06.04.2017 13:03:48

MÄRKTE EUROPA/Treffen von Trump und Xi drückt auf die Kurse

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Rekordhoch adé? Der Dax entfernt sich immer mehr von seinem Hoch vom Montag bei 12.376 Punkten und damit auch von der Chance auf ein neues Rekordhoch. Am Donnerstagmittag leidet die Kauflaune der Investoren vor allem unter den Risiken, die vom Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jingping ausgehen. Der DAX verliert am Mittag 0,3 Prozent auf 12.176 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 3.469 Punkte minimal nach. Damit zeigen sich beide Indizes aber deutlich von den frühen Tagestiefs erholt.

   "Das Treffen von Trump mit Xi ist zunehmend zu einem Schlüsselereignis geworden", sagt David Buik von Panmure Gordon. Denn mit Nordkorea und Syrien hätten sich die Spannungen in zwei Konfliktherden jüngst noch verschärft. Wenn China hier eine größere Rolle spielen solle, dann dürfte das Land dafür Forderungen stellen. "In anderen Worten: Konzessionen im Handel und Korrekturen der USA auf ihrem isolationistischen Weg", sagt Buik.

Draghi schickt Euro vorübergehend auf Talfahrt Der Euro ist am Vormittag zum US-Dollar vorübergehend auf 1,0629 und damit auf den niedrigsten Stand seit Mitte März gefallen. EZB-Präsident Mario Draghi hat auf einer Konferenz in Frankfurt einer eine Neubewertung der geldpolitischen Ausrichtung eine Absage erteilt. Der Inflationsausblick sei noch zu sehr von einer geldpolitischen Stützung abhängig. Das belastete den Euro, der sich anschließend aber wieder fast komplett auf 1,0663 Dollar erholt hat.

   Am Euro-Rentenmarkt nehmen Anleger Kursgewinne mit. Bundesanleihe, die zuvor sechs Tage in Folge gestiegen waren, geben am Mittag leicht nach.

   Bei der Deutschen Bank drückt unverändert die 8 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung auf den Kurs, der um 1 Prozent nachgibt. Commerzbank verlieren 1,4 Prozent, nachdem der Kurs seit Jahresbeginn um 16 Prozent gestiegen ist. Die Kurse der britischen Finanzkonzerne Lloyds Banking und Aviva geben um 3,1 bzw. 3,4 Prozent nach. Hier sorgen Dividendenabschläge für die niedrigeren Kurse. Der Stoxx-Bankenindex gibt um 0,7 Prozent nach und ist damit der zweitschwächste Branchenindex.

   Stärker verlieren nur Aktien aus dem Mediensektor. Hier schlägt das Minus von Pearson von über 8 Prozent ins Kontor, das auf den Dividendenabschlag zurückzuführen ist.

   Verkauft werden auch Automobilaktien. Die Kursverluste von BMW, Daimler und VW reichen von 0,6 bis 1 Prozent. Sollte US-Präsident Trump bei dem Treffen mit Chinas Staatschef erneut protektionistischen Maßnahmen das Wort reden, könnte dies die exportabhängigen Autobauer treffen, sagen Händler.

Dividende und Aktienrückkauf stützen Unilever In Amsterdam steigen Unilever um 0,8 Prozent. Die Eigentümer des Konsumgüterherstellers sollen in den Genuss einer um 12 Prozent höheren Dividende und eines Aktienrückkaufprogramms von 5 Milliarden Euro kommen. Prognosen von Henkel für Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr lassen die Anleger dagegen kalt, der Kurs tritt auf der Stelle.

   Bei den deutschen Nebenwerten steigen Fraport um 3,6 Prozent. Die Steigerung der Passagierzahlen nimmt die Societe Generale zum Anlass, die Fraport-Aktie von "Halten" auf "Kaufen" zu erhöhen. Eine Abstufung von "Halten" auf "Verkaufen" durch die Berenberg Bank lässt freenet um 3,7 Prozent nachgeben.

   Der Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer ist bei der Umsatzprognose für dieses Jahr etwas vorsichtiger geworden, was den Kurs um 5 Prozent nach unten drückt. Die im TecDax enthaltene Aktie des österreichischen Technologiekonzerns S&T zieht um 6,6 Prozent an. Das Unternehmen will den Aktionären für 2016 eine höhere Dividende zahlen.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.469,21 -0,10 -3,37 5,43 Stoxx-50 3.145,52 -0,34 -10,71 4,48 DAX 12.177,50 -0,33 -40,04 6,07 MDAX 23.995,75 -0,06 -14,65 8,14 TecDAX 2.024,74 -0,83 -16,95 11,76 SDAX 10.102,20 -0,02 -2,42 6,12 FTSE 7.297,37 -0,47 -34,31 2,16 CAC 5.097,09 0,10 5,24 4,83

Bund-Future 162,43 -0,13 1,06

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23 Di, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0662 -0,07% 1,0669 1,0662 +1,4% EUR/JPY 118,0692 -0,03% 118,1028 118,08 -4,0% EUR/CHF 1,0704 +0,07% 1,0697 1,0687 -0,1% EUR/GBP 0,8552 -0,36% 0,8583 1,1676 +0,3% USD/JPY 110,76 +0,05% 110,70 110,75 -5,3% GBP/USD 1,2467 +0,30% 1,2429 1,2450 +1,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,18 51,15 +0,1% 0,03 -8,7% Brent/ICE 54,43 54,36 +0,1% 0,07 -6,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,37 1.255,30 -0,2% -1,93 +8,9% Silber (Spot) 18,24 18,30 -0,3% -0,06 +14,6% Platin (Spot) 957,45 961,50 -0,4% -4,05 +6,0% Kupfer-Future 2,68 2,68 -0,2% -0,01 +6,5% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   April 06, 2017 06:33 ET (10:33 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 33 AM EDT 04-06-17

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