14.03.2022 18:15:41
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MÄRKTE EUROPA/Sehr fest - Markt setzt auf Diplomatie
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben ihren Erholungskurs am Montag fortgesetzt, wenngleich die Kurse im späten Handel von ihren Tageshochs zurückkamen. Der DAX überwand im Verlauf mehrmals die Marke von 14.000 Punkten, konnte sie aber nicht halten. Der Index beendete den Handel 2,2 Prozent höher bei 13.929 Punkten. "Die diplomatischen Annäherungen zwischen Russland und der Ukraine sorgen für einen positiven Handelsstart in die neue Woche", sagte Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Eine nachhaltige Beruhigung der Märkte hänge aber davon ab, dass dem Willen zu einer diplomatischen Lösung auch ein Ende der Kampfhandlungen folge. Noch geht der Krieg unvermindert weiter.
Der Euro-Stoxx-50 zog um 1,5 Prozent auf 3.741 Punkte an. Gestützt wurde die Stimmung auch von einem deutlichen Rückgang der Energiepreise. Nordseeöl der Sorte Brent kam um gut 6 Prozent zurück, mit 105 Dollar kostete das Fass nun 33 Dollar weniger als vor einer Woche. Der Gaspreis knickte um etwa 15 Prozent ein. Und die Feinunze Gold fiel auf rund 1.960 Dollar. Der Stoxx-Branchenindex der Öl- und Gas-Aktien gab um 1,4 Prozent nach, der Index der rohstoffnahen Basic Resources um 2,7 Prozent.
Die steigende Risikobereitschaft trieb auch die Zinsen wieder nach oben, und das half vor allem den Bankenwerten. Deren Stoxx-Branchenindex stieg um 3,2 Prozent. Im DAX führten Deutsche Bank den Aufschwung mit einem Plus von 8 Prozent an.
Gute Zahlen stützen VW
VW (+4,4 Prozent) profitierten von neuen Geschäftszahlen, die am Freitag nach Handelsende bekannt geworden waren. Der Autobauer hat trotz Lieferengpässen bei Halbleitern und höheren Rohstoffkosten sowohl den Umsatz als auch den Gewinn kräftig gesteigert und die Markterwartungen übertroffen. Dazu sollen die Aktionäre eine deutlich höhere Dividende erhalten von 7,56 Euro je Vorzugsaktie nach 4,86 im Vorjahr. Auch die Ausschüttung fällt damit höher aus als von Analysten erwartet. Allerdings ist der Ausblick auf das laufende Jahr vorsichtig ausgefallen. Porsche rückten um 5,3 Prozent vor. Der Stoxx-Subindex der Autoaktien war Tagesgewinner, er stieg um 3,3 Prozent.
Biontech zogen um 12,2 Prozent an. Händler verwiesen auf neue Corona-Ausbrüche in China. "Die Pandemie ist zwar medial in den Hintergrund gerückt, aber sie wütet weiter", so ein Marktteilnehmer.
Auf der anderen Seite fielen Delivery Hero und Hellofresh um 3,1 und 1,7 Prozent. "Die Investmentstory ist einfach durch", sagte ein Händler. Der Markt sei im aktuellen Umfeld mit der Erwartung eines steigenden Zinspfades nicht mehr bereit, für weit in der Zukunft erwartete Gewinne zu bezahlen. Die beiden Aktien dürften dem Vorbild von Peloton folgen, die von ihrem Corona-Hoch über 160 Dollar auf 21 Dollar eingebrochen seien. Just Eat Takeaway verloren vor dem gleichen Hintergrund in Amsterdam 6,6 Prozent und Deliveroo in London 0,6 Prozent.
Überwiegend positiv fielen die Kommentare zu den Geschäftszahlen von Deutz (+5,7%) aus. Der Motorenbauer habe 2021 einen deutlich höheren Auftragseingang als erwartet erzielt. Dass der Ausblick angesichts des Ukrainekrieges vorsichtig ausfalle, sei nur realistisch, aber nicht belastend.
Der Finanzdienstleister Hypoport (-4,3%) hat seine Einnahmen im vierten Quartal stärker gesteigert als zunächst erwartet und stellte für 2022 weiteres Wachstum in Aussicht. Secunet Securities stiegen mit den Sorgen um Cyber-Attacken weitere 11,1 Prozent auf 429,50 Euro. Warburg hat das Kursziel auf 650 Euro erhöht.
Telecom Italia legten um rund 5 Prozent zu. Nach der Übernahmeofferte durch KKR führt das Unternehmen nun formale Gespräche mit dem US-Investor mit dem Ziel, den Wert für die Aktionäre zu maximieren, auch im Blick auf andere potenziell interessierte Parteien.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.741,10 +54,32 +1,5% -13,0%
Stoxx-50 3.519,63 +28,50 +0,8% -7,8%
Stoxx-600 436,35 +5,18 +1,2% -10,6%
XETRA-DAX 13.929,11 +301,00 +2,2% -12,3%
FTSE-100 London 7.193,47 +37,83 +0,5% -3,1%
CAC-40 Paris 6.369,94 +109,69 +1,8% -11,0%
AEX Amsterdam 674,30 -0,50 -0,1% -15,5%
ATHEX-20 Athen 1.993,80 +2,97 +0,1% -6,9%
BEL-20 Brüssel 3.969,57 +70,33 +1,8% -7,9%
BUX Budapest Geschlossen -15,4%
OMXH-25 Helsinki 4.857,52 +182,18 +3,9% -16,1%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.343,20 +41,06 +1,8% +15,7%
OMXC-20 Kopenhagen 1.671,79 +14,16 +0,9% -10,3%
PSI 20 Lissabon 5.608,01 -33,45 -0,6% +0,1%
IBEX-35 Madrid 8.234,40 +92,30 +1,1% -5,5%
FTSE-MIB Mailand 23.426,70 +385,50 +1,7% -15,7%
RTS Moskau Kein Handel -41,3%
OBX Oslo 1.077,83 +4,05 +0,4% +0,9%
PX Prag 1.315,12 +12,49 +1,0% -7,8%
OMXS-30 Stockholm 2.096,44 +25,64 +1,2% -13,4%
WIG-20 Warschau 1.972,14 -61,35 -3,0% -13,0%
ATX Wien 3.227,77 +48,62 +1,5% -17,1%
SMI Zürich 11.678,94 +183,25 +1,6% -9,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,36 +0,12 +0,54
US-Zehnjahresrendite 2,11 +0,12 +0,60
DEVISEN zuletzt +/- % Mo,8:28 Fr,17:31 % YTD
EUR/USD 1,0974 +0,4% 1,0924 1,0938 -3,5%
EUR/JPY 129,46 +0,8% 128,62 128,10 -1,1%
EUR/CHF 1,0276 +0,6% 1,0220 1,0212 -1,0%
EUR/GBP 0,8417 +0,4% 0,8379 0,8375 +0,2%
USD/JPY 117,97 +0,4% 117,80 117,11 +2,5%
GBP/USD 1,3036 -0,0% 1,3022 1,3063 -3,7%
USD/CNH (Offshore) 6,3909 +0,4% 6,3675 6,3531 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 38.813,56 +2,9% 38.620,65 38.747,71 -16,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 102,06 109,33 -6,6% -7,27 +37,1%
Brent/ICE 105,97 112,67 -5,9% -6,70 +37,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.960,56 1.980,94 -1,0% -20,39 +7,2%
Silber (Spot) 25,18 25,67 -1,9% -0,48 +8,0%
Platin (Spot) 1.043,55 1.074,80 -2,9% -31,25 +7,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 14, 2022 13:16 ET (17:16 GMT)
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