29.10.2018 15:30:44

MÄRKTE EUROPA/Kräftige Erholung an den Börsen

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen geht es am Montagnachmittag kräftig nach oben. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen hat die Ratingagentur S&P bei ihrer Überprüfung der italienischen Bonität nicht mit einer negativen Überraschung aufgewartet und die italienische Kreditwürdigkeit mit "BBB" bestätigt. Darüber hinaus wird im Handel darüber spekuliert, dass China die Einfuhrzölle für Autos halbieren könnte, dies führt zu einer Erholungsbewegung im Sektor. Zudem hat die Landtagswahl in Hessen nicht negativ überrascht. Nach dem schwachen Abschneiden ihrer Partei bei den jüngsten Landtagswahlen kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits jetzt ihren völligen Rückzug aus der Politik für 2021 an.

Der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,4 Prozent auf 3.179 Punkte. Der DAX zieht um 2,1 Prozent auf 11.431 Punkte an, in Mailand legt der MIB-30 um 2,6 Prozent zu. "Der Versuch der Bodenbildung geht in eine neue Runde", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Alles, was die unmittelbare finanzielle Bedrängnis Italiens lockert, ist im Moment positiv für die Börsen", sagt Altmann. Die Ratingagentur Standard and Poor's hat am Freitagabend zwar den Ausblick gesenkt, eine Abstufung ist aber ausgeblieben. Die Rendite zehnjähriger italienischer Anleihen fällt auf 3,26 von 3,42 Prozent.

Von der Entspannung bei den italienischen Anleihen profitieren die Bankenwerte. Der Stoxx-Index der Bankaktien steigt um 4,6 Prozent. Unicredit ziehen um 4 Prozent an und Intesa Sanpaolo um 3,7 Prozent. Zusätzlich gestützt wird die Stimmung in der Branche von den überzeugenden Quartalszahlen der HSBC.

Gute Geschäftszahlen von HSBC

Die Aktien der HSBC gewinnen 5,1 Prozent. Marktteilnehmer sprechen von "sehr starken" Geschäftszahlen. "Nach der UBS ist das die zweite sehr starke Zahlenvorlage im Banksektor", meint ein Händler. Die Kombination aus stärker fallenden Kosten bei gleichzeitig besseren Einnahmen habe zu einer starken Gewinnüberraschung geführt. Interessant sei, dass der positive Beitrag von allen Segmenten auf ganzer Breite getragen worden sei.

Autowerte springen in Europa an die Spitze der Kursgewinner. Kurstreiber sind unbestätigte Berichte, dass China die Zölle auf bestimmte Auto-Importe von 10 auf dann 5 Prozent halbieren würde. "Diese Nachricht ist sehr positiv, da sie einen großen Teil der negativen Stimmung gegenüber dem Sektor beseitigt", heißt es von den Analysten von Evercore ISI. Entsprechend springen BWM (plus 3,3 Prozent), VW (plus 5,6 Prozent), Conti (plus 7,5 Prozent) und Daimler (plus 4 Prozent) nach oben. Auch die Aktien der Zulieferer der Automobilindustrie legen kräftig zu. Der europäische Sektorindex zieht um 4,5 Prozent an.

Grifols-Aktien springen nach Alzheimer-Studie

Ein möglicher Durchbruch bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit beflügelt den Aktienkurs des spanischen Pharmaunternehmens Grifols, für den Wert geht es an der Börse in Madrid um 8,7 Prozent nach oben. Die weit verbreitete Krankheit, die die menschlichen Hirnfunktionen bis zur völligen Demenz beeinträchtigt, ist bislang nicht behandelbar. Analysten von Berenberg nennen die Daten der neuesten Studien "sehr ermutigend".

Auch die Geschäftszahlen von Gea kommen gut an. Der Kurs legt um 4,1 Prozent zu. Der Maschinenbauer hat im dritten Quartal gut ein Drittel mehr verdient als im gleichen Vorjahreszeitraum. Im TecDAX wird die Erholung von Cancom angeführt. Sie steigen nach ebenfalls guten Quartalszahlen um gut 9 Prozent.

