05.08.2015 18:32:52

MÄRKTE EUROPA/Schwacher Euro und starker ISM-Index treiben Börsen

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Aufschlag sind Europas Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Eine anhaltende Euro-Schwäche und gute Konjunkturdaten aus den USA trieben den Dax über 11.600 Punkte. Der Fall des Euro unter die Marke von 1,09 Dollar befeuerte vor allem exportorientierte Aktien wie die Autowerte. Daneben überwogen gute Quartalszahlen aus Europa. Der DAX schloss 1,6 Prozent höher bei 11.636 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,6 Prozent auf 3.677 Punkte nach oben.

   Überraschend stark präsentierte sich der wichtige ISM-Index für den Service-Bereich in den USA. Er sprang auf den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt. Mit 60,3 Indexpunkten wurden die Prognosen und der Vormonat mit nur 56,0 deutlich übertroffen. Vor allem der kräftige Sprung der Beschäftigungskomponente kam gut an. "Das macht Hoffnung auf einen starken US-Arbeitsmarktbereicht am Freitag", sagte ein Händler: "Das ist wichtig, weil bessere Konjunkturdaten dem Markt die Angst vor der anstehenden Zinserhöhung nehmen". Der etwas schwächere ADP-Arbeitsmarktbericht wurde demgegenüber von den Börsen gut weggesteckt.

   Positiv wirkten auch starke Wirtschaftsdaten aus Spanien: Dort war der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor deutlich gestiegen. Spanien weist damit ein Wachstum auf, obwohl der Markt nur mit einer Stagnation gerechnet hatte.

   Keine Rolle spielte dagegen der erneute Kurseinbruch griechischer Bankaktien. Sie verloren den dritten Tag in Folge fast den Maximalbetrag von 30 Prozent. Da die dortigen Bank-Aktien noch Marktkapitalisierungen von weit über 1 Milliarde Euro ausweisen, dürfte der Kurseinbruch noch mehrere Tage anhalten, vermuten Händler. Der Leitindex in Athen verlor 2,9 Prozent.

   In Europa erholten sich dank des Euro die zuletzt abverkauften Autowerte. Für VW, Daimler und BMW ging es um bis zu 2,7 Prozent nach oben. In Paris zogen Renault und Peugeot bis zu 3,5 Prozent an. Der Auto-Index legte um 2,5 Prozent zu. Auch die Zulieferer stiegen, so Continental nach den guten Zahlen vom Vortag um 2,4 Prozent und ElringKlinger sogar um fast 7 Prozent. Bei letzteren trieb die Gewinnprognose für das laufende Jahr. Sie sei zwar vorsichtig, aber nicht so schlecht wie nach der jüngsten Gewinnwarnung zu erwarten war, hieß es.

   Die Berichtssaison lief damit in Europa überwiegend sehr gut: Beiersdorf stiegen nach guten Zahlen um 3,7 Prozent. "Das organische Wachstum hat sich nach einer Delle im ersten Quartal wieder beschleunigt", sagte ein Händler. Im zweiten Quartal lägen sämtliche Gewinnkennziffern über den Prognosen. Die DZ Bank hob die starke Gewinnmarge hervor.

   Überraschend gute Ergebnisse der Societe Generale im zweiten Quartal ließen die Aktien um 7,9 Prozent nach oben springen. Die Gewinnkennziffern lagen "durch die Bank deutlich über den Erwartungen". Auch Italiens Unicredit legten nach Zahlenvorlage um 6,4 Prozent zu. Der Nettogewinn konnte die Erwartungen der Analysten deutlich schlagen.

   Licht und Schatten machten Händler dagegen im Quartalsbericht der niederländischen ING aus. Die Gewinne fielen leicht höher als erwartet aus. Mit den schwächer als erwarteten Margen und höheren Kosten seien aber die Schätzungen verfehlt worden, hieß es von KBC Securities. Die Aktien fielen um 3,5 Prozent.

