19.07.2023 15:50:41
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MÄRKTE EUROPA/Sinkende Inflationsraten treiben - Vonovia vorn
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert zeigen sich Europas Börsen-Indizes auch am Mittwochmittag. Die Musik spielt hauptsächlich in Einzelwerten. Für gute Laune sorgt der Rückgang von Inflationsraten, diesmal besonders in Großbritannien. Auch die finalen Verbraucherpreise aus der Eurozone bestätigten die nachlassende Dynamik mit 5,5 Prozent im Juni nach zuvor 6,1 Prozent Preisanstieg. Der DAX notiert wenig verändert bei 16.126 Punkten, der Euro-Stoxx-50 ebenso bei 4.369 Zählern.
Den größten Gewinner stellt die Börse in London, dort legt der FTSE-100 um 1,9 Prozent zu. Da der Inflationsanstieg im Juni deutlich zurückging auf 7,9 Prozent nach 8,7 Prozent im Vormonat, schätzen Anleger das Risiko einer aggressiven Zinserhöhung durch die Bank of England von 50 Basispunkte als geringer ein. Die Futures der britischen Anleihen (Gilts) springen um 1,6 Prozent nach oben.
Auch die Daten vom US-Immobilien-Markt wurden als Indiz für eine Zinsentspannung gewertet. Die US-Baubeginne gingen im Juni zurück um 8 Prozent, was eine weitere Abkühlung der US-Wirtschaft andeutet und auch dort ein Ende der Zinserhöhungen in Sichtweite bringt.
Zunehmend in den Blick rückt die Fahrt aufnehmende Berichtssaison. Am Abend legen in den USA mit Tesla, IBM und Netflix einige der Kurstreiber der vergangenen Wochen ihre Daten vor.
Inflationsentspannung und Hypoport treiben Immo-Aktien
Die Entspannung bei Inflations- und Zinserwartungen treibt Europas Immobilienwerte nach oben. Vonovia springen sogar um 7,8 Prozent, LEG Immobilien und Aroundtown um bis zu 7 Prozent. Hauptgewinner sind Hypoport mit über 15 Prozent Plus. Das Unternehmen hat sich überraschend positiv über die zukünftigen Aussichten geäußert. Vorstandschef Ronald Slabke sagte, nach einer historisch einmaligen Zurückhaltung der Käufer von Wohnimmobilien habe es eine Bodenbildung des Europace-Transaktionsvolumens im vierten Quartal 2022 gegeben.
Wacker Chemie und Stratec kassieren Jahresprognosen
Aus dem deutschen Chemiesektor gab es bereits mit BASF und Lanxess einige Gewinnwarnungen, am Vorabend senkte nun auch Wacker Chemie den Ausblick. Aktionäre hatten damit gerechnet und lassen die Aktien 1,1 Prozent steigen.
Um über 15 Prozent brechen allerdings Stratec nach einer Prognosesenkung ein. Der Medizintechnikanbieter leidet unter einer Normalisierung der Geschäftsaktivitäten nach dem Ende der Corona-Pandemie. Stratec rechnet für 2023 nun nur noch mit einem stabilen bis leicht ansteigenden Konzernumsatz. Bisher war ein Wachstum von 8 bis 12 Prozent erwartet worden.
Goldman-Zahlen ohne Auswirkung auf Europas Banken
Die schwächeren Zahlen von Goldman Sachs haben keinen Einfluss auf Europas Branchenwerte. "Alle Bank-Zahlen waren bisher gemischt, aber nicht in einem unerwarteten Rahmen", sagt ein Händler. Alle belastenden Faktoren wie die Schwäche des US-Immobilienmarktes oder die geringere M&A-Aktivität seien bekannt gewesen.
Der Sektor-Index in Europe notiert nur 0,1 Prozent im Minus, Deutsche Bank liegen 1,2 Prozent im Plus.
