28.07.2015 15:53:49
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MÄRKTE EUROPA/Schnäppchenkäufe nach DAX-Einbruch von 700 Punkten
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Kurseinbruch von fast 700 Punkten in nur fünf Tagen sehen Anleger den Dax wieder als Kaufgelegenheit. Der deutsche Leitindex erholt sich am Dienstagnachmittag vom deutlich niedrigeren Niveau aus um 1,2 Prozent auf 11.184 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,2 Prozent auf 3.555 Zähler. Auf die Quartalszahlen der beiden Ölriesen BP und Statoil, des französischen Luxuskonzerns Kering und des Telekomanbieters Orange reagieren Investoren ebenfalls mit Käufen der Aktien. Diese legen zwischen 1,9 für BP und 6,4 Prozent für Kering zu.
Am Devisenmarkt spielt die Musik beim Pfund Sterling, es wertet zu US-Dollar, Euro und Schweizer Franken auf. Die Wirtschaftsleistung Großbritanniens ist im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gewachsen. "Es ist ermutigend, dass die Wirtschaft Großbritanniens den Weg steigenden Wachstums fortsetzt", sagt Ross Walker von der Barclays Bank. Neben der Öl- und Gasförderung habe vor allem der Dienstleistungssektor zugelegt.
Der Euro, der am Montag zum US-Dollar auf ein Zweiwochenhoch von 1,1132 gestiegen war, hat wieder um einen US-Cent nachgegeben auf 1,1032 Dollar. Für das Währungspaar dürfte die Sitzung der US-Notenbank am Dienstag und Mittwoch den nächsten entscheidenden Impuls geben. Bundesanleihen geben am frühen Nachmittag nach, sie waren zuletzt zwei Wochen lang kontinuierlich gestiegen.
An den Aktienmärkten sind vor allem Rohstoffproduzenten gesucht. Der Sektorindex steht mit 1,9 Prozent an der Spitze aller Branchen. Auch der Ölsektor legt um 1,4 Prozent zu. "Die Portfolios scheinen von Rohstoffaktien leer geräumt zu sein", sagt ein Händler. Der Verkaufsdruck der vergangenen Wochen angesichts der Wachstumsschwäche in China sei ausgelaufen. Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten, müssten diese Leerverkäufe nun schließen. Das stütze die Kurse zusätzlich, berichten Händler.
Am deutschen Aktienmarkt greifen Investoren bei Automobilwerten wieder zu, die in den vergangenen Tagen überdurchschnittlich stark gefallen waren. BMW steigen um 1,4 Prozent, Daimler um 2 Prozent und VW um 1,9 Prozent. Selbst eine Gewinnwarnung der VW-Tochter MAN kann Anleger nicht von Käufen im Sektor abhalten. Hohe Kosten für die Restrukturierung des Lkw-Geschäfts und ein nach wie vor schwaches Geschäft in Lateinamerika belasteten das Ergebnis von MAN.
Ausreißer im Automobilsektor sind Michelin-Aktien, die 5,6 Prozent einbüßen. Der Nettogewinn des Reifenherstellers liegt im ersten Halbjahr knapp 5 Prozent unter der Konsensprognose von Analysten. Der Analyst Carl Short von S&P Capital IQ hat die Michelin-Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt.
Bei den deutschen Nebenwerten springt der Kurs von Gerresheimer um 18 Prozent nach oben. Der Hersteller von Verpackungen übernimmt für 725 Millionen US-Dollar die Centor US mit Sitz in Perrysburg, Ohio. Torben Teichler von Hauck & Aufhäuser spricht von einem "Meilenstein" für Gerresheimer im wichtigen Markt für Verpackungen aus Kunststoff.
Die Deutsche Börse hat ein Gewinnziel für das Jahr 2018 genannt und will dies auch mittels Stellenabbau erreichen. Der Kurs des Börsenbetreibers steigt um 1,5 Prozent. Der Stahl- und Röhrenhersteller Salzgitter hat das Gewinnziel für 2015 bekräftigt, der Kurs legt um 3 Prozent zu. Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft hatte auch den Kurs von Salzgitter zuletzt belastet.
In London verteuern sich Aktien des Versicherers RSA Insurance um 14 Prozent. Mit Zurich Insurance will eine europäische Branchengröße die Briten übernehmen. Weil wegen der Übernahme die Dividende von Zurich Insurance geringer ausfallen könnte, geben deren Aktien um 1,1 Prozent nach.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.555,31 +1,20% Stoxx-50 3.369,61 +1,17% DAX 11.184,33 +1,16% FTSE 6.551,92 +0,72% CAC 4.977,87 +1,02% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,54 -52
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.29 Uhr Mo, 18.30 Uhr EUR/USD 1,1033 -0,30% 1,1067 1,1114 EUR/JPY 136,48 -0,16% 136,71 137,00 EUR/CHF 1,0649 -0,03% 1,0652 1,0692 USD/JPY 123,71 0,14% 123,53 123,25 GBP/USD 1,5594 0,14% 1,5572 1,5573 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/cln
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July 28, 2015 09:22 ET (13:22 GMT)
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