29.09.2023 22:10:43

MÄRKTE USA/Drohender Shutdown überschattet ermutigende Inflationsdaten

NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich und deutlich unter ihren Tageshochs haben die US-Börsen den Handel am Freitag beendet. Zwar stützten tendenziell die sinkenden Marktzinsen die Aktienkurse, doch droht ab Sonntag der sogenannte Shutdown, die Schließung von Behörden und staatlichen Einrichtungen, da im Streit um die Staatsausgaben noch immer keine Einigung in Sicht ist. Ein Vorschlag des republikanischen Sprechers im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, für eine Übergangslösung wurde Berichten zufolge abgelehnt.

Der Dow-Jones-Index sank um 0,5 Prozent auf 33.508 Punkte. Der S&P-500 schloss 0,3 Prozent niedriger, während der Nasdaq-Composite ein knappes Plus von 0,1 Prozent ins Ziel rettete. Dabei standen nach vorläufigen Angaben den 1.460 (Donnerstag: 1.995) Kursgewinnern 1.417 (900) -verlierer gegenüber, während 82 (90) Titel unverändert schlossen.

Im Fokus standen konjunkturseitig neue Preisdaten aus den USA, die überwiegend wie erwartet ausgefallen waren. So ist die Inflationsrate im August wegen hoher Benzinpreise wieder geklettert.

Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag 3,5 (Vormonat: 3,3) Prozent höher als vor einem Jahr. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Im Monatsvergleich stieg der PCE-Preisindex im August um 0,4 (0,2) Prozent. In der Kernrate erhöhte sich der Index um 0,1 (0,2) Prozent auf Monats- und 3,9 (4,2) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten Raten von 0,2 und 3,9 Prozent erwartet. Die persönlichen Ausgaben sind derweil moderat gestiegen, wie auch die persönlichen Einkommen.

"Der PCE in der Kernrate deutet darauf hin, dass sich die Inflation weiter verlangsamt, was bedeutet, dass die aggressive Kampagne der Fed funktioniert", so Carol Schleif, Chief Investment Officer bei BMO Family Office. Die Herausforderung bestehe darin, dass der PCE-Kernwert weiterhin fast doppelt so hoch ist wie das 2%-Ziel der Fed, was die US-Notenbank dazu veranlassen dürfte, die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung im Spiel zu halten.

Die in den vergangenen Wochen deutlich gestiegenen Ölpreise hatten am Markt zuletzt Sorgen geschürt, dass die Inflation in den USA hartnäckiger als erwartet ist und die US-Notenbank dazu veranlassen könnte, die Zinsen längere Zeit auf einem hohen Niveau zu belassen.

Der Einkaufsmanagerindex Chicago für September ging derweil deutlicher zurück als erwartet, während der September-Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan in zweiter Lesung positiv überraschte.

Nike steigen kräftig - Blue Apron haussieren

Unter den Einzelwerten legten Nike kräftig um 6,7 Prozent zu. Der Sportartikelhersteller hat im ersten Geschäftsquartal trotz Schwäche auf dem Heimatmarkt den Gesamtumsatz gesteigert und mehr verdient als erwartet. Zudem bekräftigte der Konzern den Ausblick für das Gesamtjahr und rechnet für das laufende zweite Quartal mit höheren Erlösen als im Vorjahr.

Der Kurs von Blue Apron sprang indessen um rund 135 Prozent auf 12,87 Dollar nach oben. Der New Yorker Kochboxenversender wird verkauft. Käufer ist die Wonder Group, das Essensliefer-Startup des ehemaligen Walmart-Managers Marc Lore. Die Blue-Apron-Aktionäre sollen im Rahmen eines Übernahmeangebots 13 Dollar je Stammaktie der Klasse A erhalten, ein Aufschlag von mehr als 130 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag von 5,49 Dollar je Aktie.

Apple (+0,3%) ist offenbar mit chinesischen Behörden im Gespräch über seinen App Store. Informanten zufolge haben sich Manager des iPhone-Konzerns in den vergangenen Monaten mit chinesischen Regierungsvertretern getroffen, um neue Regelungen zu diskutieren, die es dem Tech-Konzern verbieten werden, viele der ausländischen Apps in seinem iPhone-App-Store in China anzubieten.

Dollar gibt etwas nach - Renditen sinken weiter

Am Devisenmarkt notierte der Dollar nach den Vortagesabgaben erneut etwas leichter. Der Dollarindex gab 0,1 Prozent nach. Der Dollar fiel aufgrund von Gewinnmitnahmen zum Monatsende und angesichts der vom hohen Niveau etwas nachgebenden US-Anleiherenditen, so die Währungsexperten der Unicredit. Die "zugrundeliegende Stärke" des Greenbacks habe sich jedoch nicht umgekehrt

Die Ölpreise zeigten sich nach den Vortagesabgaben kaum verändert bis schwächer. Im Monatsverlauf sind die Preise jedoch aufgrund von Angebotssorgen deutlich gestiegen.

Am Anleihemarkt kamen die Renditen nach den Vortagesabgaben zeitweise erneut leicht zurück, erholten sich aber zum Teil im späteren Verlauf. Hier stützte die Erwartung längerfristig hoher Zinsen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.507,50 -0,5% -158,84 +1,1%

S&P-500 4.288,05 -0,3% -11,65 +11,7%

Nasdaq-Comp. 13.219,32 +0,1% 18,05 +26,3%

Nasdaq-100 14.715,24 +0,1% 12,48 +34,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 5,05 -0,8 5,06 63,0

5 Jahre 4,63 +0,7 4,62 62,7

7 Jahre 4,63 -1,7 4,64 65,5

10 Jahre 4,58 +0,9 4,58 70,5

30 Jahre 4,71 +0,7 4,70 74,0

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:18 Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0573 +0,1% 1,0588 1,0562 -1,2%

EUR/JPY 157,99 +0,2% 157,89 157,74 +12,6%

EUR/CHF 0,9678 +0,1% 0,9662 0,9682 -2,2%

EUR/GBP 0,8664 +0,1% 0,8655 0,8656 -2,1%

USD/JPY 149,44 +0,1% 149,12 149,36 +14,0%

GBP/USD 1,2203 -0,0% 1,2235 1,2202 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2972 +0,0% 7,2934 7,2990 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 26.938,14 -0,3% 26.961,69 26.795,33 +62,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 90,90 91,71 -0,9% -0,81 +16,8%

Brent/ICE 95,34 95,38 -0,0% -0,04 +16,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.847,80 1.864,83 -0,9% -17,03 +1,3%

Silber (Spot) 22,15 22,63 -2,1% -0,48 -7,6%

Platin (Spot) 905,78 909,50 -0,4% -3,73 -15,2%

Kupfer-Future 3,72 3,69 +0,7% +0,03 -2,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 29, 2023 16:11 ET (20:11 GMT)

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