Autowerte reagieren kaum auf Absatzzahlen - IGM nennt Modellpolitik einen "Skandal"
Gute Acea-Zulassungszahlen für Autos können die Aktien nicht groß bewegen. VW und Stellantis notieren bis zu 0,6 Prozent im Plus, BMW und Mercedes geben leicht nach. Vor allem die Zulassung von E-Autos belebte sich deutlich um über 55 Prozent auf fast 209.000 Wagen. Allerdings steigt auch die Kritik an der verfehlten Modellpolitik und der Vernachlässigung des Massenmarktes: So sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann zur "Zeit": "Es gibt kein E-Fahrzeug für jedermann in der Preiskategorie um die 25.000 Euro". Die Angebotslücke sei "ein Skandal", daher wachse die E-Mobilität zu langsam.
Volvo geben um 0,1 Prozent ab, obwohl auch der schwedische Lkw-Hersteller seinen Ausblick erhöht hat. Daimler Truck fallen 1,6 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem nun alle positiven Erwartungen eingepreist sein dürften.
Rohstoffsektor überzeugt nicht
Bei Düngemittelhersteller Yara in Norwegen geht es 2,7 Prozent tiefer nach Zahlen. Als enttäuschend stuft Jefferies die Gewinnentwicklung ein. Das EBITDA lag mit 252 Millionen Dollar um rund 54 Prozent unter Konsenserwartung. Für den Konkurrenten K+S geht es hingegen 2,5 Prozent höher.
Nach schwachen Kupferproduktionszahlen fallen Antofagasta um 2,3 Prozent. Zudem hat der Minenbetreiber die Prognose für die Kupferproduktion nach unten geschraubt. Rio Tinto reagieren mit Abschlägen von 0,4 Prozent auf den Zwischenbericht. Etwas belastend wirkt hier die Senkung der Kupferprognose.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.366,19 -0,1% -3,54 +15,1%
Stoxx-50 3.953,16 +0,2% 7,85 +8,3%
DAX 16.116,45 -0,1% -9,04 +15,8%
MDAX 28.385,60 +1,1% 317,66 +13,0%
TecDAX 3.226,57 +0,9% 30,00 +10,5%
SDAX 13.771,24 +1,0% 140,07 +15,5%
FTSE 7.600,98 +2,0% 147,29 +0,0%
CAC 7.331,12 +0,2% 11,94 +13,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,40 +0,02 -0,17
US-Zehnjahresrendite 3,74 -0,05 -0,14
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 35.095,04 +0,4% 143,11 +5,9%
S&P-500 4.572,97 +0,4% 17,99 +19,1%
Nasdaq-Comp. 14.397,35 +0,3% 43,70 +37,6%
Nasdaq-100 15.876,81 +0,2% 35,46 +45,1%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,74 -1,7 4,76 32,3
5 Jahre 3,98 -2,8 4,01 -1,8
7 Jahre 3,89 -1,8 3,90 -8,4
10 Jahre 3,74 -4,7 3,79 -13,9
30 Jahre 3,90 +0,1 3,90 -7,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Uhr Di, 17:24 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1219 -0,1% 1,1216 1,1234 +4,8%
EUR/JPY 156,79 +0,6% 156,36 155,94 +11,7%
EUR/CHF 0,9625 -0,1% 0,9621 0,9634 -2,8%
EUR/GBP 0,8700 +1,0% 0,8666 0,8590 -1,7%
USD/JPY 139,74 +0,7% 139,40 138,81 +6,6%
GBP/USD 1,2899 -1,1% 1,2942 1,3078 +6,6%
USD/CNH (Offshore) 7,2334 +0,6% 7,2206 7,1864 +4,4%
Bitcoin
BTC/USD 30.008,85 +0,7% 30.086,94 29.875,69 +80,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 76,85 75,75 +1,5% +1,10 -3,2%
Brent/ICE 80,68 79,63 +1,3% +1,05 -3,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 26,90 27,07 -0,6% -0,17 -65,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.978,14 1.978,95 -0,0% -0,81 +8,5%
Silber (Spot) 25,18 25,13 +0,2% +0,06 +5,1%
Platin (Spot) 982,10 986,70 -0,5% -4,60 -8,0%
Kupfer-Future 3,80 3,82 -0,7% -0,03 -0,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 19, 2023 09:51 ET (13:51 GMT)
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