03.04.2019 16:32:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen nahe Jahreshoch stabil

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein kleines Kursfeuerwerk wird am Mittwoch an den Börsen in Europa abgebrannt. Der Euro-Stoxx-50 und der DAX stiegen auf neue Jahreshochs. Für eine erhöhte Risikobereitschaft sorgen gute Wirtschaftsdaten aus China, die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie die Aussicht, dass die Briten einen harten Brexit offenbar vermeiden. Deutlich unter Druck stehen dagegen die Bundesanleihen, die Rendite der zehnjährigen Laufzeit springt mit 0,001 Prozent wieder knapp in den positiven Bereich. Etwas hinter den Erwartungen gebliebene US-Daten am Nachmittag belasten die Stimmung dagegen nicht.

Der DAX steigt um 1,5 Prozent auf 11.927 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 3.427 Punkte zu.

In China fielen die Einkaufsmanagerindizes für den immer wichtiger werdenden Service-Bereich besser aus als der Markt erwartet hatte. Im US-chinesischen Handelsstreit hoffen Anleger zudem auf das Endspiel mit dem Eintreffen der chinesischen Delegation unter Führung von Vizepremier Liu He in Washington. Unter der Hand setzen Marktteilnehmer auf unterschriftsreife Ergebnisse in den kommenden Tagen, allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die nicht so bald auf eine Einigung bauen.

Auch beim Brexit dominiert weiter die Hoffnung auf eine marktfreundliche Lösung. Premierministerin Theresa May will den Austritt erneut verschieben und mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn über den Brexit und die künftige Anbindung an die EU verhandeln. Die Labour-Opposition gilt als europafreundlich.

Kauflaune allerorten - Rohstoffe und Autowerte gesucht

Die zunehmende Risikobereitschaft der Anleger sorgt im Branchen-Index der Automobilwerte für ein Plus von 1,6 Prozent. Vor allem die Zulieferer steigen kräftig, so Faurecia (plus 4,7 Prozent) und Valeo (plus 2,6 Prozent) in Frankreich. Continental im DAX legen um 3,0 Prozent zu, VW um 1,9 Prozent und BMW um 2,1 Prozent.

Zudem hilft, dass die Autobauer im März auf dem US-Markt gut abgeschnitten haben. VW fallen mit einem Absatzplus von 14 Prozent positiv auf, dem besten März-Ergebnis seit 2013. BMW schaffte mit der Kernmarke ein Absatzplus von 2,9 Prozent. Daimler hatte dagegen bei Mercedes-Benz fast 5 Prozent Minus zu vermelden, was allerdings auf neue Produkteinführungen zurückgeht. Die Daimler-Aktie steigt dennoch um 1,1 Prozent.

Ölpreise klettern auf Jahreshoch

Die Preise für WTI und Brent markierten im asiatischen Handel neue Jahreshochs. Da die kurzlaufenden Ölkontrakte noch stärker als die längerlaufenden anziehen, werten Händler dies als "Rückkehr der Spekulation" an die Märkte. Dies dürfte noch einige Tage für frische Kapitalzuflüsse und damit einen "Risk On"-Modus auch bei Aktien sorgen. Als gute Konjunkturnachricht wird daneben der Sprung der Eisenerzpreise um über 4 Prozent im chinesischen Handel gewertet. Stahlaktien werden daher gekauft: Arcelormittal steigen um 2,7 Prozent, Voestalpine um 1,9 Prozent und Thyssenkrupp um 2 Prozent.

Aber auch Halbleiteraktien stehen hoch im Kurs. STMicro gewinnen 5,5 Prozent, AMS 4 Prozent. Infineon sind mit einem Plus von 4,3 Prozent größter DAX-Gewinner. Händler verweisen hier auf Aussagen von Taiwan Semiconductor, wonach die Nachfrage von den Smartphone-Herstellern wieder anziehe.

Defensive Werte werden gemieden

Verlierer sind erneut die Aktien aus dem defensiven Bereich. So zeigen sich aus dem DAX Beiersdorf und Vonovia mit leichten Minuszeichen. Ein Blick auf die Branchen in Europa zeigt, dass Pharma, Nahrungsmittel sowie Nicht-Zyklische Konsumgüter leicht im negativen Terrain notieren.

