24.02.2023 12:54:40
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MÄRKTE EUROPA/Schwache BASF belasten den DAX
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem kleinen Plus zum Handeslsstart notieren die europäischen Börsen am Mittag leicht im Minus. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 4.242 Punkte, der DAX gibt ebenfalls um 0,4 Prozent auf 15.418 Punkte nach. Den deutschen Leitindex belastet unter anderem der Kurseinbruch bei BASF. Damit ist im DAX weiterhin kein Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 15.250 und 15.650 Punkten in Sicht, sie hat nun schon 16 Tage Bestand. "Auf vier Top-Wochen sind mittlerweile drei Wochen ganz ohne Ertrag gefolgt", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Psychologisch sei dieser Seitwärtsmarkt für viele eine "Qual". Viele wüssten einfach nicht, ob sie jetzt ihre Gewinne realisieren sollen oder lieber im Markt bleiben sollen. "Und so halten sich Käufe und Verkäufe aktuell die Waage. Das Ergebnis ist der aktuelle trendlose Markt," so der Vermögensverwalter.
Deutschland vor "technischer Rezession"
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht Deutschland nach dem unerwartet starken Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal vor einer "technischen Rezession", also BIP-Rückgängen in zwei aufeinander folgenden Quartalen. "Obwohl die Stimmungsindikatoren in den letzten Monaten gestiegen sind, gibt es sehr deutliche Hinweise auf eine nach wie vor schwache Wirtschaft", schreibt Brzeski in einem Kommentar. Der zweite Rückgang des Ifo-Index für die aktuelle Lagebeurteilung in Folge, ein rückläufiger Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und ein schwaches Verbrauchervertrauen bestätigten die Einschätzung, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal erneut schrumpfen werde. Auch mittelfristig ist der Ökonom eher pessimistisch: "Die jüngste Verbesserung der Konjunkturdaten deutet darauf hin, dass sich die deutsche Wirtschaft und die Wirtschaft der Eurozone mitten in einer typischen zyklischen Erholung befinden - aber wir befürchten, dass wir uns tatsächlich mitten in einem strukturellen Übergang befinden".
BASF knicken ein
Belastet wird der DAX von BASF, die 4,2 Prozent verlieren. Die Analysten von Baader Helvea gehen davon aus, dass sich die Investoren auf den Ausblick für 2023 und den Dividendenvorschlag für 2022 konzentrieren dürften. Der gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividendenvorschlag sei besser als von den Analysten erwartet, sollte aber nichtsdestotrotz als Signal gewertet werden, da er der Dividendenpolitik des Unternehmens einer stetig steigenden Dividende widerspreche. Darüber hinaus habe BASF das Rückkaufprogramm früher als geplant beendet. Die Unternehmensprognose für den Umsatz 2023 liege weit über den Konsenserwartungen, die Unternehmensprognose für das EBIT vor Sondereinflüssen nur leicht darunter.
Linde dreht DAX den Rücken zu - Commerzbank rein - Umschichtungen zum Handelsschluss
Zum Handelsschluss werden Linde dem DAX entnommen, weil der Konzern mit der Hauptnotierung seiner Aktien nach New York wechselt. Das dürfte große Umschichtungen zur Folge haben, da Linde der größte DAX-Wert ist mit einem Index-Gewicht von etwa 10 Prozent. Nachfolger ist die Commerzbank mit einem erwarteten Gewicht von lediglich knapp einem Prozent. Damit dürften auch die anderen DAX-Titel von den Umschichtungen bewegt werden, legt doch ihre Gewichtung um knapp 9 Prozent zu. Spannend könnte es für die Aktien im DAX werden, die nicht so liquide sind. Aber auch in den europäischen Blue-Chip-Indizes stehen Veränderungen an: Im Euro-Stoxx-50 folgen die Aktien des Unicredit der von Linde nach, im Stoxx-50 dagegen Safran.
Saint-Gobain sehr fest
Der Stoxx-Index der Bauwerte gehört mit einem Plus von 0,4 Prozent zu den Gewinnern. Hier ragen Saint-Gobain mit 5 Prozent Kursanstieg heraus. Das Umsatzwachstum habe im vergangenen Jahr von Preiserhöhungen profitiert, die einen leicht rückläufigen Absatz mehr als kompensiert hätten, so die Analysten der Citigroup.
