25.07.2018 16:21:44
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MÄRKTE EUROPA/Warnungen von Fiat und GM belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter im Minus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochnachmittag. Angesichts der schlechten Nachrichten aus dem Autosektor sei das ein Zeichen von Stärke. Denn sowohl Fiat Chrysler als auch General Motors haben überraschend ihre Gewinnprognosen gesenkt. Dazu treffen sich am Abend US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker nach Handelsschluss. Der etwas bessere ifo-Geschäftsklima-Index aus Deutschland wird indes kaum thematisiert.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zwar minimal eingetrübt, dies jedoch weniger als im Konsens erwartet. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland dürfte ihren Hochpunkt überschritten haben, mit einer Rezession ist nach Einschätzung der Helaba aber nicht zu rechnen. Der DAX gibt um 0,6 Prozent nach auf 12.614 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt 0,3 Prozent auf 3.472 Zähler.
Fiat und General Motors mit Gewinnwarnungen
Schlechte Nachrichten kommen aus der Autoindustrie. So fallen General Motors rund 7 Prozent nach einer gesenkten Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Noch schlimmer trifft es Fiat Chrysler mit fast 11 Prozent Verlusten. Hier sorgt eine völlig überraschend Gewinnwarnung und Prognosekürzung für Entsetzen. Die Warnung gesellt sich zu der Meldung über den Tod von Ex-CEO Sergio Marchionne.
Einige Händler sehen die drastische Fiat-Warnung aber als dessen Folge. Für den neuen CEO Mike Manley habe sehr schnell Tabula rasa gemacht werden müssen, damit er in Zukunft Raum für Prognoseerhöhungen habe. Deutsche Autoaktien wie VW und Daimler liegen 2,4 Prozent im Minus. Allein die französischen Peugeot notieren nach den sehr starken Zahlen vom Vortag 2 Prozent höher.
Infineon verlieren 3 Prozent angesichts kräftiger Gewinnmitnahmen in Europas Chipwerten. STMicro fallen sogar über 7 Prozent nach der Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen. Dabei äußern sich Analysten dazu positiv: So sieht Bryan Garnier STMicro auf dem besten Wege, die Jahresziele zu erreichen. Und Liberum hat die Kaufempfehlung bestätigt dank Umsatzwachstum und Margenstärke.
Einer der Hauptverlierer im DAX sind dazu Henkel nach einer deutlichen Abstufung auf "Untergewichten" durch Morgan Stanley. Die Analysten äußern Zweifel an den Aussichten des Klebstoffgeschäfts. Die Aktien fallen 2,7 Prozent.
Viele Zahlen aus Deutschland und Europa
In Europa haben viele Konzerne ihre Zahlen vorgelegt. So steigen Linde nach starken Daten um 2 Prozent. Von Equinet heißt es dazu, sowohl Umsatz als auch Gewinn seien rund 7 Prozent höher gewesen als geschätzt. Vor allem das Maschinenbaugeschäft habe sich außergewöhnlich gut geschlagen und das Wachstum im Gasgeschäft liege über den Vorjahren.
Wenig Neues lieferten die endgültigen Zahlen der Deutschen Bank, die Aktien geben 1,6 Prozent nach. Nach Steuern und Anteilen Dritter erzielte sie einen Gewinn von 361 Millionen Euro. Die Tochter DWS musste auch im zweiten Quartal mit Nettomittelabflüssen und einem deutlichen Gewinnrückgang kämpfen. Für das Gesamtjahr äußerte sich der Vermögensverwalter pessimistisch. Die Aktien geben 0,6 Prozent nach.
Auf positive Resonanz stoßen die Geschäftszahlen des französischen Luxus-Labels LVMH, die Aktie legt um knapp 2 Prozent zu. "Die Marke konnte die Profitabilität erneut deutlich steigern", so ein Analyst. Berenberg hat das Kursziel auf 340 von 330 Euro leicht erhöht. Als größte Überraschung werden die optimistischen Aussagen vom LVMH-Finanzvorstand aufgenommen: Ihm zufolge hegt das Unternehmen keine Befürchtungen hinsichtlich einer Konjunkturverlangsamung in China.
Um fast 7 Prozent springen die Aktien des Pharmazulieferers und Spezialchemiekonzerns Lonza nach oben. Sowohl Umsatz als auch Gewinn lagen über der Markterwartung. Angesichts der gesunkenen Finanzierungskosten könne sich die Margenverbesserung in 5 bis 7 Prozent höheren Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie auswirken, kommentieren die Analysten von Jefferies.
Clariant hat derweil bei der Marge enttäuscht. Der Kurs gibt um 2,2 Prozent nach. In Madrid zeigen sich Santander von neuen Geschäftszahlen der Bank kaum bewegt.
Telefonica Deutschland haussieren
Die Aktien von Telefonica Deutschland haussieren mit 9,4 Prozent Plus. Die Nummer drei der deutschen Mobilfunkanbieter verdiente im zweiten Quartal dank besserer Margen, Neukundenzuwachs und Ausgabendisziplin mehr. Der bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen stieg um 6,8 Prozent auf 504 Millionen Euro, deutlich stärker als erwartet.
Bei Vodafone schwächelt dagegen das Umsatzwachstum im ersten Quartal. Regional belastete der harte Wettbewerb in Italien und Spanien. Für die Aktie geht es 0,9 Prozent nach unten. Wirecard-Aktien zeigen sich fast unverändert, nachdem der Ausblick nicht wie erhofft erhöht wurde. Umsatz und Gewinn lagen jedoch über den Erwartungen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.469,57 -0,39 -13,74 -0,98
Stoxx-50 3.115,16 -0,28 -8,83 -1,97
DAX 12.606,42 -0,65 -82,97 -2,41
MDAX 26.703,58 -0,12 -30,76 1,92
TecDAX 2.914,33 0,30 8,79 15,23
SDAX 12.259,85 0,00 0,14 3,14
FTSE 7.668,80 -0,52 -40,25 -0,42
CAC 5.422,61 -0,21 -11,58 2,07
Bund-Future 162,34 0,07 2,34
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17:28 % YTD
EUR/USD 1,1691 +0,07% 1,1692 1,1694 -2,7%
EUR/JPY 129,86 -0,04% 129,98 130,01 -4,0%
EUR/CHF 1,1614 +0,04% 1,1609 1,1618 -0,8%
EUR/GBP 0,8900 +0,13% 0,8881 0,8897 +0,1%
USD/JPY 111,08 -0,12% 111,18 111,19 -1,4%
GBP/USD 1,3136 -0,06% 1,3163 1,3143 -2,8%
Bitcoin
BTC/USD 8.197,84 -0,6% 8.281,15 8.161,33 -40,0%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,61 -0,62 0,00
Deutschland 10 Jahre 0,39 0,40 -0,04
USA 2 Jahre 2,66 2,63 0,77
USA 10 Jahre 2,94 2,95 0,53
Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01
Japan 10 Jahre 0,07 0,08 0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,64 70,46 +0,2% 0,12 +18,6%
Brent/ICE 73,82 73,44 +0,5% 0,38 +14,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.230,71 1.224,56 +0,5% +6,15 -5,5%
Silber (Spot) 15,55 15,46 +0,6% +0,10 -8,2%
Platin (Spot) 839,05 833,50 +0,7% +5,55 -9,7%
Kupfer-Future 2,82 2,80 +0,6% +0,02 -15,5%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 25, 2018 10:22 ET (14:22 GMT)
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