Die Aktie von Prosieben steigt um 5,9 Prozent nach Berichten, wonach sich die italienische Mediaset nach passenden Übernahmezielen umschaue. Prosieben seien nach dem Kurssturz "ein attraktives Ziel", meint ein Händler. Bei Shop Apotheke geht es nach Zahlenausweis um 8,6 Prozent nach oben. Der Umsatz der Online-Apotheke stieg um 30 Prozent und der Ausblick wurde bestätigt.

1&1 Drillisch und United Gewinner der 5G-Entwicklung

Die Telekommunikationsunternehmen 1&1 Drillisch und United Internet gelten als Gewinner der Entwicklung um die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen 5G. Beide Aktien gewinnen jeweils rund 5 Prozent. Die Auktion der Frequenzen für den künftigen Mobilfunkstandard in Deutschland könnte schon im Tagesverlauf zu Ende gehen. Mit dem aktuellen Gesamtvolumen aller Gebote von 2,34 Milliarden Euro deutet sich ein sehr geringer Auktionserlös an. Die vier Bieter - Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica Deutschland sowie 1&1 Drillisch - sind sich weitgehend einig, wie der Aufstellung der Bundesnetzagentur zu entnehmen ist. "Vermutlich hat Drillisch nur für ein Minimalpaket geboten", so ein Händler. United Internet ist mit gut 73 Prozent Hauptaktionär bei 1&1 Drillisch.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.427,12 0,93 31,42 14,18

Stoxx-50 3.169,84 0,41 13,00 14,85

DAX 11.927,14 1,47 172,35 12,96

MDAX 25.498,64 1,36 343,17 18,11

TecDAX 2.767,91 1,77 48,04 12,97

SDAX 11.330,11 1,37 153,42 19,15

FTSE 7.413,26 0,30 22,14 9,85

CAC 5.456,96 0,62 33,50 15,35

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,00 0,05 -0,24

US-Zehnjahresrendite 2,51 0,04 -0,17

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:45 Uhr Di, 17:09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1233 +0,27% 1,1225 1,1192 -2,0%

EUR/JPY 125,17 +0,35% 125,13 124,55 -0,5%

EUR/CHF 1,1190 +0,09% 1,1201 1,1176 -0,6%

EUR/GBP 0,8548 +0,17% 0,8525 0,8586 -5,0%

USD/JPY 111,43 +0,08% 111,40 111,29 +1,6%

GBP/USD 1,3144 +0,11% 1,3138 1,3035 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 5.026,12 +4,93% 4.962,75 4.730,94 +35,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,53 62,58 -0,1% -0,05 +34,4%

Brent/ICE 69,43 69,37 +0,1% 0,06 +26,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.289,37 1.293,15 -0,3% -3,78 +0,5%

Silber (Spot) 15,08 15,13 -0,4% -0,06 -2,7%

Platin (Spot) 868,18 851,50 +2,0% +16,68 +9,0%

Kupfer-Future 2,93 2,91 +0,7% +0,02 +10,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 03, 2019 10:33 ET (14:33 GMT)

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1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) 12,86 -2,28% 1&1 AG (ex 1&1 Drillisch)
ams AG 1,21 2,07% ams AG
ArcelorMittal SA NY Registered Shs 27,20 -0,73% ArcelorMittal SA NY Registered Shs
ArcelorMittal 27,38 -1,01% ArcelorMittal
Beiersdorf AG 132,15 1,26% Beiersdorf AG
BMW AG 83,56 0,84% BMW AG
BMW Vz. 78,70 2,74% BMW Vz.
Continental AG (spons. ADRs) 6,70 -1,47% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 68,94 -0,26% Continental AG
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 14,40 -4,64% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Forvia 8,48 -21,63% Forvia
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 59,49 0,03% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
ProSiebenSat.1 Media SE 5,84 -1,68% ProSiebenSat.1 Media SE
Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke) 117,00 -0,85% Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)
STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs 23,60 -3,28% STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs
STMicroelectronics N.V. 23,74 -3,18% STMicroelectronics N.V.
thyssenkrupp AG 7,57 -0,89% thyssenkrupp AG
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) 7,45 -2,61% ThyssenKrupp AG (spons. ADRs)
United Internet AG 17,14 -1,66% United Internet AG
Valeo SA 9,87 -11,24% Valeo SA
Valeo SA (spons. ADRs) 4,84 -10,37% Valeo SA  (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 107,00 0,85% Volkswagen (VW) St.
Volkswagen (VW) AG Vz. 103,60 0,63% Volkswagen (VW) AG Vz.
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 29,95 0,20% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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