Holcim notieren knapp im Minus, nachdem die Zahlen für das vergangene Jahr etwas besser als erwartet ausgefallen sind. Das EBIT lag mit 4,75 Milliarden Franken leicht über der Schätzung von 4,68 Milliarden. Die vorgeschlagene Dividende von 2,50 Franken pro Aktie liegt indes deutlicher über der Jefferies-Schätzung von 2,20 Franken und könnte eine leicht positive Überraschung darstellen.
Unter den Erwartungen sind sowohl die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr wie auch der Ausblick von Valeo (-7%) ausgefallen. Das EBIT für das zweite Halbjahr 2022 liegt laut der Citigroup 5 Prozent unter der Konsensschätzung, während der EBIT-Ausblick für 2023 eine Senkung der Prognosen von 2 Prozent impliziere. Auch die Prognose für den Free Cashflow von mehr als 320 Millionen Euro liege deutlich unter der Konsensschätzung von 440 Millionen Euro.
Nagarro brechen um 15,6 Prozent ein. Hier gibt es einen negativen Nachrichtenfluss. Laut Bundesanszeiger haben verschiedene Hedgefonds aktuell ihre Shortpositionen in der Aktie ausgebaut. Auch die jüngste Übernahme von Infocore durch Nagarro werde von einigen Anlegern kritisch gesehen, so ein Marktteilnehmer. Aber auch in der Wirtschaftswoche gebe es einen kritischen Artikel zu dem Unternehmen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.231,06 -0,6% -27,10 +11,5%
Stoxx-50 3.913,73 -0,4% -14,40 +7,2%
DAX 15.383,69 -0,6% -92,00 +10,5%
MDAX 28.705,03 -0,0% -1,46 +14,3%
TecDAX 3.244,14 -0,3% -11,00 +11,1%
SDAX 13.385,57 -0,5% -66,87 +12,2%
FTSE 7.923,14 +0,2% 15,42 +6,1%
CAC 7.278,45 -0,5% -38,98 +12,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,48 +0,01 -0,09
US-Zehnjahresrendite 3,90 +0,02 +0,02
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:03 Uhr Do, 17:31 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0577 -0,2% 1,0601 1,0594 -1,2%
EUR/JPY 143,20 +0,3% 142,69 142,73 +2,0%
EUR/CHF 0,9891 +0,0% 0,9902 0,9892 -0,1%
EUR/GBP 0,8825 +0,1% 0,8819 0,8811 -0,3%
USD/JPY 135,40 +0,5% 134,68 134,74 +3,3%
GBP/USD 1,1986 -0,3% 1,2013 1,2024 -0,9%
USD/CNH (Offshore) 6,9594 +0,6% 6,9429 6,9156 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 23.892,02 +0,0% 23.851,42 23.932,80 +43,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,76 75,39 +0,5% +0,37 -5,9%
Brent/ICE 82,50 82,21 +0,4% +0,29 -3,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 52,90 50,78 +4,2% +2,12 -32,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.819,41 1.824,30 -0,3% -4,90 -0,2%
Silber (Spot) 21,10 21,35 -1,2% -0,25 -12,0%
Platin (Spot) 937,45 947,00 -1,0% -9,55 -12,2%
Kupfer-Future 4,02 4,06 -1,0% -0,04 +5,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 24, 2023 06:54 ET (11:54 GMT)
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Commerzbank | 14,37 | 0,98% | |
Compagnie de Saint-Gobain SA Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th Sh | 16,70 | 1,21% | |
Holcim AG | 42,85 | -1,49% | |
Nagarro SE | 97,00 | -0,61% | |
SAFRAN S.A. | 218,70 | 0,60% | |
Saint-Gobain S.A. (Compagnie de Saint-Gobain) | 86,22 | 1,34% | |
UniCredit S.p.A. | 36,07 | 0,42% | |
Valeo SA (spons. ADRs) | 3,80 | -1,55% | |
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