20.04.2023 09:51:40

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Autosektor drückt

FRANKFURT (Dow Jones)--Entgegen der vorbörslichen Erwartung sind Europas Börsen mit Abgaben in den Donnerstag gestartet. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 15.774, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.378 nach unten. Ein sich anbahnender Preiskampf bei Elektroautos drückt auf die Stimmung. Weniger stark als gestiegene deutsche Erzeugerpreise für März stützen das Sentiment derweil nicht. Gleichzeitig rückten die nächsten Zinsentscheidungen von US-Notenbank und EZB immer näher, so dass die Börsen mit dem aktuellen Niveau gut bedient seien. Am Mittag wird das EZB-Protokoll veröffentlicht. Dazu gesellen sich zahlreiche Redner der US-Notenbank verteilt über den Tag.

"Der DAX tritt auf der Stelle. Nach der Serie an Jahreshochs ist der Schwung etwas abhanden gekommen. Die Impulse von der Berichtssaison sind aktuell nicht ausreichend, um den DAX weiter nach oben zu tragen. Tesla und Alcoa haben gestern Abend deutlich gezeigt, dass diese Berichtssaison kein Selbstläufer ist", sagt QC Partners. Die Anleger seien aktuell mehrheitlich im Abwartemodus. Das lasse sich an den Börsenumsätzen der DAX-Werte ablesen. An den vergangenen vier Handelstagen lagen diese durchgehend unter dem bisherigen Jahresdurchschnitt.

Tesla mit Preissenkungen

Nicht unbedingt gut sind die Vorlagen von Tesla für die europäischen Autohersteller. Das Geschäft laufe zwar gut, aber die Profitabilität droht weiter drastisch zu sinken. "Steigender Investitionsbedarf bei gleichzeitig fallenden Gewinnen ist keine gute Perspektive - besonders nicht für die deutschen Hersteller", kommentiert ein Händler. Denn die Acea-Zahlen der Neuzulassungen für März hätten bereits gezeigt, dass der E-Auto-Absatz in Europa drastisch steigt. Elon Musk habe aber klar gemacht, dass er sogar bereit sei, die Gewinne kurzfristig auf Null zu drücken. Dies war schon in den Tesla-Zahlen erkennbar: Der Umsatz stieg um 24 Prozent, gleichzeitig gingen die Gewinne wegen der Preissenkungen um 21 Prozent zurück.

Für Renault geht es trotz besserer Geschäftszahlen kräftig um 6 Prozent nach unten. Belastend wirken die negativen Sektorvorgaben, stören dürften sich die Anleger allerdings auch an den stark gestiegenen Lagerbeständen. Für diese ging es laut Jefferies um 100.000 auf 580.000 nach oben. Im DAX verlieren BMW 2,3 Prozent, Mercedes-Benz 2,2 Prozent, Porsche 2,1 Prozent und VW 2,2 Prozent. Für den Sektor geht es europaweit 2,5 Prozent nach unten.

Sartorius brechen nach Zahlen ein

Nicht zufrieden ist man im Handel mit den Zahlen von Sartorius. Die schwächer als erwartete Marge im ersten Quartal habe zu einem geringeren Gewinn geführt und der rückläufige Auftragseingang sei auch nicht gut für die weiteren Perspektiven, heißt es. Die Lage nach den Übergewinnen der Corona-Zeit normalisiere sich eben immer weiter. Allerdings sieht Sartorius im Ausblick auf das laufende Jahr weiter ein Umsatzplus im unteren einstelligen Prozentbereich und die operative EBITDA-Marge etwa auf Vorjahresniveau. Sartorius verlieren 9,8 Prozent.

L'Oreal steigen dagegen 0,8 Prozent nach einem deutlichen Umsatzanstieg im ersten Quartal von 13 Prozent auf organischer Basis. "Gut ist vor allem, dass es auch durch steigende Volumina und nicht nur Preiserhöhungen zustande gekommen ist", kommentiert ein Händler. Im Ausblick für 2023 ist der Kosmetikhersteller weiter optimistisch. Die Folgen einer Wiedereröffnung in China seien dabei noch gar nicht einkalkuliert.

Für Publicis geht es trotz guter Zahlen um 0,5 Prozent nach unten. Diese sind laut der Citigroup besser als erwartet ausgefallen. Das organische Wachstum hat mit 7,1 Prozent die Konsensschätzung von 4,9 Prozent deutlich übertroffen. Das Ziel für das organische Wachstum im Gesamtjahr wurde allerdings nur bestätigt. Nach Kurszuwächsen von fast 25 Prozent in den vergangenen drei Monaten nehmen die Anleger nun Gewinne mit.

Von einem tendenziell schwachen Start ins Jahr sprechen Händler bei der Online-Apotheke Zur Rose (-2,9%). Wegen der bestätigten Prognose für das Gesamtjahr sei dies aber nicht so problematisch. Die Analysten von Baader merken dazu an, dass die externen Umsätze um 11,8 Prozent bereinigt um Währungseffekte gesunken seien. Dies sei aber inline mit den hauseigenen und auch den Markterwartungen. Der Rückgang gehe hauptsächlich auf Deutschland zurück. Im Gefolge fallen Shop Apotheke 1,7 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.380,87 -0,3% -12,70 +15,5%

Stoxx-50 4.038,95 -0,2% -8,13 +10,6%

DAX 15.785,42 -0,7% -109,78 +13,4%

MDAX 27.739,08 -0,6% -153,91 +10,4%

TecDAX 3.239,26 -1,7% -55,00 +10,9%

SDAX 13.515,68 -0,5% -71,30 +13,3%

FTSE 7.881,36 -0,2% -17,41 +6,0%

CAC 7.529,79 -0,3% -19,65 +16,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,47 -0,04 -0,10

US-Zehnjahresrendite 3,56 -0,03 -0,32

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:07 Uhr Mi, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0958 +0,0% 1,0965 1,0960 +2,4%

EUR/JPY 147,43 -0,0% 147,59 147,62 +5,0%

EUR/CHF 0,9824 -0,1% 0,9822 0,9842 -0,7%

EUR/GBP 0,8820 +0,1% 0,8810 0,8809 -0,3%

USD/JPY 134,55 -0,1% 134,58 134,70 +2,6%

GBP/USD 1,2423 -0,1% 1,2446 1,2441 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,8898 -0,1% 6,8912 6,8950 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 28.910,35 -0,8% 28.947,90 29.394,13 +74,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,89 79,16 -1,6% -1,27 -3,2%

Brent/ICE 81,80 83,12 -1,6% -1,32 -3,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,32 40,30 +0,1% +0,02 -48,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.996,92 1.992,13 +0,2% +4,79 +9,5%

Silber (Spot) 25,16 25,28 -0,5% -0,11 +5,0%

Platin (Spot) 1.081,08 1.094,50 -1,2% -13,43 +1,2%

Kupfer-Future 4,04 4,08 -1,0% -0,04 +5,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2023 03:52 ET (07:52 GMT)

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