03.04.2019 09:55:42

MÄRKTE EUROPA/Gute China-Nachrichten treiben DAX auf Jahreshoch

FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig aufwärts geht es am Mittwoch zum Handelsstart an Europas Börsen. Der DAX springt auf ein neues Jahreshoch und notiert nur noch knapp unter der 11.900er-Marke. Befeuert werden die Märkte wie bereits am Montag von erneut überraschend guten Daten aus China. Dort sind die Einkaufsmanager für den immer wichtiger werdenden Service-Bereich optimistischer als der Markt erwartet hatte. Dazu stützt die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie die Entwicklungen um den Brexit. Der DAX steigt um 1,3 Prozent auf 11.912 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 1,0 Prozent auf 3.429 Zähler.

Im Zollstreit hoffen Anleger nun auf das Endspiel mit dem Eintreffen der chinesische Delegation unter Führung von Vizepremier Liu He in Washington. Unter der Hand setzen Marktteilnehmer auf unterschriftsreife Ergebnisse in den kommenden Tagen, allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die nicht so bald auf eine Einigung bauen.

Auch beim Brexit dominiert die Hoffnung auf eine marktfreundliche Lösung. Die britische Regierungschefin Theresa May will nun den Brexit verschieben und mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn über den Brexit und die künftige Anbindung an die EU verhandeln. Die Labour-Opposition gilt als europafreundlich.

Neue Kauflaune allerorten - Rohstoffe und Autowerte gesucht

Die zunehmende Risikobereitschaft macht die Rohstoffbranche zum Tagesgewinner mit 2 Prozent Plus. Der Ölpreis war am Morgen in Asien auf neue Jahreshochs gestiegen. Da die kurzlaufenden Ölkontrakte noch stärker als die längerlaufenden anziehen, werten Händler dies als "Rückkehr der Spekulation" an den Märkte. Dies dürfte noch einige Tage für frische Kapitalzuflüsse und damit einen "Risk On"-Modus auch bei Aktien sorgen.

Als gute Konjunkturnachricht wird daneben der Sprung der Eisenerzpreise um über 4 Prozent im chinesischen Handel gewertet. Stahlaktien werden daher en block gekauft: Arcelormittal steigen 4 Prozent, Voestalpine und Thyssenkrupp je um 2,1 Prozent.

Einzelaktien spielen vor diesem Hintergrund eine geringere Rolle, gekauft werden alle konjunkturnahen Branchen wie Rohstoffe und Autowerte. Im Fokus stehen nun die Konjunkturdaten des Tages, so die Einkaufsmanagerindizes für den Service-Bereich aus Europa und die wichtigen VDMA-Auftragseingänge aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau. In den USA wird dann besonders auf den ISM-Service-Index und seine Job-Komponente geblickt sowie auf den ADP-Arbeitsmarktbericht für März. Hier wird mit dem Aufbau von 173.000 neuen Stellen gerechnet.

Aus technischer Sicht geht es nun um den DAX-Bereich um 11.850 Punkte. Ein Abpraller wäre zwar möglich, sagt Holger Struck von hs-livetrading. "Oder aber der DAX macht jetzt schon ernst und überwindet mit der 11.850er Marke nicht nur das bisherige Jahreshoch, sondern viel wichtiger auch die Nackenlinie der großen Topformation aus 2018", so der Marktanalyst. Alles deute auf ein "außerordentlich gutes Börsenjahr 2019 hin".

US-Absatz stützt Autowerte zusätzlich - Defensive unter Druck

Der Autosektor setzt die Rally der letzten Tage fort und ist zweitstärkste Branche mit 1,6 Prozent Plus. Vor allem die Zulieferer legen stark zu, so Faurecia und Valeo in Frankreich um je rund 4 Prozent. Conti im DAX steigen 2,5 Prozent, VW um 2,1 Prozent und BMW um 1,8 Prozent. Unter anderen Konjunkturaktien steigen Kion um 3,4 Prozent, Infineon um 3 Prozent und Chemiewerte wie Covestro um 2,7 Prozent.

Die Autobauer haben im März auf dem US-Markt gut abgeschnitten. VW fallen auf mit einem Absatzplus von 14 Prozent, dem besten März-Ergebnis seit 2013. BMW schaffte mit der Kernmarke ein Absatzplus von 2,9 Prozent. Daimler hatte dagegen bei Mercedes-Benz fast 5 Prozent Minus zu vermelden, was allerdings auf neue Produkteinführungen zurückgeht. Auch hier steigen die Aktien 1,2 Prozent.

