16.11.2018 18:09:45

MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Sorgenvoller Blick auf Nvidia

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind Europas Börsen am Freitag aus einer volatilen Sitzung gegangen. Belastend wirkten erneut schlechte Nachrichten aus dem Chipsektor. In den USA hatten am Vorabend Nvidia und Applied Materials von eher trüben Aussichten für die Branche gesprochen. Die Aktien von Nvidia brachen darauf in der Spitze um 20 Prozent ein. Händler fürchteten vor allem, dass nach Apple nun auch andere Segmente des Sektors von Wachstumsschwäche heimgesucht werden und dies einen Flächenbrand auslösen kann. Im DAX litten Infineon darunter mit 3 Prozent Minus, die Aktien des Apple-Zulieferers AMS fielen um weitere 5,4 Prozent. Der DAX schloss 0,1 Prozent höher bei 11.341 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,3 Prozent auf 3.181 Punkte.

Auf der Gewinnerseite fanden sich Rohstoffwerte, die vom schwächeren Dollar profitierten und im Schnitt um 0,8 Prozent zulegten. Gestützt wurden die europäischen Börsen Europa daneben von einer kräftigen Erholung im Mediensektor, wo Schwergewicht Vivendi um 3,1 Prozent stieg. Das französische Unternehmen hatte gute Umsatzzahlen für das dritte Quartal vorgelegt, wobei besonders die Musiktochter Universal Music Group gut läuft.

London behauptet - Pfund stabilisiert

Im Fokus stand erneut das Thema Brexit. In Großbritannien verschärft sich der Gegenwind für Premierministerin May und ihren Brexit-Plan. Die konservative nordirische Democratic Unionist Party (DUP) drängt auf eine Ablösung Mays und will andernfalls gegen die Brexit-Vereinbarung stimmen. May ist im Parlament auf die Stimmen der DUP angewiesen, die bereits am Mittwoch wegen der Sonderregelungen für Nordirland mit einem Bruch des Bündnisses gedroht hatte.

Der Londoner FTSE-100-Index fiel 0,3 Prozent, vor allem bei Bankenaktien ging es weiter abwärts. So büßten RBS 3,3 Prozent ein. Unter Druck standen aber auch alle Segmente, die stark vom Inlandsgeschäft abhängig sind, so die der Bau- und Immobilienbranche. In der Breite stützte dagegen das schwächere britische Pfund die Aktien exportorientierter Unternehmen oder von Firmen, die im Ausland einkaufen müssen.

Gewinner eines harten Brexit wäre die Deutsche Börse, hieß es im Handel. Sie könnte Listings der Londoner Börse gewinnen, hofften Händler und trieben die Aktien um 4,2 Prozent nach oben.

Investitionen in E-Mobilität kommt VW teuer zu stehen

Gedämpfte Aussagen von VW zur Margenentwicklung lasteten derweil auf den Autowerten. VW-Aktien fielen um 2,5 Prozent. Der VW-CEO hatte das Margenziel von 7 Prozent als "anspruchsvoll" bezeichnet. Bremsend wirkten nun hohe Investitionskosten in Elektroautos. Daimler und BMW fielen um 0,6 und 1,1 Prozent. Bei Daimler stützte eine Hochstufung durch Exane BNP auf "Outperform" letztlich nicht. Auch die Aktie von Autozulieferer Aumann verbilligte sich um 8 Prozent trotz guter Zahlen. Händler erwarten auch hier weitere Investitionen in die E-Mobilität.

Morphosys gewannen 3,1 Prozent, nachdem das Biotechnologieunternehmen eine neue Partnerschaft mitgeteilt hatte. Dadurch fließt eine Vorabzahlung plus künftig erfolgsabhängige Meilenstein-Zahlungen von bis über 100 Millionen Dollar. Das Präparat MOR 210 könne nun in China, Hongkong, Macau, Taiwan und Südkorea in bisher nicht abgedeckten Regionen verkauft werden. Ein neuer Prozess in Kalifornien im Zusammenhang mit Glyphosat drückte die Bayer-Aktie um 1,4 Prozent.

Zu einem Kurseinbruch von gut 32 Prozent kam es beim französischen Stahlunternehmen Vallourec. Ein Blick auf die Drittquartalszahlen vom Vorabend zeige, dass das Unternehmen weiter viel Geld pro Quartal verbrenne, warnten die Analysten von Jefferies. Und selbst ohne diesen Belastungsfaktor sei der freie Cashflow negativ.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.180,74 -9,57 -0,3% -9,2%

. Stoxx-50 2.914,66 -10,19 -0,3% -8,3%

. Stoxx-600 357,71 -0,72 -0,2% -8,1%

Frankfurt XETRA-DAX 11.341,00 -12,67 -0,1% -12,2%

London FTSE-100 London 7.013,88 -24,13 -0,3% -8,5%

Paris CAC-40 Paris 5.025,20 -8,42 -0,2% -5,4%

Amsterdam AEX Amsterdam 522,43 -2,45 -0,5% -4,1%

Athen ATHEX-20 Athen 1.635,82 -23,13 -1,4% -21,5%

Br ssel BEL-20 Bruessel 3.529,82 +3,65 +0,1% -11,3%

Budapest BUX Budapest 39.328,39 +257,42 +0,7% -0,1%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 3.939,19 +24,34 +0,6% +0,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 117.432,60 +409,12 +0,3% -16,7%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 911,34 +5,31 +0,6% -11,0%

Lissabon PSI 20 Lissabon 4.916,66 -2,73 -0,1% -8,8%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.056,80 -16,70 -0,2% -9,8%

Mailand FTSE-MIB Mailand 18.878,31 -27,05 -0,1% -13,5%

Moskau RTS Moskau 1.134,26 +3,13 +0,3% -1,8%

Oslo OBX Oslo 804,77 +6,02 +0,8% +8,3%

Prag PX Prag 1.080,53 -0,50 -0,0% +0,2%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.499,43 +9,65 +0,6% -4,9%

Warschau WIG-20 Warschau 2.165,46 -37,45 -1,7% -12,0%

Wien ATX Wien 3.134,10 -1,01 -0,0% -8,2%

Z rich SMI Zuerich 8.907,39 +37,36 +0,4% -5,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:36 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1401 +0,69% 1,1353 1,1309 -5,1%

EUR/JPY 128,59 -0,02% 128,55 128,21 -4,9%

EUR/CHF 1,1414 +0,08% 1,1420 1,1384 -2,5%

EUR/GBP 0,8881 +0,11% 0,8865 0,8872 -0,1%

USD/JPY 112,76 -0,73% 113,24 113,37 +0,1%

GBP/USD 1,2838 +0,59% 1,2807 1,2747 -5,0%

Bitcoin

BTC/USD 5.619,56 +0,5% 5.614,19 5.551,46 -58,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,63 -0,64 -0,01

Deutschland 10 J. 0,37 0,36 -0,06

USA 2 Jahre 2,81 2,86 0,92

USA 10 Jahre 3,08 3,11 0,67

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 -0,01

Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,05

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,76 56,46 +0,5% 0,30 -2,3%

Brent/ICE 67,17 66,62 +0,8% 0,55 +6,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.220,92 1.213,34 +0,6% +7,58 -6,3%

Silber (Spot) 14,35 14,30 +0,4% +0,06 -15,3%

Platin (Spot) 845,50 842,00 +0,4% +3,50 -9,0%

Kupfer-Future 2,76 2,75 +0,5% +0,01 -17,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 16, 2018 12:10 ET (17:10 GMT)

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