MÄRKTE EUROPA/Enttäuschende US-Daten belasten

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend unter den Erwartungen ausgefallene US-Konjunkturdaten drücken am Donnerstagnachmittag auf Europas Börsen. Unter den Erwartungen blieben die Einzelhandelsumsätze sowie die US-Industrieproduktion, während der Philadelphia-Fed-Index über der Prognose lag. Besonders der rückläufige Einzelhandel enttäusche, denn der Konsum stelle das Rückgrat der US-Wirtschaft dar, kommentiert die Helaba. Größere Dynamik zeichne sich hier nicht ab.

   Der Dax verliert 0,1 Prozent auf 10.367 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 2.958 Zähler nach unten. Keine größeren Impulse setzten die geldpolitischen Entscheidungen der Schweizerischen Notenbank (SNB) sowie der Bank of England (BoE). Beide Zentralbanken bestätigten erwartungsgemäß ihre Politik. Die britischen Notenbanker dürften zunächst abwarten, wie sich die Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten entwickeln. Der befürchtete Crash nach dem Brexit-Votum ist bislang ausgeblieben.

Siemens blickt optimistisch in die Zukunft Siemens sind DAX-Gewinner mit einem Plus von 1,8 Prozent. Auslöser sind Aussagen von CEO Joe Kaeser auf dem Business Investment Forum in Argentinien. Er sehe Aufwärtspotenzial für den Jahresgewinn, sagte Kaeser in einem Interview gegenüber Bloomberg in Buenos Aires. "Nach den überraschend starken Zahlen vom letzten Quartal hatte der Markt darauf gehofft, aber bisher gab es dazu noch keine direkte Äußerung aus dem Haus", sagt ein Händler.

   Munich Re startet am Donnerstag mit der zweiten Tranche ihres Aktienrückkaufprogramms. Vom 15. September bis spätestens zum 15. Dezember will der Versicherungskonzern für 360 Millionen Euro eigene Aktien aus dem Markt nehmen. Der Kurs steigt um 0,1 Prozent. Für Bayer geht es 2,8 Prozent nach unten. Laut Händlern gibt es nach der Einigung wegen der Monsanto-Übernahme derzeit keine Kursfantasie in dem Titel. Die Übernahme dürften wegen der hohen kartellrechtlichen Hürden erst Ende nächsten Jahres formal abgeschlossen sein.

Erleichterung um Airbus-Zulieferer Zodiac Um 5,7 Prozent aufwärts geht es in Paris mit den Aktien des Airbus-Zulieferers Zodiac Aerospace. "Es sorgt für Erleichterung, dass nicht schon wieder eine Gewinnwarnung gekommen ist", heißt es. Zodiac hat am Morgen Jahresumsatzzahlen vorgelegt und die vor einer Woche gesenkte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Zudem habe Zodiac einen "halbwegs zuversichtlichen" Ausblick geliefert. Bis Ende 2017 sollen alle Probleme bei der Flugzeugsitz- und -kabinensparte ausgeräumt und die Rückkehr zum normalen Geschäftsbetrieb gelungen sein.

   Mit Abschlägen von 6,2 Prozent geht es für die Leoni-Aktie am Donnerstag kräftig nach unten. Das Unternehmen hat am Mittwoch eine Wertberichtigung von 40 Millionen Euro bekannt gegeben, was allerdings erwartet worden war. Ein Händler verweist indes auf die anhaltenden Unsicherheiten. Noch sei LEONI eine erfolgreiche Restrukturierung des operativen Geschäfts nicht gelungen. Nach der starken Kursentwicklung seit Anfang Juli sei das Papier auch nicht mehr so günstig.

   Im SDAX erhöht die Deutsche Beteiligungs AG das Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien im Wert von knapp 40 Millionen Euro. Der Kurs fällt um 3,1 Prozent. SLM Solutions legen weiter zu und gewinnen 0,8 Prozent. Am Vortag war bekannt geworden, dass sich der von US-Milliardär Paul Singer kontrollierte Hedgefonds Elliott Management eine Beteiligung von knapp 14 Prozent an dem Technologieunternehmen gesichert hat. Unlängst hatte GE ein Gebot für SLM vorgelegt.

Pfund gibt nach BoE-Entscheid etwas nach Der Euro notiert am Nachmittag wenig verändert bei 1,1235 US-Dollar. Die insgesamt schwächeren US-Daten sprechen nicht für Zinserhöhungsdruck in den USA. In der kommenden Woche findet die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank statt. Das britische Pfund steht derweil nach der BoE-Entscheidung leicht unter Druck. Die BoE hat zwar die Geldpolitik bestätigt, die Mehrheit der Ratsmitglieder rechnet aber künftig mit einer weiteren Zinssenkung. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.958,16 -0,23 -6,74 -9,47 Stoxx-50 2.817,80 0,14 3,89 -9,11 DAX 10.366,87 -0,11 -11,53 -3,50 MDAX 21.018,87 -0,28 -58,38 1,18 TecDAX 1.754,18 0,36 6,21 -4,18 SDAX 9.221,32 -0,03 -2,74 1,35 FTSE 6.704,83 0,47 31,52 7,41 CAC 4.357,39 -0,29 -12,87 -6,03 Bund-Future 163,21% -0,38 7,26

DEVISEN zuletzt +/- % 8:04 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1236 -0,10% 1,1247 1,1265 +3,5% EUR/JPY 115,4072 +0,32% 115,0404 115,41 -21,8% EUR/CHF 1,0934 -0,12% 1,0947 1,0941 +0,5% EUR/GBP 0,8519 +0,28% 0,8492 1,1718 +15,7% USD/JPY 102,72 +0,41% 102,29 102,44 -12,5% GBP/USD 1,3188 -0,42% 1,3244 1,3198 -10,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,64 43,58 +0,1% 0,06 +1,8% Brent/ICE 46,00 45,85 +0,3% 0,15 +6,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.311,89 1.322,98 -0,8% -11,10 +23,7% Silber (Spot) 18,92 18,97 -0,3% -0,05 +36,9% Platin (Spot) 1.030,55 1.036,25 -0,6% -5,70 +15,6% Kupfer-Future 2,15 2,15 0% 0 -0,1% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   September 15, 2016 10:16 ET (14:16 GMT)

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