03.09.2018 18:06:43
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MÄRKTE EUROPA/Vorsicht dominiert weiter - Autowerte bremsen DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Investoren an Europas Börsen haben sich auch zu Wochenbeginn vorsichtig gezeigt. "Die Märkte bleiben aus Sorge vor weiteren protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump angespannt", so die Marktstrategen der Societe Generale. Am Mittwoch könnte Trump ernst machen mit bereits angedrohten weiteren Strafzöllen auf chinesische Waren. Zudem hängt die Sorge vor Strafzöllen auf Autoimporte aus Europa weiter über dem Markt. Der DAX gab vor diesem Hintergrund um 0,1 Prozent auf 12.346 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es dagegen um 0,1 Prozent auf 3.395 Punkte nach oben.
Die schwächere DAX-Performance lag vor allem an den Abgaben der Autowerte. Der Sektor stellte mit einem Minus von 1,0 Prozent den größten Verlierer in Europa. Die Umstellung auf ein weltweit einheitliches Testverfahren (WLTP) gilt ab dem 1. September und stellt deutsche Hersteller vor größere Probleme. Daimler korrigierte deswegen bereits die Gewinnprognose für das laufende Jahr, und Marken des Volkswagen-Konzerns wie Porsche, Audi und VW melden Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. VW gaben um 2,1 Prozent nach, BMW fielen um 0,7 Prozent und Daimler schlossen mit einem Minus von 1,3 Prozent.
Keine Lösung im Handelsstreit mit Kanada in Sicht
Aber auch der unterschwellig brodelnde Handelsstreit machte die Anleger vorsichtig. Die Gespräche über ein zukünftiges Handelsabkommen mit Kanada dürften kompliziert bleiben, nachdem Trump dem Nachbarn am Wochenende mit einem Ausschluss aus dem Freihandelsabkommen Nafta gedroht hat. Ab Mittwoch soll jedoch weiterverhandelt werden.
Gegen den Trend ging es für den FTSE-100 um 1,0 Prozent nach oben. Der Index profitierte vor allem von der Pfund-Schwäche. Diese war zum Teil auf kritische Kommentare von Michel Barnier, dem EU-Brexit-Verhandlungsführer, zu den Austrittsplänen der britischen Regierung zurückzuführen. Belastend für das Pfund wirkte auch der schwache Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe für den August. Ein schwaches Pfund stützt tendenziell den FTSE-100, da in diesem zahlreiche exportlastige Großkonzerne gelistet sind, die einen erheblichen Teil ihrer Umsätze im Ausland generieren.
Lira hält sich nach Zentralbankaussagen - Fitch senkt Ausblick für Italien
Die türkische Lira hielt sich mit Abgaben von rund 1,0 Prozent gegen den Dollar vergleichsweise gut. Die türkische Zentralbank hat derweil eingeräumt, dass sie Risiken für die Preisstabilität sieht. Sie will alle Instrumente zur Bewahrung der Preisstabilität nutzen. Ob dies auch Zinserhöhungen (und in welcher Höhe) umfasst, wie von Analysten gefordert, ist indes unklar. Immerhin hat die Bank angekündigt, ihre geldpolitische Haltung auf der September-Sitzung anzupassen.
Nachdem die Investoren bereits seit Wochen eine höhere Risikoprämie vom Schuldner Italien verlangen, hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Bonitätsbewertung Italiens nun auf negativ von stabil gesenkt. Die Bonitätswächter befürchten nach der Bildung einer neuen Regierungskoalition eine laxere Fiskalpolitik, womit sich das bereits sehr hoch verschuldete Land noch anfälliger mache für potenzielle Schocks. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen notierte wenig verändert bei 3,16 Prozent.
S&P senkt Rating für Casino
Nach dem Kurseinbruch vom Freitag ging es für Casino zu Wochenbeginn um weitere 3,1 Prozent nach unten. S&P hat das Rating für die Supermarktkette um eine Stufe auf BB gesenkt bei zugleich negativem Ausblick. Begründet wurde der Schritt mit gestiegenen Refinanzierungsrisiken der Muttergesellschaft Rallye. Die Bestätigung der Jahresprognose durch Casino trug wenig zur Beruhigung der Anleger bei.