   Der Rohstoff-Sektor stellte den Top-Gewinner und legte um 3,2 Prozent zu. Händler führten dies auf erste Eindeckungen nach dem mehrwöchigen Ausverkauf zurück. "Der Markt hat so ziemlich alles an Negativfantasie eingepreist und reagiert daher empfindlich auf gute Nachrichten", sagte ein Händler. Typisch dafür waren die Hochstufungen von Rio Tinto, Glencore und BHP durch Liberum von "Verkaufen" auf "Halten".

   Liberum geht davon aus, dass alles Belastende wie die fallende Nachfrage, steigendes Angebot und Druck auf künftige Dividendenzahlungen bereits in den Aktienkursen eingepreist sind. Die Minen-Aktien stiegen bis zu 4 Prozent. Auch Stahlwerte wurden davon mitgezogen: ArcelorMittal legten um 4,8 Prozent zu, ThyssenKrupp um 2,3 Prozent.

   Hannover Rück fielen trotz ordentlicher Zahlen um 3,3 Prozent. Der erhöhte Gewinnausblick sei nicht stark genug gewesen, um ein neues Allzeit-Hoch zu rechtfertigen, hieß es. Bei BraasMonier im SDAX ging es sogar 3,7 Prozent nach unten. Der Hersteller von Dachziegeln vermeldete ein schleppendes Geschäft in Europa.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.676,75 +57,44 +1,6% +16,9% Stoxx-50 3.501,11 +52,29 +1,5% +16,6% Stoxx-600 403,93 +5,18 +1,3% +17,9% XETRA-DAX 11.636,30 +180,23 +1,6% +18,7% FTSE-100 London 6.752,41 +65,84 +1,0% +2,8% CAC-40 Paris 5.196,73 +84,59 +1,7% +21,6% AEX Amsterdam 503,48 +3,46 +0,7% +18,6% ATHEX-20 Athen 188,88 -5,57 -2,9% -28,7% BEL-20 Bruessel 3.831,25 +30,04 +0,8% +16,6% BUX Budapest 22.781,34 +227,90 +1,0% +37,0% OMXH-25 Helsinki 3.440,09 +10,36 +0,3% +15,1% ISE NAT. 30 Istanbul 95.651,85 -192,22 -0,2% -9,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.039,70 +9,11 +0,9% +39,7% PSI 20 Lissabon 5.710,92 +46,28 +0,8% +20,0% IBEX-35 Madrid 11.279,50 +129,00 +1,2% +9,7% FTSE-MIB Mailand 23.911,81 +438,56 +1,9% +25,8% RTS Moskau 843,90 +6,47 +0,8% +6,7% OBX Oslo 579,22 +5,22 +0,9% +10,6% PX Prag 1.035,06 -1,69 -0,2% +9,3% OMXS-30 Stockholm 1.627,42 +15,54 +1,0% +11,1% WIG-20 Warschau 2.258,62 +30,64 +1,4% -2,5% ATX Wien 2.501,76 +12,00 +0,5% +15,8% SMI Zuerich 9.526,79 +46,59 +0,5% +6,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi,7.55 Uhr Di, 17.21 Uhr EUR/USD 1,0867 -0,03% 1,0871 1,0965 EUR/JPY 135,68 0,38% 135,18 135,88 EUR/CHF 1,0663 0,30% 1,0631 1,0667 USD/JPY 124,86 0,41% 124,34 123,91 GBP/USD 1,5607 0,40% 1,5544 1,5619 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/ros

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   August 05, 2015 12:02 ET (16:02 GMT)

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Beiersdorf AG 126,00 -2,06% Beiersdorf AG
BMW AG 85,82 3,45% BMW AG
Continental AG 69,68 -0,40% Continental AG
ElringKlinger AG 4,19 1,33% ElringKlinger AG
Hannover Rück 247,90 0,00% Hannover Rück
ING Group NV (spons. ADRs) 16,40 1,23% ING Group NV (spons. ADRs)
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 60,68 2,07% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Renault S.A. 48,72 0,21% Renault S.A.
Societe Generale (spons. ADRs) 7,55 2,72% Societe Generale  (spons. ADRs)
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Volkswagen (VW) St. 108,50 4,53% Volkswagen (VW) St.

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