02.08.2024 15:47:41
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MÄRKTE USA/Ausverkauf - Umschichtung in Renten
NEW YORK (Dow Jones)--Die Talfahrt der Wall Street setzt sich zum Wochenschluss fort. Risikoaversion ist das beherrschende Thema an den US-Finanzmärkten: Der Dow-Jones-Index verliert im ganz frühen Handel 1,3 Prozent auf 39.838 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite stürzen um 1,5 bzw. 2,2 Prozent ab. Im Handel spricht man von einer ungünstigen Kombination von Belastungsfaktoren: Wurden schwache Daten bislang meist als Beleg für baldige Zinssenkungen positiv gewertet, stellten nun immer mehr Anleger die fest eingepreiste "weiche Landung" der US-Konjunktur in Frage, heißt es.
In dem insgesamt sehr schwachen Marktumfeld befeuert der Arbeitsmarktbericht die Rezessionängste zusätzlich. Denn es wurden im Juli deutlich weniger neue Stellen geschaffen als erwartet, auch die separat erfasste Arbeitslosenquote fällt höher als veranschlagt aus. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell hatte jüngst klar gemacht, dass die Fed bereit zu reagieren sei, falls sich der Arbeitsmarkt verschlechtere oder die Inflation schnell sinke. Der Arbeitsmarkt spreche für ein solches Szenario. "Der Markt bleibt äußerst aufmerksam, ob die Fed zu lange gewartet hatte, um mit der Anhebung der Zinssätze zu beginnen. Denn nun fragt sich der Markt, ob die Fed zu spät dran ist, die Geldpolitik wieder zu ändern", analysiert Marktstrategin Quincy Krosby von LPL Financial.
Dazu gesellt sich das Risiko einer militärischen Eskalation im Nahen Osten - gerade übers Wochenende. Israel könnte nach dem Tod diverser Führer islamistischer Organisationen ein Großangriff des Iran, der Hisbollah und weiterer Terrormilizen drohen. Und dann liefert auch die Berichtsperiode im Technologiesektor herbe Enttäuschungen.
Intel brechen ein
Ganz entscheidend zur schlechten Marktstimmung trägt auch Intel bei, der Kurs bricht um 28 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern enttäuscht im zweiten Quartal mit dem Umsatz und verbuchte rote Zahlen, auch der Ausblick überzeugt nicht. CEO Pat Gelsinger will daher im kommenden Jahr die Kosten um 10 Milliarden Dollar verringern. Schon bis Ende dieses Jahres will sich das Unternehmen von rund 15.000 Mitarbeitern trennen. Die Anleger müssen außerdem vorerst ganz auf eine Dividende verzichten.
Amazon verlieren 9,8 Prozent. Der Online-Konzern verfehlte im zweiten Quartal knapp den Umsatzkonsens, aber vor allem der Umsatzausblick enttäuscht.
Apple liefert Licht und Schatten, wobei Händler das Positive herausstreichen - der Kurs hält sich mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent wacker. Der Absatz des iPhones ermäßigte sich das zweite Quartal in Folge. Umsatz und Ergebnis fielen gleichwohl besser als gedacht aus. Snap stürzen um 24,6 Prozent ab, die Muttergesellschaft von Snapchat verfehlt die Markterwartungen und lieferte einen schwachen Ausblick.
Umschichtung in Anleihen
Mit den schwachen Arbeitsmarktdaten und dem gesteigerten Bedürfnis nach vermeintlicher Sicherheit ziehen die Rentennotierungen mächtig an, die Renditen stürzen ab. Daher ist auch Gold gesucht. Sicherheitsbedürfnis und Zinssenkungsspekulationen treiben den Preis des Edelmetalls.
Die abstürzenden Marktzinsen setzen dem Dollar zu, der Dollarindex verliert 1,0 Prozent. Die Rezessionsängste drücken auch die Erdölpreise deutlich - trotz der drohenden Nahosteskalation unter Einbeziehung des Ölstaates Iran. Neben der US-Konjunktur belastet auch die schwache Nachfrage aus China, wo die Regierung weiterhin nach Auffassung von Händlern zu wenig zur Ankurbelung der lahmenden Konjunktur tut.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 39.838,36 -1,3% -509,61 +5,7%
S&P-500 5.366,28 -1,5% -80,40 +12,5%
Nasdaq-Comp. 16.807,75 -2,2% -386,39 +12,0%
Nasdaq-100 18.501,80 -2,1% -388,58 +10,0%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,96 -19,3 4,15 -46,2
5 Jahre 3,69 -13,4 3,83 -30,8
7 Jahre 3,74 -14,4 3,88 -23,1
10 Jahre 3,85 -12,5 3,98 -2,7
30 Jahre 4,18 -9,9 4,28 20,7
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:35 Uhr DO, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0892 +0,9% 1,0797 1,0788 -1,4%
EUR/JPY 160,44 -0,4% 161,21 161,78 +3,1%
EUR/CHF 0,9411 -0,1% 0,9413 0,9431 +1,4%
EUR/GBP 0,8499 +0,3% 0,8483 0,8443 -2,0%
USD/JPY 147,35 -1,3% 149,30 149,99 +4,6%
GBP/USD 1,2818 +0,6% 1,2728 1,2777 +0,7%
USD/CNH (Offshore) 7,1811 -1,0% 7,2198 7,2522 +0,8%
Bitcoin
BTC/USD 65.080,90 +0,4% 64.282,30 63.687,80 +49,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 74,07 76,31 -2,9% -2,24 +3,8%
Brent/ICE 77,78 79,52 -2,2% -1,74 +3,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 36,205 36,92 -1,9% -0,72 +13,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.469,74 2.446,50 +0,9% +23,24 +19,8%
Silber (Spot) 28,98 28,50 +1,7% +0,48 +21,9%
Platin (Spot) 971,10 963,50 +0,8% +7,60 -2,1%
Kupfer-Future 4,12 4,08 +0,9% +0,04 +4,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/err
(END) Dow Jones Newswires
August 02, 2024 09:48 ET (13:48 GMT)
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