Die Casino-Aktie war am Freitag eingebrochen. Hintergrund für den Abverkauf waren Meldungen, dass die Tochter Casino Finance noch immer nicht den Geschäftsbericht für 2017 vorgelegt hat. Die Nachricht ließ die Anleger aufhorchen. Seit geraumer Zeit äußern Analysten Zweifel an der Casino-Bilanz und der hohen Verschuldung des Retailers. Die Investoren sind offenbar auf schlechte Nachrichten hin positioniert: Laut der Webseite shortsell.nl liegt die Shortquote für Casino bei sehr hohen 15 Prozent.
In der dritten Reihe in Deutschland verloren Mologen 6,6 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen sammelt durch eine Kapitalerhöhung und eine Wandelanleihe frisches Geld ein. Der Bruttoerlös der Kapitalerhöhung soll bei rund 18 Millionen Euro liegen. Das Unternehmen benötigt das Geld unter anderem für die Finanzierung einer laufenden Zulassungsstudie.
===
. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.394,99 +2,09 +0,1% -3,1%
. Stoxx-50 3.048,73 +6,39 +0,2% -4,1%
. Stoxx-600 382,51 +0,25 +0,1% -1,7%
Frankfurt XETRA-DAX 12.346,41 -17,65 -0,1% -4,4%
London FTSE-100 London 7.504,60 +72,18 +1,0% -3,3%
Paris CAC-40 Paris 5.413,80 +6,95 +0,1% +1,9%
Amsterdam AEX Amsterdam 559,78 +1,36 +0,2% +2,8%
Athen ATHEX-20 Athen 1.909,59 -11,06 -0,6% -8,3%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.729,60 -11,11 -0,3% -6,2%
Budapest BUX Budapest 36.971,86 -261,54 -0,7% -6,1%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.345,74 -8,00 -0,2% +10,9%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 115.616,16 +1205,80 +1,1% -18,0%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.017,78 -4,06 -0,4% -0,6%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.422,58 -12,69 -0,2% +0,4%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.376,10 -23,00 -0,2% -6,7%
Mailand FTSE-MIB Mailand 20.395,79 +126,32 +0,6% -7,2%
Moskau RTS Moskau 1.085,03 -7,26 -0,7% -6,0%
Oslo OBX Oslo 842,87 +2,64 +0,3% +13,5%
Prag PX Prag 1.073,10 +0,22 +0,0% -0,5%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.660,14 +1,98 +0,1% +5,3%
Warschau WIG-20 Warschau 2.355,67 +17,71 +0,8% -4,3%
Wien ATX Wien 3.313,19 +13,44 +0,4% -3,5%
Zürich SMI Zuerich 9.003,47 +29,91 +0,3% -4,0%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:36 Fr, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1618 +0,19% 1,1606 1,1624 -3,3%
EUR/JPY 129,04 +0,14% 128,74 128,84 -4,6%
EUR/CHF 1,1259 +0,11% 1,1257 1,1262 -3,9%
EUR/GBP 0,9022 +0,51% 0,8991 0,8953 +1,5%
USD/JPY 111,06 -0,04% 110,92 110,84 -1,4%
GBP/USD 1,2878 -0,35% 1,2908 1,2984 -4,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.283,25 +0,0% 7.235,30 6.954,77 -46,7%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,62 -0,02
Deutschland 10 Jahre 0,33 0,33 -0,10
USA 2 Jahre 2,63 2,63 0,74
USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,45
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,07
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,06 69,80 +0,4% 0,26 +19,3%
Brent/ICE 78,10 77,42 +0,6% 0,46 +20,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.201,18 1.201,44 -0,0% -0,27 -7,8%
Silber (Spot) 14,52 14,54 -0,2% -0,02 -14,3%
Platin (Spot) 789,00 787,90 +0,1% +1,10 -15,1%
Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,2% -0,01 -20,8%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/sha
(END) Dow Jones Newswires
September 03, 2018 12:06 ET (16:06 GMT)
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