28.01.2020 18:00:50

MÄRKTE EUROPA/Schnäppchenjäger greifen zu - Aktien erholt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse am Dienstag schon wieder kräftig erholt. Der DAX stieg nach dem Rückschlag vom Wochenauftakt um 0,9 Prozent auf 13.324 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,1 Prozent auf 3.719 Punkte an. "Schnäppchenjäger greifen wieder zu", sagte CMC-Marktanalyst Jochen Stanzl und ergänzte: "Die Statistik könnte ihnen recht geben." Bei vergangenen Epidemien habe zumindest der US-Aktienmarkt sechs Monate später immer höher gelegen als am Anfang des Ausbruchs.

Sehr fest notierten die Autozulieferer, schwach nach Quartalszahlen SAP und Philips. Im DAX stiegen Continental um 4,0 Prozent, im SDAX legten Schaeffler um 5,1 Prozent zu. Händler verwiesen auf gute Zahlen des schwedischen Unternehmens Autoliv und auf Übernahmefantasie in der Branche. Borgwarner will Delphi Technologies übernehmen, deren Aktien zogen in New York um rund 60 Prozent an. Autoliv stiegen in Stockholm um 4,6 Prozent, das Unternehmen hat im vierten Quartal mehr umgesetzt und mehr verdient als erwartet.

Der Stoxx-Index der Autohersteller und ihrer Zulieferer stieg um 1,4 Prozent. Die meisten europäischen Stoxx-Sektoren-Indizes schlossen mehr oder weniger stark im Plus. Eine Ausnahme bildete nur der Stoxx-Index der Technologie-Aktien, der um 0,1 Prozent nachgab. Er litt unter deutlichen Abschlägen der SAP-Aktie, die auch den DAX belastete.

Cloudgeschäft bei SAP schwach

Die Geschäftszahlen von SAP liegen zwar laut der Citigroup im Rahmen der Erwartungen. Die bereinigte operative Marge liege 30 Basispunkte über dem Konsens, der bessere Gewinn je Aktie sei allerdings unter anderem auf Sondereffekte zurückzuführen. Der 2020er-Ausblick lege nahe, dass sich der Softwarekonzern auf einem guten Weg befinde, die Margenziele zu erreichen. Als schwach stuften die Analysten indes das Cloud-Geschäft im vierten Quartal ein. SAP verloren 2,1 Prozent.

Für die Philips-Aktie ging es ebenfalls um 2,1 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen sind unter den Erwartungen geblieben. Der Nettogewinn im vierten Quartal liegt mit 556 Millionen Euro klar unter der Marktschätzung von 602 Millionen Euro.

Airbus einigt sich bei Korruptionsermittlungen

Für Airbus ging es dagegen an der Pariser Börse um 1,0 Prozent nach oben. Positiv wurde gewertet, dass sich der Konzern im Rahmen von laufenden Ermittlungen zu Bestechungs- und Korruptionsvorwürfen mit den französischen, britischen und US-Behörden geeinigt hat. "Damit fällt ein Grund weg, die Aktie nicht zu kaufen", hieß es von den Analysten der Citi. Die Frage, was der Deal gekostet habe, bleibe allerdings unbeantwortet.

Nach einer Gewinnwarnung für 2019 brachen Suess Microtec um 17,2 Prozent ein. "Nach den überzeugenden Q3-Zahlen und einem zuversichtlichen Ausblick ist das eine negative Überraschung", so ein Händler. Ohne die Sonderabschreibung hätte das 2019er EBIT bei 1,6 Millionen Euro und die EBIT-Marge mit 0,7 Prozent deutlich die anvisierte Bandbreite zwischen 4 und 5 Prozent verfehlt.

Als "ärgerlich" und "unnötig" wurde im Handel eingestuft, dass Aumann den 2017er-Konzernabschluss korrigieren muss. "Es wirft kein gutes Licht auf den Wirtschaftsprüfer, wenn eine solche Korrektur vorgenommen wird", so ein Marktteilnehmer. Aumann verloren 3,0 Prozent.

Wacker Chemie nicht so schlecht wie befürchtet - Zooplus enttäuscht

Die Zahlen von Wacker Chemie sind schlecht ausgefallen, allerdings nicht so schlecht wie von Analysten befürchtet. So lag das 2019er EBIT bei einem Minus von 540 Millionen Euro, erwartet worden war ein Verlust von 653 Millionen Euro. Wacker kämpft momentan mit Überkapazitäten im Bereich Solarsilizium. Die Aktie zog um 4,9 Prozent an.