Verlierer sind erneut alle defensiven Aktien. So zeigen sich Beiersdorf und Vonovia mit Minuszeichen von bis zu 0,3 Prozent. Die Versorger pendeln um die Nulllinie. Passend dazu wird auch an den Anleihemärkten von einem Rückzug aus Staatsanleihen berichtet.

Bei Prosiebensat1 geht es 3,1 Prozent höher nach Berichten, die italienische Mediaset schaue sich nach passenden Übernahmezielen um. Prosieben seien nach dem Kurssturz "ein attraktives Ziel", meint ein Händler.

In der Schweiz legen Julius Bär entgegen der Erwartung um 1,4 Prozent zu. Wegen des bevorstehenden Abstiegs aus dem SMI-Index hatte man zunächst mit Verlusten gerechnet. Sie fallen wegen der Aufnahme von Alcon, der ehemaligen Sparte Augenheilkunde des Novartis-Konzerns, aus dem Index. Novartis geben 0,3 Prozent nach.

Bei Shop Apotheke geht es nach Zahlenausweis um 6 Prozent nach oben. Der Umsatz der Online-Apotheke stieg um 30 Prozent und den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.429,49 1,00 33,79 14,26

Stoxx-50 3.175,47 0,59 18,63 15,05

DAX 11.912,19 1,34 157,40 12,82

MDAX 25.446,45 1,16 290,98 17,87

TecDAX 2.761,92 1,55 42,05 12,72

SDAX 11.318,47 1,27 141,78 19,03

FTSE 7.397,04 0,08 5,92 9,85

CAC 5.472,68 0,91 49,22 15,68

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,00 0,05 -0,24

US-Zehnjahresrendite 2,52 0,05 -0,16

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:45 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1237 +0,31% 1,1225 1,1192 -2,0%

EUR/JPY 125,35 +0,50% 125,13 124,55 -0,3%

EUR/CHF 1,1204 +0,22% 1,1201 1,1176 -0,5%

EUR/GBP 0,8521 -0,14% 0,8525 0,8586 -5,3%

USD/JPY 111,54 +0,18% 111,40 111,29 +1,7%

GBP/USD 1,3192 +0,47% 1,3138 1,3035 +3,4%

Bitcoin

BTC/USD 4.961,25 +3,57% 4.962,75 4.730,94 +33,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,82 62,58 +0,4% 0,24 +35,1%

Brent/ICE 69,76 69,37 +0,6% 0,39 +27,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.291,29 1.293,15 -0,1% -1,86 +0,7%

Silber (Spot) 15,19 15,13 +0,4% +0,06 -2,0%

Platin (Spot) 861,28 851,50 +1,1% +9,78 +8,1%

Kupfer-Future 2,94 2,91 +1,2% +0,03 +11,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 03, 2019 03:55 ET (07:55 GMT)

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ArcelorMittal SA NY Registered Shs 27,20 -0,73% ArcelorMittal SA NY Registered Shs
ArcelorMittal 27,38 -1,01% ArcelorMittal
Beiersdorf AG 132,15 1,26% Beiersdorf AG
BMW AG 83,56 0,84% BMW AG
BMW Vz. 78,70 2,74% BMW Vz.
Continental AG (spons. ADRs) 6,70 -1,47% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 68,94 -0,26% Continental AG
Covestro AG 57,96 -1,19% Covestro AG
Forvia 8,48 -21,63% Forvia
Infineon AG 35,17 -0,93% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 34,80 -2,25% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh 12,50 0,00% Julius Baer Gruppe AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5th a Sh
Julius Bär 39,10 -0,99% Julius Bär
KION GROUP AG 38,72 -3,59% KION GROUP AG
Novartis AG 80,10 -0,27% Novartis AG
Novartis AG (Spons. ADRS) 104,00 1,46% Novartis AG (Spons. ADRS)
ProSiebenSat.1 Media SE 5,84 -1,68% ProSiebenSat.1 Media SE
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) 117,00 -0,85% Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)
thyssenkrupp AG 7,57 -0,89% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 7,45 -2,61% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
Valeo SA 9,87 -11,24% Valeo SA
Valeo SA (spons. ADRs) 4,84 -10,37% Valeo SA  (spons. ADRs)
voestalpine AG 22,12 -2,12% voestalpine AG
Volkswagen (VW) AG Vz. 103,60 0,63% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 107,00 0,85% Volkswagen (VW) St.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 29,95 0,20% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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