +14,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.232,06 1.224,56 +0,6% +7,50 -5,4%

Silber (Spot) 15,58 15,46 +0,8% +0,12 -8,0%

Platin (Spot) 841,50 833,50 +1,0% +8,00 -9,5%

Kupfer-Future 2,81 2,80 +0,2% +0,01 -15,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 25, 2018 08:22 ET (12:22 GMT)

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Boeing Co. 167,30 1,48% Boeing Co.
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