===

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.719,22 +41,38 +1,1% -0,7%

. Stoxx-50 3.418,54 +30,02 +0,9% +0,5%

. Stoxx-600 417,56 +3,49 +0,8% +0,4%

Frankfurt XETRA-DAX 13.323,69 +118,92 +0,9% +0,6%

London FTSE-100 London 7.480,69 +68,64 +0,9% -1,7%

Paris CAC-40 Paris 5.925,82 +62,80 +1,1% -0,9%

Amsterdam AEX Amsterdam 602,96 +4,27 +0,7% -0,3%

Athen ATHEX-20 Athen 2.323,68 -10,01 -0,4% +1,1%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.956,11 +52,61 +1,3% +0,0%

Budapest BUX Budapest 43.675,50 -253,67 -0,6% -5,2%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.323,93 +77,25 +1,8% +2,4%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 143.996,01 -465,47 -0,3% +3,7%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.170,98 +5,91 +0,5% +3,1%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.178,88 +64,44 +1,2% +0,6%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.484,20 +117,90 +1,3% -0,7%

Mailand FTSE-MIB Mailand 24.027,63 +611,50 +2,6% -0,4%

Moskau RTS Moskau 1.572,23 +30,33 +2,0% +1,5%

Oslo OBX Oslo 835,95 +5,28 +0,6% -0,9%

Prag PX Prag 1.107,47 -24,11 -2,1% -0,7%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.786,35 +14,88 +0,8% +0,8%

Warschau WIG-20 Warschau 2.098,04 +14,25 +0,7% -2,4%

Wien ATX Wien 3.119,57 +21,13 +0,7% -2,5%

Zürich SMI Zuerich 10.781,98 +106,02 +1,0% +1,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.20 Uhr Mo, 17.08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1010 -0,08% 1,1016 1,1010 -1,8%

EUR/JPY 120,16 +0,13% 120,15 119,94 -1,4%

EUR/CHF 1,0719 +0,34% 1,0695 1,0681 -1,3%

EUR/GBP 0,8472 +0,41% 0,8453 0,8435 +0,1%

USD/JPY 109,14 +0,21% 109,07 108,93 +0,3%

GBP/USD 1,2996 -0,48% 1,3033 1,3052 -1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9706 -0,22% 6,9683 6,9857 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 8.977,01 +1,03% 9.016,01 8.730,26 +24,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,66 53,14 +1,0% 0,52 -11,7%

Brent/ICE 60,03 59,32 +1,2% 0,71 -9,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.568,98 1.581,60 -0,8% -12,62 +3,4%

Silber (Spot) 17,54 18,10 -3,1% -0,56 -1,8%

Platin (Spot) 986,20 985,70 +0,1% +0,50 +2,2%

Kupfer-Future 2,59 2,60 -0,2% -0,01 -7,4%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 28, 2020 12:01 ET (17:01 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Airbus SE (ex EADS)mehr Analysen

14.02.25 Airbus Neutral UBS AG
11.02.25 Airbus Neutral UBS AG
07.02.25 Airbus Outperform RBC Capital Markets
07.02.25 Airbus Buy Jefferies & Company Inc.
06.02.25 Airbus Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Airbus SE (ex EADS) 172,90 0,86% Airbus SE (ex EADS)
Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh 42,80 6,47% Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh
Aumann AG 10,64 -1,66% Aumann AG
Autoliv Inc Swedish Depository Receipt 1 164,00 0,17% Autoliv Inc  Swedish Depository Receipt
Autoliv Inc. 94,00 4,44% Autoliv Inc.
Continental AG (spons. ADRs) 6,95 -12,58% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 70,40 0,60% Continental AG
Philips N.V. 26,90 -0,63% Philips N.V.
Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS) 26,60 9,02% Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS)
SAP SE 279,60 -0,21% SAP SE
SAP SE (spons. ADRs) 276,00 -2,13% SAP SE (spons. ADRs)
SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) 41,65 0,36% SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec)
WACKER CHEMIE AG 72,80 -0,82% WACKER CHEMIE AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 844,50 0,20%
CAC 40 8 206,56 0,21%
ATX 4 146,21 0,94%