01.09.2015 10:42:47
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MÄRKTE EUROPA/DAX wieder zurück unter 10.000 Punkten
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Der September schließt sich nahtlos an den schwarzen Börsenmonat August an. An den Aktienmärkten rauschen die Kurse in den Keller, belastet wieder einmal von negativen Nachrichten aus China. Der Dax bricht um 2,7 Prozent ein und macht auch vor der 10.000er Marke nicht halt. Er liegt bei 9.981 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 2,7 Prozent auf 3.182 Punkte. Nachdem die Börse in London am Montag wegen eines Feiertages geschlossen war, startet sie 2,1 Prozent niedriger.
In China ist der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) von 50,0 im Juli auf 49,7 Punkten im August und damit ein Sechsjahrestief gefallen. Der Wert unter 50 signalisiert, dass die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt schrumpft. Der von Caixin/Markit ermittelte PMI für China liegt in endgültiger Lesung mit 47,3 noch tiefer im kontraktiven Bereich.
Analysten hatten damit zwar gerechnet, gleichwohl überlagert die Sorge vor einer auf die Weltkonjunktur überspringenden Wirtschaftsschwäche in China am Dienstag alles. In Tokio knickte der Nikkei-Index um 3,8 Prozent ein, obwohl das Minus in Schanghai mit 1,2 Prozent eher moderat ausfiel.
Die europäischen Börsen können sich den Vorgaben nicht entziehen, auch weil die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone keine positiven Überraschungen parat haben. Sie weichen in den Zweitlesungen nur knapp von den ersten Schätzungen ab. Der italienische Index ist allerdings in erster Lesung deutlich schwächer ausgefallen als erwartet, liegt aber mit 53,8 weiter klar im auf Expansion hindeutenden Bereich.
"Die Frage ist, wie lange das Ende der Wachstumsgeschichte Chinas die Märkte noch belastet", sagt ein Händler. Immerhin kommen positive Impulse von der Rohstoffseite, wo die vielen als Konjunkturindikator dienenden Ölpreise am Montag erneut einen kräftigen Satz nach oben gemacht haben. Aktuell kommen sie zwar wieder etwas zurück, liegen aber dennoch weit über ihren jüngsten Tiefs. So kostet das Barrel Brent beispielsweise 52,31 Dollar, nachdem es vor einer Woche noch für weniger als 43 Dollar zu haben war. Der Sektor der europäischen Ölwerte hält sich mit einem Minus von 1,6 Prozent noch am besten.
Ganz am Ende rangiert der Rohstoffsektor mit einem Minus von 3,6 Prozent. Er leidet traditionell am stärksten unter schwachen Konjunkturdaten aus China, weil das Reich der Mitte als wichtiger Rohstoffnachfrager gilt. "Die schwachen Konjunkturdaten aus China überlagern offensichtlich den positiven Preiseffekt vom Öl", sagt ein Händler. "Die Rohstoffe haben zuletzt notorisch sensibel auf Chinas Einkaufsmanagerindizes reagiert", sagt auch Angus Nicholson von IG Markets.
Der Pharmasektor verliert 3,3 Prozent, obwohl er als eher defensives Investment gilt. "Der Sektor hat zuletzt deutlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt", sagt ein Händler. Im Vergleich zum Euro-Stoxx-50 habe der Pharmasektor in den vergangenen sechs Monaten eine Outperformance von 11 Prozent aufgebaut. "Wenn der Markt also weiter fällt, werden die bisherigen Outperformer verkauft", sagt der Händler.
Neben der Sorge um China beschäftigen die großen Indizes die Marktteilnehmer. Für die europäischen Indizes stehen die Veränderungen nun fest: "Fresenius und SAFRAN rein in den Euro-Stoxx-50 und RWE und Repsol raus, das war zuvor auch die Erwartung", sagt ein Händler. Auch im Stoxx-50, in dem Intesa Sanpaolo und Imperial Tobacco die Titel BHP Billiton und Glencore ersetzen, decken sich die am späten Montag mitgeteilten Änderungen mit den Prognosen von Indexanalysten.
"Schwerwiegender sind die Änderungen im Euro-Stoxx-50, denn dort ist deutlich mehr passiv verwaltetes Fondsvermögen investiert", sagt der Händler. Das bedeutet, dass Fonds die Änderungen nachbilden, die Neulinge entsprechend ihrer Gewichtung also kaufen müssen. Am Dienstag können sie davon aber noch nicht profitieren, sondern fallen mit dem Gesamtmarkt zurück. Fresenius und Safran büßen je 2,6 Prozent ein.
Im TecDax handelt allein die Aktie von Manz mit 1,2 Prozent im Plus. Hier reagieren die Anleger positiv auf einen Neuauftrag. Die Analysten der Bank of America haben nach Aussage aus dem Handel die Aktie von Munich Re wieder mit "Kaufen" aufgenommen, die Aktie handelt mit einem Abschlag von 0,8 Prozent vergleichsweise stabil im DAX.
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.42 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1309 0,24% 1,1282 1,1201 EUR/JPY 135,76 -0,16% 135,98 135,79 EUR/CHF 1,0841 0,12% 1,0828 1,0843 USD/JPY 120,00 -0,44% 120,53 121,25 GBP/USD 1,5371 -0,21% 1,5404 1,5368 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.comDJG/thl
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2015 04:11 ET (08:11 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 AM EDT 09-01-15
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