Kurseinbruch bei Surteco

Surteco brechen dagegen um gut 9 Prozent ein. Der Hersteller von Folien zur Möbelbeschichtung hatte am Freitagabend erneut eine Gewinn- und Umsatzwarnung ausgesprochen. "Surteco hat vor allem ein Margenproblem", meint ein Händler, denn immerhin habe der Umsatz in den ersten drei Quartalen gesteigert werden können. Problematisch sei aber, dass das Unternehmen selbst betone, dass man bei "erneut verschärften Rahmenbedingungen" auch noch von einer "anhaltenden Entwicklung" ausgehe. Die finalen Geschäftszahlen werden am 14. November vorgelegt.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.178,66 1,40 43,77 -9,28

Stoxx-50 2.915,98 1,38 39,61 -8,24

DAX 11.431,05 2,06 230,43 -11,51

MDAX 23.935,76 1,95 457,54 -8,64

TecDAX 2.582,44 2,95 73,95 2,11

SDAX 10.858,00 3,00 315,77 -8,66

FTSE 7.067,30 1,84 127,74 -9,73

CAC 5.024,56 1,15 57,20 -5,42

Bund-Future 160,21 -0,43 2,57

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:46 Uhr Fr, 17.34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1375 -0,25% 1,1396 1,1384 -5,3%

EUR/JPY 127,95 +0,32% 127,53 127,13 -5,4%

EUR/CHF 1,1380 +0,07% 1,1375 1,1363 -2,8%

EUR/GBP 0,8882 -0,04% 0,8878 0,8876 -0,1%

USD/JPY 112,49 +0,57% 111,91 111,69 -0,1%

GBP/USD 1,2807 -0,21% 1,2839 1,2827 -5,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.347,47 -1,7% 6.484,36 6.470,74 -53,5%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,64 -0,01

Deutschland 10 Jahre 0,39 0,35 -0,04

USA 2 Jahre 2,83 2,81 0,94

USA 10 Jahre 3,10 3,08 0,69

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,10 0,11 0,05

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,27 67,59 -0,5% -0,32 +15,8%

Brent/ICE 77,06 77,62 -0,7% -0,56 +21,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.230,59 1.233,40 -0,2% -2,81 -5,6%

Silber (Spot) 14,67 14,71 -0,3% -0,04 -13,4%

Platin (Spot) 838,10 834,10 +0,5% +4,00 -9,8%

Kupfer-Future 2,76 2,74 +0,6% +0,02 -17,7%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 29, 2018 10:30 ET (14:30 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu BMW Vz.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

BMW AG 75,70 -1,38% BMW AG
BMW Vz. 71,45 -0,69% BMW Vz.
CANCOM SE 23,10 -1,53% CANCOM SE
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 13,00 -3,70% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
GEA 48,96 0,99% GEA
Grifols SA (B) 7,27 -3,13% Grifols SA (B)
Grifols SA 9,23 -2,33% Grifols SA
Grifols SA (B) (spons. ADRs) 7,10 -2,74% Grifols SA (B) (spons. ADRs)
HSBC Holdings PLC ADR Cert Deposito Arg Repr 0.5 ADRs 29 275,00 1,04% HSBC Holdings PLC ADR Cert Deposito Arg Repr 0.5 ADRs
HSBC Holdings plc 9,70 1,79% HSBC Holdings plc
HSBC Holdings plc (Spons. ADRs) 47,60 0,00% HSBC Holdings plc (Spons. ADRs)
Intesa Sanpaolo S.p.A. 4,00 1,07% Intesa Sanpaolo S.p.A.
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) 23,20 1,75% Intesa Sanpaolo SpA  (spons. ADRs)
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 53,01 -0,13% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
SURTECO GROUP SE 19,90 1,02% SURTECO GROUP SE
UniCredit S.p.A. 40,49 0,21% UniCredit S.p.A.
Volkswagen (VW) AG Vz. 89,54 0,61% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 91,30 0,38% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 317,10 -0,06%