15.10.2020 15:58:43
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MÄRKTE EUROPA/DAX verteidigt 12.600er Marke
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lage an den europäischen Aktienmärkten beruhigt sich am Donnerstagnachmittag etwas. Nachdem die weiter steigenden Pandemie-Infektionen am Vormittag starke Verluste ausgelöst haben, geht es am Nachmittag tendenziell eher seitwärts. Im DAX konnte die 12.600er Marke dem Druck der Verkäufe erst einmal Stand halten, nach Eröffnung an Wall Street fällt der deutsche Leitindex noch um 2,7 Prozent auf 12.674 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 2,6 Prozent nach auf 3.189 Punkte.
"Die Stabilisierung mag mit dem kleinen Eurex-Verfall am Freitag zusammenhängen", sagt ein Händler. Dort laufen am Freitagmittag Optionen auf den Euro-Stoxx-50 und den DAX aus sowie am Freitagabend Optionen auf die Einzelwerte.
Beendet ist der Rückschlag damit allerdings möglicherweise noch nicht: "Die monatelange Hoffnung an der Börse, alles werde schon nicht so schlimm wie erwartet, schlägt mit aller Wucht nun wieder in Angst um", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets.
Auch die Mußler-Briefe warnen vor übereilten Hoffnungen auf ein schnelles Ende des DAX-Rücksetzers. "Wir werden beim DAX als minimale Pflicht ein neues Korrekturtief unter dem letzten bei 12.341 Punkten sehen", so der technisch orientierte Marktanalyst Marcel Mußler. Die einzige Unterstützung auf dem Weg dorthin sei das Zwischentief bei 12.541 Punkten. Sogar das Juni-Tief bei 11.597 Punkten könnte nun wieder auf die Agenda kommen, meint er.
Crash-artige Verhältnisse wie im Februar sieht Mußler allerdings nicht: "Die Konstellationen sind nicht vergleichbar, auch sentimenttechnisch nicht", sagt er. "Doch Corona ist jetzt wieder der Chef im Ring", fügt er hinzu.
Während die Börse lange Zeit gegen die steigenden Corona-Infektionsszahlen immun zu sein schien, werden die Investoren nun wieder vorsichtiger. Sie befürchten, dass die weiteren einschränkenden Maßnahmen die wirtschaftliche Erholung gefährden.
Das Analyse-Haus Sentix bewertet den Rückschlag allerdings erst einmal als Einstiegschance: "Die Konjunkturerholung sollte sich fortsetzen, das kann wohl nur ein umfassender zweiter Lockdown verhindern", sagt Sentix-Analyst Manfred Hübner. Er verweist darauf, dass die Zahl der Schiffe auf den Weltmeeren schon wieder fast so hoch ist wie vor der Pandemie und die Zahl der Inlandsflüge in China sogar so hoch ist wie nie zuvor.
Marktbreite Verluste
Am Nachmittag geben weiterhin alle europäischen Stoxx-Branchenindizes mehr oder weniger stark nach. Angeführt wird die Verliererseite von den Energie-Aktien sowie den Automobiltiteln, deren Indizes jeweils 3,5 Prozent abgeben. Sogar die Telekom-Aktien verlieren mit einem Index-Minus von 1,7 Prozent deutlich, auch wenn sie damit noch am glimpflichsten davon kommen.
Auch im DAX gibt es nur rote Zeichen. Hier führen Daimler, VW, BMW und BASF mit jeweils über 4 Prozent Minus die Verliererliste an. Am besten weg kommen hier die Immobilientitel Vonovia und Deutsche Wohnen mit Abschlägen von jeweils etwa 0,6 Prozent. Sie profitieren von den fallenden Renditen am Anleihenmarkt.
Die Kurse der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren legen kräftig zu, die Renditen fallen auf den niedrigsten Stand seit Mitte März 2020. Damals notierte der DAX mit der ersten Pandemiewelle deutlich unter 10.000 Punkten.
Elringklinger startet mit Brennstoffzellen-JV mit Airbus durch
Auf der Gewinnerseite stechen Elrinklinger hervor, der Kurs schießt um 18 Prozent nach oben. Elringklinger wird künftig gemeinsam mit Airbus Brennstoffzellen für Flugzeuge entwickeln. "Das Thema Brennstoffzelle zieht aktuell Investoren an", so ein Marktteilnehmer. Mit Airbus stehe ein starker Partner an der Seite. Airbus hat sich zum Ziel gesetzt, ein mit Wasserstoff betriebenes Flugzeug ohne den Ausstoß von CO2 zu entwickeln. Bis 2028 sollen alle nötigen Technologien vorhanden sein, dann werde das Programm gestartet. 2035 soll der umweltfreundliche Jet auf den Markt kommen. Airbus fallen um 1,8 Prozent zurück.
Gut halten sich Metro, sie notieren unverändert. Im vergangenen Quartal fiel das Umsatzminus nicht ganz so stark aus wie wegen der Coronavirus-Pandemie befürchtet. Der Ausblick für den Jahresgewinn wurde daher leicht erhöht an den oberen Rand der bisherigen Zielspanne.
Pharma-Branche: Roche schwach - Grifols sehr fest
Roche geben um 2,9 Prozent nach. Der Jahresausblick wurde zwar bestätigt, die Umsatzentwicklung habe aber nicht recht überzeugt. "Roche gehört zu den wenigen Pharmawerten, die nur in Teilbereichen von Corona profitieren", meint ein Händler. Nur die Nachfrage nach Covid-Tests sei hoch.
Dagegen gewinnen Grifols 8 Prozent. Das US-Unternehmen Vertex hat die Entwicklung einer Konkurrenz-Therapie zur Behandlung von Alpha-1-Antitrypsin-Mangel eingestellt. "Damit fällt eine Bedrohung für das Grifols-Medikament Prolastin weg", heißt es bei Sabadell.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.196,40 -2,35 -76,88 -14,65
Stoxx-50 2.884,51 -2,19 -64,60 -15,24
DAX 12.706,10 -2,47 -321,96 -4,10
MDAX 27.443,73 -1,60 -444,92 -3,07
TecDAX 3.148,80 -1,77 -56,75 4,44
SDAX 12.637,03 -1,90 -245,21 1,00
FTSE 5.823,29 -1,88 -111,77 -21,31
CAC 4.838,71 -2,08 -102,95 -19,06
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,62 -0,04 -0,86
US-Zehnjahresrendite 0,71 -0,02 -1,97
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1698 -0,43% 1,1754 1,1763 +4,3%
EUR/JPY 123,11 -0,32% 123,73 123,61 +1,0%
EUR/CHF 1,0693 -0,34% 1,0730 1,0729 -1,5%
EUR/GBP 0,9038 +0,09% 0,9030 0,9025 +6,8%
USD/JPY 105,26 +0,13% 105,27 105,09 -3,2%
GBP/USD 1,2943 -0,53% 1,3012 1,3034 -2,3%
USD/CNH (Offshore) 6,7193 +0,09% 6,7189 6,7060 -3,6%
Bitcoin
BTC/USD 11.404,27 +0,24% 11.393,07 11.401,87 +58,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,62 41,04 -3,5% -1,42 -30,3%
Brent/ICE 42,08 43,32 -2,9% -1,24 -31,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.896,87 1.900,33 -0,2% -3,46 +25,0%
Silber (Spot) 23,95 24,33 -1,5% -0,38 +34,2%
Platin (Spot) 854,63 859,98 -0,6% -5,35 -11,4%
Kupfer-Future 3,06 3,05 +0,3% +0,01 +8,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 15, 2020 09:59 ET (13:59 GMT)

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