18.04.2023 22:11:43

MÄRKTE USA/Anleger bleiben in Deckung und warten Quartalszahlen ab

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Vorsicht und Abwarten hat am Dienstag das Geschehen an der Wall Street geprägt. Hintergrund ist die erst allmählich Fahrt aufnehmende Berichtssaison, für die viele Analysten nichts Gutes erwarten. Zugleich gibt es aber auch Sorgen vor zu gut ausfallenden Ergebnissen, weil diese wieder die US-Notenbank ermutigen könnten, im Kampf gegen die Inflation weiter an der Zinsschraube zu drehen. Dazu passen kamen aus Notenbankerkreisen auch Kommentare, die auf weiter steigende Zinsen hindeuten.

Der Dow-Jones-Index gab minimal nach auf 33.977 Punkte, S&P-500 und die Nasdaq-Indizes bewegten sich ebenfalls nur wenig und gingen wenig verändert aus dem Tag. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.335 (Montag: 1.789) Kursgewinner und 1.667 (1.221) -verlierer. Unverändert schlossen 104 (96) Titel.

Allenfalls leicht stützend wirkte, dass die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal nach dem Auslaufen der coronabedingten Restriktionen stärker gewachsen ist als erwartet. Allerdings war das Wachstum mit 4,5 Prozent gegenüber erwarteten 4,0 Prozent im langfristigen Vergleich unterdurchschnittlich und liegt auch unter dem avisierten Jahresziel von rund 5 Prozent. Dazu verfehlte Chinas Industrieproduktion im März die Erwartung knapp.

Klar besser als erwartet ausgefallene Daten aus dem US-Immobiliensektor sorgten ebenfalls für keinen Schwung - auch weil sie zugleich die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen anfachten. Die Zahl der Baubeginne schrumpfte im März weniger deutlich als befürchtet.

Dollar kommt zurück - Abwärtstendenz bei Anleihen gebremst

Der Dollar legte nach dem jüngsten Höhenflug den Rückwärtsgang ein, der Dollarindex büßte gut 0,3 Prozent ein, der Euro stieg auf 1,0972 Dollar. Am Rentenmarkt tat sich weniger als an den drei Vortagen, an denen die Kurse deutlich nachgegeben, die Renditen also gestiegen waren, weil gute Konjunkturdaten Zinserhöhungsfantasie geschürt hatten. Diesmal stieg die Rendite nur am kurzen Ende und auch nur leicht, während die längeren Marktzinsen leicht nachgaben.

Der leichtere Dollar stützte den Goldpreis, der um 0,7 Prozent bzw. 14 Dollar auf 2.005 je Feinunze zulegte. Die Ölpreise zeigten sich im Vorfeld der Wochenvorratsdaten eines Branchenverbands wenig verändert.

Goldman Sachs und Johnson & Johnson schwach

Weitere Geschäftszahlen aus dem Finanzsektor lieferten Licht und Schatten, nachdem bereits in der Vorwoche Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo mit guten Zahlenausweisen die Messlatte hoch gelegt hatten.

Für Goldman Sachs ging es um 1,7 Prozent nach unten. Während die Einnahmen im ersten Quartal hinter der Markterwartung zurückblieben, übertraf der Nettogewinn die Konsensprognose. Allerdings zeigten Einnahmen und Gewinne eine rückläufige Tendenz.

Die Bank of America reihte sich ein in den Reigen positiv ausgefallener Geschäftsberichte. Die Bank nahm mehr ein und verdiente auch mehrt als erwartet. Die nach den vergangenen Bankzusammenbrüchen kleinerer Institute genau beäugten Einlagen lagen aber knapp unter dem Vorjahreswert. Der Kurs stieg um 0,6 Prozent. Die Bank of New York Mellon (+1,5%) steigerte den Quartalsgewinn um 29 Prozent, die Einlagen schrumpften im Vergleich zum Vorjahr aber um 19 Prozent, gegenüber dem Ende des vierten Quartals legten sie immerhin minimal zu.

Johnson & Johnson verloren 2,8 Prozent. Der Pharmakonzern übertraf zwar mit seinen Quartalszahlen die Marktschätzungen und hob auch die Prognose für 2023 und die Quartalsdividende an. Allerdings rutschte Johnson & Johnson infolge eines milliardenschweren Vergleichs im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit in die roten Zahlen. Lockheed Martin stiegen um 2,4 Prozent. Der Rüstungskonzern schnitt besser ab als gedacht.

Luminar Technologies verteuerten sich um 4,8 Prozent. Der Zulieferer im Bereich Autonomes Fahren hatte eine Partnerschaft mit der in Taiwan ansässigen TPK bekanntgegeben, um näher am stark wachsenden chinesischen Markt zu sein. Digital Brands brachen um über 20 Prozent ein. Der Modedesigner war in seinem vierten Quartal tiefer als befürchtet in die Verlustzone gerutscht.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.976,63 -0,0% -10,55 +2,5%

S&P-500 4.154,87 +0,1% 3,55 +8,2%

Nasdaq-Comp. 12.153,41 -0,0% -4,31 +16,1%

Nasdaq-100 13.091,79 +0,0% 4,08 +19,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,21 +1,3 4,20 -20,9

5 Jahre 3,69 -1,9 3,71 -31,3

7 Jahre 3,62 -2,6 3,65 -34,5

10 Jahre 3,57 -3,0 3,60 -30,5

30 Jahre 3,78 -2,7 3,81 -18,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:02 Uhr Mo, 17:26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0972 +0,4% 1,0944 1,0919 +2,5%

EUR/JPY 147,08 +0,1% 147,00 146,84 +4,8%

EUR/CHF 0,9837 +0,2% 0,9823 0,9812 -0,6%

EUR/GBP 0,8828 +0,0% 0,8825 0,8829 -0,3%

USD/JPY 134,06 -0,3% 134,32 134,47 +2,2%

GBP/USD 1,2428 +0,4% 1,2402 1,2367 +2,8%

USD/CNH (Offshore) 6,8826 -0,0% 6,8758 6,8838 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 30.273,52 +2,7% 29.598,67 29.431,26 +82,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,81 80,83 -0,0% -0,02 +0,5%

Brent/ICE 84,67 84,76 -0,1% -0,09 -0,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,40 41,13 +3,1% +1,27 -46,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.005,11 1.990,93 +0,7% +14,19 +9,9%

Silber (Spot) 25,20 25,08 +0,5% +0,12 +5,1%

Platin (Spot) 1.083,05 1.052,75 +2,9% +30,30 +1,4%

Kupfer-Future 4,09 4,07 +0,5% +0,02 +7,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

April 18, 2023 16:12 ET (20:12 GMT)

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