29.10.2019 15:55:43

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Berichtssaison macht die Musik

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Berichtssaison der Unternehmen schwingt am Dienstag wieder den Taktstock an den europäischen Aktienmärkten. Bei uneinheitlicher Tendenz zeigt sich der DAX kaum verändert bei 12.943 Punkten. Damit bleibt die 13.000er Marke in greifbarer Nähe. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.619 Punkte nach.

Den nächsten größeren Impuls aus dem Makro-Umfeld dürfte erst die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch setzen. Erwartet wird, dass die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte senkt. "Ein größerer Rücksetzer im Vorfeld der Entscheidung ist unwahrscheinlich", sagt ein Marktteilnehmer.

Auf der positiven Seite stechen die Bau-Aktien heraus, deren europäischer Branchenindex um ein halbes Prozent steigt. Saint Gobain und Lafargeholcim ziehen um jeweils 2,3 Prozent an, Heidelbergcement um 1,3 Prozent. Händler verweisen auf Spekulationen um staatliche Infrastrukturprogramme zum Stützen der weltweit schwachen Konjunktur.

FMC und Fresenius stark - Deutsche Börse schwach

Im DAX führen die Aktien von Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) die Gewinnerliste an. Bei FMC ist die befürchtete Gewinnwarnung ausgeblieben, die Geschäftszahlen zum dritten Quartal haben sogar positiv überrascht. Der Kurs zieht um 5,5 Prozent an. Auch die Quartalszahlen des Mutterkonzerns Fresenius stoßen im Handel auf ein positives Echo. Fresenius steigen um 4,4 Prozent.

Die Aktien der Deutschen Börse geben dagegen um 2,7 Prozent nach. Während der Börsenbetreiber beim Umsatz überzeugt hat, lasteten höhere Kosten auf dem Ergebnis. Der operative Gewinn verfehlte daher die Erwartung um rund 6 Prozent. Das bereinigte EBITDA traf zwar den Konsens. Die Gewinnmitnahmen werden laut Händlern aber auch von sehr hochgesteckten Erwartungen ausgelöst, nachdem der Kurs in den vergangenen Wochen fast nur die Richtung nach oben gekannt hatte.

Bei Beiersdorf enttäuscht Tesa

Beiersdorf fallen um 1,6 Prozent. Die Zahlen zum abgelaufenen Quartal bewegen sich zwar im Rahmen der Erwartungen. Als belastend für das Papier erweist sich allerdings der Ausblick für die Sparte Tesa. Hier rechnet Beiersdorf nun damit, unterhalb des angepeilten organischen Umsatzwachstums zu landen.

BP reagieren mit Abschlägen von knapp 4 Prozent auf die Veröffentlichung der Drittquartalszahlen. Der Mineralölkonzern ist im dritten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Bereinigt um Einmaleffekte lag der Gewinn ebenfalls deutlich unter dem Ergebnis des gleichen Vorjahreszeitraums.

Die schwache Weltkonjunktur belastet auch Stora Enso, einen der weltgrößten Papier- und Verpackungskonzerne. Der Kurs leidet mit einem Minus von 6,4 Prozent unter einem schwachen Ausblick. Nachdem die Finnen im dritten Quartal noch die Markterwartung getroffen hatten, ist das Unternehmen für das Schlussquartal nun vorsichtig. Sogar der obere Rand der EBIT-Spanne von 100 bis 180 Millionen Euro liegt bereits deutlich unterhalb der Markterwartung.

Frankreich läuft bei Orange nicht gut

Nach uneinheitlichen Geschäftszahlen geben Orange 3 Prozent ab. Auf Konzernebene bewegen sich die Geschäftszahlen laut Bryan Garnier zwar im Rahmen der Erwartungen, schwach habe sich aber der französische Heimatmarkt entwickelt. Auch Spanien habe enttäuscht. Um die Markterwartungen zu erfüllen, müsse das Wachstum des Telekommunikationskonzerns im vierten Quartal anziehen, heißt es.

Varta erstmals über 100 Euro

Varta setzt die hohe Wachstumsdynamik im dritten Quartal fort. Für das Geschäftsjahr wird das Unternehmen bei Umsatz und Ertrag optimistischer, das bereinigte EBITDA soll nun zwischen 84 und 88 nach bisher 72 bis 76 Millionen Euro liegen. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien reißt nicht ab. Commerzbank-Analyst Stephan Klepp ist zuversichtlich, dass die neue Generation der AirPods Pro die Nachfrage durch Apple weiter befeuert. Varta gewinnen 5,9 Prozent auf 100,80 Euro und haben damit nun erstmals die 100-Euro-Marke geknackt.

Symrise geben um 2,4 Prozent nach, der Aromen-Hersteller hat im dritten Quartal weniger umgesetzt als erwartet. Morphosys leiden mit einem Minus von 3,1 Prozent unter dem Aus für die klinische Entwicklung von MOR106 bei atopischer Dermatitis. Die Entscheidung basiert auf mangelnder Wirksamkeit und nicht auf Sicherheitsbedenken. Klöckner verlieren 3 Prozent, laut Händlern hat Goldman Sachs den Wert abgestuft.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.618,77 -0,19 -6,92 20,57

Stoxx-50 3.275,45 -0,22 -7,32 18,67

DAX 12.942,74 0,01 1,03 22,58

MDAX 26.273,54 -0,33 -85,75 21,70

TecDAX 2.810,99 -0,43 -12,16 14,73

SDAX 11.554,20 0,08 9,67 21,51

FTSE 7.289,78 -0,57 -41,50 8,96

CAC 5.734,78 0,07 4,22 21,23

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,35 -0,01 -0,59

US-Zehnjahresrendite 1,85 0,00 -0,83

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.59 Uhr Mo, 17:06 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1104 +0,06% 1,1091 1,1094 -3,1%

EUR/JPY 120,98 +0,04% 120,86 120,90 -3,8%

EUR/CHF 1,1042 +0,02% 1,1034 1,1049 -1,9%

EUR/GBP 0,8619 -0,14% 0,8626 0,8625 -4,2%

USD/JPY 108,95 -0,01% 108,98 108,99 -0,6%

GBP/USD 1,2883 +0,21% 1,2857 1,2860 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0621 -0,05% 7,0540 7,0625 +2,8%

Bitcoin

BTC/USD 9.351,01 -1,13% 9.431,51 9.368,51 +151,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,92 55,81 -1,6% -0,89 +13,5%

Brent/ICE 60,87 61,57 -1,1% -0,70 +9,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.485,60 1.492,11 -0,4% -6,52 +15,8%

Silber (Spot) 17,73 17,84 -0,6% -0,11 +14,5%

Platin (Spot) 915,32 918,83 -0,4% -3,51 +14,9%

Kupfer-Future 2,68 2,68 +0,0% +0,00 +1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 29, 2019 10:56 ET (14:56 GMT)

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Beiersdorf AG 122,55 -0,49% Beiersdorf AG
BP plc (British Petrol) 4,62 0,12% BP plc (British Petrol)
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Deutsche Börse AG 221,50 0,77% Deutsche Börse AG
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,14 0,45% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs) 8,25 1,23% Fresenius SE & Co.KGaA (spons. ADRs)
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Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) 20,60 1,98% Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS)
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