04.09.2014 15:38:32

MÄRKTE EUROPA/EZB heizt Aktien ein und drückt Euro

   Der Aktienmarkt ist der Gewinner der weiteren geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank. Der Dax steigt erstmals seit Ende Juli über 9.700 Punkte. Zur Pressekonferenz der EZB gewinnt er 0,6 Prozent auf 9.685 Punkte. "Der Weg Richtung 9.800 ist frei", sagt ein Marktanalyst. Auch der Euro-Stoxx-50 legt deutlich zu, er gewinnt 1,3 Prozent.

   Aktien werden laut Marktteilnehmern nun noch interessanter. Mit der weiteren Lockerung der Geldpolitik und der Senkung des Einlagenzinses würden Aktien gegenüber Anleihen und Geldmarktfonds noch attraktiver. Angeführt wird der Kursaufschwung von den Bankaktien, die direkt von der Zinssenkung und dem Kaufprogramm für Anleihen profitieren. Der Stoxx-Index europäischer Banken steigt um 1,5 Prozent, besonders stark nach oben geht es mit den Kursen französischer, italienischer und spanischer Institute.

   Der Euro gibt dagegen weiter nach und fällt erstmals seit über einem Jahr sogar unter die Marke von 1,30 Dollar. Grund ist die Ankündigung des Ankaufprogramms für Anleihen durch die EZB. Vor der Sitzung hatte es geheißen, Spekulationen auf ein solches könnten enttäuscht werden. Die ING rechnet nun mit einem weiteren Rückgang des Euro auf 1,28 Dollar zur Jahreswende. "Davon profitieren exportorientierte Unternehmen", so die ING. Daimler steigen um 1,6 Prozent, VW um 1,4 Prozent und BMW um 1,3 Prozent.

   Der steigende Dollar nimmt laut Marktteilnehmern Druck von der US-Notenbank zu einer schnellen Zinswende. "Der Dollar-Anstieg importiert Deflation", sagt ein Händler. Auch zum Yen hat der Dollar zuletzt deutlich zugelegt. Der private US-Arbeitsmarkt ist zudem im August etwas weniger schnell gewachsen als erwartet, auch das gibt der Notenbank laut Händlern Zeit für eine Zinswende. Am Freitag wird der umfassende US-Arbeitsmarktbericht für August veröffentlicht.

   BASF fallen unterdessen um 1,4 Prozent nach einer Abstufung durch Credit Suisse auf "Underperform". Dagegen steigen ThyssenKrupp um 2,2 Prozent auf 21,88 Euro, nachdem das US-Brokerhaus Jefferies das Kursziel auf 26 Euro erhöht hat. Commerzbank legen um 3,2 Prozent zu. Hier stützen neben der EZB-Zinspolitik Presseberichte über eine Einigung mit US-Behörden wegen angeblicher Sanktionsverstöße gegen den Iran.

   Zudem stehen zahlreiche Indexänderungen im Blick. So steigen die Aktien von Deutsche Annington und von KION in den MDAX auf. Kion legen etwas zu. RATIONAL und SGL Carbon wandern dagegen in den SDax. Im TecDax ersetzen die Aktien von RIB Software die Titel von PSI.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.256,87 +1,18% Stoxx-50 3.101,79 +0,85% DAX 9.669,73 +0,45% FTSE 6.883,87 +0,15% CAC 4.475,31 +1,21% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,02 +7

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.03 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3019 -0,99% 1,3149 1,3139 EUR/JPY 136,71 -0,88% 137,92 137,81 EUR/CHF 1,2056 -0,11% 1,2070 1,2069 USD/JPY 105,00 0,12% 104,88 104,88 GBP/USD 1,6427 -0,18% 1,6457 1,6451

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires

   September 04, 2014 09:08 ET (13:08 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh 12,30 1,65% BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh
BMW AG 84,68 1,34% BMW AG
Commerzbank 21,24 3,41% Commerzbank
KION GROUP AG 39,55 2,14% KION GROUP AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 60,52 1,73% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
PSI Software AG 28,50 0,00% PSI Software AG
RATIONAL AG 868,50 0,64% RATIONAL AG
SGL Carbon SE 4,16 1,34% SGL Carbon SE
thyssenkrupp AG 8,77 15,88% thyssenkrupp AG
Volkswagen (VW) St. 109,00 1,87% Volkswagen (VW) St.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 28,83 -3,74% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)