03.08.2017 13:26:49

MÄRKTE EUROPA/Dollar und Berichtssaison lösen Verkäufe aus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa handeln am Donnerstagmittag im Minus. Einen Belastungsfaktor liefert der teure Euro, der mit Kursen von 1,1850 Dollar weiterhin für latenten Abwärtsdruck sorgt. Zudem kann die Berichtssaison nicht überzeugen. Mit Siemens, Beiersdorf und Prosieben stellen drei Aktien im Dax die Verlierer, die am Morgen ihre Quartalszahlen vorgelegt haben. Der DAX verliert am Mittag 0,4 Prozent auf 12.128 Zähler, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.454 Punkte nach.

   Gegen den Trend legt die Börse in Mailand um 0,2 Prozent zu. Dort ist der Einkaufsmanager-Index (PMI) für den Service-Bereich überraschend auf ein Zehnjahreshoch gesprungen und hat die Erwartungen der Volkswirte klar übertroffen.

   Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank erwartet für den US-Dollar auf kurze Sicht zwar nur noch wenig Gegenwind durch die Fed. Dies gelte aber nicht für die Trump-Regierung, die das Land weiter zu isolieren scheine.

Auftragseingang bremst Siemens Geprägt wird die Kursfindung von der Berichtssaison, am Donnerstag haben allein sieben der 30 DAX-Unternehmen ihre Zahlen zum vergangenen Quartal oder zum ersten Halbjahr auf den Tisch gelegt. Ein enttäuschender Auftragseingang bremst den Kurs von Siemens, der um 3,3 Prozent fällt. Mit gut 19,8 Milliarden Euro blieb der Auftragseingang im vergangenen Quartal deutlich hinter der Prognose von gut 21,5 Milliarden zurück. "Angesichts der guten Industriekonjunktur ist das eine negative Überraschung", sagt Heino Ruland von Ruland Research.

   Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf (minus 2,5 Prozent) hat im ersten Halbjahr mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Geschmälert wurde das Wachstum allerdings von einem weltweiten Cyber-Angriff auf Computersysteme, der auch die IT-Systeme von Beiersdorf lahmgelegt hatte. "Das organische Wachstum enttäuscht", sagt ein Marktteilnehmer.

   Der verhaltene TV-Werbemarkt hat sich im zweiten Quartal bei der Prosiebensat.1 Media (minus 2,5 Prozent) bemerkbar gemacht. Rückläufige Erlöse im TV-Geschäft glich der Konzern aber mit einem erneut hohen Wachstum der E-Commerce-Aktivitäten aus. Die Jahresprognose bestätigte das DAX-Unternehmen, wird jedoch beim Ausblick auf den Markt für Fernsehwerbung pessimistischer.

   Positiv bewerten Händler dagegen die Zahlen der Deutschen Telekom. "Die meisten Kennzahlen liegen gut über Konsens, der Cashflow ist extrem stark", sagt ein Marktteilnehmer. Der Kurs steigt um 1 Prozent. BMW kommen nach ihren Zahlen um 0,7 Prozent voran. Im Blick steht die Marge von 9,7 Prozent, sie hat die Erwartung von 9,4 Prozent deutlich geschlagen. "BMW bleibt auf Rekordkurs", sagt ein Marktteilnehmer. Sowohl beim Umsatz als auch beim Vorsteuergewinn seien im Gesamtjahr neue Höchststände denkbar. Conti verlieren nach Zahlen, die Licht und Schatten enthielten, 0,3 Prozent.

Zahlen auch aus Europa In Europa steigen UniCredit um 4,9 Prozent, nachdem der Finanzkonzern die Erwartungen an die Quartalszahlen auf der operativen Seite übertroffen hat. Leicht im Minus mit 0,2 Prozent zeigen sich AXA in Paris trotz guter Zahlen. Der Versicherer und Allianz-Konkurrent konnte über alle Sparten hin solide Zahlen vorweisen, unterstreichen auch die Analysten von Bryan Garnier. Vor allem das Nettoergebnis im ersten Halbjahr habe über den Erwartungen und dem Vorjahr gelegen. Namentlich im Bereich P&C habe es eine signifikant verbesserte Schaden-Kosten-Quote und höhere Investmentgewinne gegeben.

   In der zweiten Reihe des deutschen Markts reagieren Nordex mit einem Plus von 4 Prozent auf die Bestätigung des Ausblicks. Zudem ist der Margendruck geringer als befürchtet. MediGene geben dagegen nach Zahlen knapp 6,5 Prozent ab. Rheinmetall wiederum steigen um 0,5 Prozent, nachdem der Konzern sowohl den Umsatz- als auch den Margenausblick angehoben hat. Dürr stehen mit einem Minus von 4,5 Prozent unter Druck. Der Lackieranlagenspezialist hat im zweiten Quartal zwar deutlich mehr Aufträge hereingeholt. Ergebnisseitig ging es bei dem im MDAX notierten Unternehmen allerdings überraschend abwärts.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.463,95 0,13 4,63 5,27 Stoxx-50 3.095,31 0,21 6,38 2,82 DAX 12.158,33 -0,19 -23,15 5,90 MDAX 24.783,84 -0,06 -15,15 11,69 TecDAX 2.265,81 -0,15 -3,42 25,06 SDAX 11.177,48 -0,14 -16,09 17,42 FTSE 7.426,97 0,21 15,54 3,98 CAC 5.129,59 0,44 22,34 5,50

Bund-Future 162,82 0,00 0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.15 Uhr Mi, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1837 -0,04% 1,1843 1,1860 +12,6% EUR/JPY 130,97 -0,07% 131,06 130,95 +6,5% EUR/CHF 1,1483 -0,01% 1,1484 1,1472 +7,2% EUR/GBP 0,8939 -0,15% 0,8953 1,1162 +4,9% USD/JPY 110,64 -0,04% 110,68 110,42 -5,4% GBP/USD 1,3241 +0,10% 1,3228 1,3237 +7,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,73 49,59 +0,3% 0,14 -12,7% Brent/ICE 52,52 52,36 +0,3% 0,16 -10,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.262,69 1.266,70 -0,3% -4,01 +9,7% Silber (Spot) 16,48 16,58 -0,6% -0,10 +3,5% Platin (Spot) 951,10 947,50 +0,4% +3,60 +5,3% Kupfer-Future 2,87 2,88 -0,6% -0,02 +13,7% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 03, 2017 06:55 ET (10:55 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 55 AM EDT 08-03-17

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