27.04.2020 16:43:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben im Plus - Wirecard volatil
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen stehen auch am Montagnachmittag kräftig im Plus, auch wenn sie von den Tageshochs leicht zurückkommen. Vor allem das schrittweise Hochfahren der Volkswirtschaften und der Start der Produktion von Großunternehmen wird als weiterer Schritt der Entspannung in der Coronavirus-Krise gewertet. Aber auch die Zahl der Neuinfektionen geht in den meisten Ländern Europas weiter zurück. Auch setzen die Anleger auf weitere Lockerungsmaßnahmen durch die Zentralbanken.
Der DAX steigt um 2,2 Prozent auf 10.561 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,7 Prozent auf 2.855 Punkte zu. Die Schweiz, Kroatien und andere europäische Länder lockern ab Montag in kleinen Schritten ihre Auflagen in der Coronavirus-Krise. Norwegen und andere Staaten haben zudem die schrittweise Öffnung von Schulen und anderen Teilen des öffentlichen Lebens angekündigt. Großbritannien will noch diese Woche den Lockdown lockern. In Deutschland fahren die Autokonzerne die Produktion wieder hoch.
Nach der Bestätigung des Länderratings Italiens von "BBB" durch die Ratingagentur S&P erholt sich der italienische Anleihemarkt. An der Mailänder Börse sind vor allem Bankentitel gesucht. Der Spread italienischer Staatspapiere 10-jähriger Laufzeit zu deutschen Bundesanleihen bleibt aber deutlich über der psychologisch wichtigen Schwelle von 2 Prozent, was nicht für eine nachhaltige Entspannung spricht.
Autosektor mit Produktions-Wiederaufnahme gesucht
Für den Autosektor geht es mit der Wiederaufnahme der Produktion um 3,1 Prozent nach oben. Nicht nur die Wiederaufnahme der Produktion stützt, sondern auch die Diskussion um neue Kaufanreize wie Abwrack-Prämien. In diesem Zusammenhang könnte der "Autogipfel" am 5. Mai im Kanzleramt spannend werden. Daimler gewinnen 3,8 Prozent, für VW geht es um 3,3 Prozent nach oben. BMW gewinnen 3,8 Prozent.
Nach staatlichen Hilfen für Air France-KLM geht es für die Aktie um 0,6 Prozent auf 4,48 Euro nach oben. Dabei geht es bei den aktuellen Hilfen um direkte Darlehen und Kreditgarantien in Milliardenhöhe. Diese könnte nach Einschätzung aus dem Handel auch als Blaupause für die Staatshilfe für die Lufthansa (plus 7,7 Prozent) gesehen werden. Die Analysten der Citi bleiben allerdings skeptisch und haben die Verkaufsempfehlung für Air France-KLM mit Kursziel 1 Euro bestätigt.
Gegen den Trend im Airline-Sektor zu Wochenbeginn geben Norwegian um 5,5 Prozent nach. Hintergrund sind die Pläne für einen Debt-for-Equity-Swap, der für die Gläubiger sehr schmerzhaft wäre. Airbus verlieren 3,5 Prozent. Der CEO hat in einem Brief an die Mitarbeiter weitere Restrukturierungsmaßnahmen in Aussicht gestellt, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Airbus verliere "Liquidität in einem noch nie dagewesenen Ausmaß".
Dazu gibt es gute Nachrichten von einzelnen DAX-Konzernen. So stufen Händler die Zahlen der Deutschen Bank als echte Überraschung ein. Die Bank lieferte einen Gewinn nach Steuern von 66 Millionen Euro ab, hier wurde mit einem Minus im mittleren zweistelligen Bereich gerechnet. Analysten warnen allerdings, dass sich der Trend nicht als nachhaltig erweisen dürfte. Deutsche Bank gewinnen 10,1 Prozent, für Commerzbank geht es um 3,8 Prozent nach oben.
Wirecard sind am Nachmittag sehr volatil. Die Aktie geben 1,1 Prozent, zeitweise lag das Papier rund 10 Prozent hinten. Im Handel ist von einer erhöhten Nervosität vor der Veröffentlichung des KPMG-Berichts über die Bilanzpraktiken des Bezahldienstleisters die Rede.
Verstärkte Nachfrage bei Bayer wegen Corona
Die Zahlen von Bayer werden gut aufgenommen und treiben die Aktien 4,4 Prozent in die Höhe. Bayer sei eines der wenigen Unternehmen, die im ersten Quartal sowohl den Gewinn als auch den Umsatz steigern konnten, und das auch noch stärker als erwartet, heißt es im Handel. Die Citigroup spricht von einem starken ersten Quartal und verweist auf einen Corona-bedingten Nachfrageanstieg.
Nach schwächeren Zahlen bleiben Adidas mit Aufschlägen von 1,8 Prozent hinter dem Gesamtmarkt zurück. Wie Warburg anmerkt, ist der Gewinneinbruch deutlich stärker als erwartet ausgefallen. Der Umsatz bewege sich dagegen etwas über der Schätzung. Die Analysten werden ihre Schätzungen 2020 für den Sportartikelhersteller weiter nach unten korrigieren und rechnen damit, dass der Markt dies ebenfalls tun wird.
Kräftig nach oben um 5,4 Prozent geht es mit den Aktien von Jungheinrich. Die vorläufigen Zahlen des Fabrikausrüsters seien gar nicht so schlecht ausfallen, heißt es im Handel. Dass der Ausblick auf das Gesamtjahr kassiert wurde, überrasche indes niemanden mehr. Vossloh verlieren nach Zahlen 0,9 Prozent. Das EBIT ist zwar deutlich über der Erwartung ausgefallen, das ist aber auf einen positiven Sondereffekt zurückzuführen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.863,37 1,93 54,30 -23,54
Stoxx-50 2.829,59 1,01 28,26 -16,85
DAX 10.587,65 2,43 251,56 -20,09
MDAX 22.565,89 1,46 325,20 -20,30
TecDAX 2.925,06 1,34 38,66 -2,98
SDAX 10.065,41 1,95 192,51 -19,55
FTSE 5.810,75 1,02 58,52 -23,74
CAC 4.473,83 1,83 80,52 -25,16
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:56 Fr, 18:01 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0838 +0,14% 1,0839 1,0800 -3,4%
EUR/JPY 116,27 -0,11% 116,26 116,04 -4,6%
EUR/CHF 1,0576 +0,44% 1,0549 1,0530 -2,6%
EUR/GBP 0,8732 -0,22% 0,8724 0,8756 +3,2%
USD/JPY 107,28 -0,25% 107,24 107,46 -1,4%
GBP/USD 1,2412 +0,36% 1,2424 1,2332 -6,3%
USD/CNH (Offshore) 7,0936 +0,03% 7,0858 7,0962 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 7.660,76 +0,37% 7.703,51 7.508,76 +6,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 12,73 16,94 -24,9% -4,21 -78,6%
Brent/ICE 19,77 21,44 -7,8% -1,67 -69,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.714,76 1.728,64 -0,8% -13,89 +13,0%
Silber (Spot) 15,18 15,24 -0,4% -0,06 -14,9%
Platin (Spot) 764,10 766,50 -0,3% -2,40 -20,8%
Kupfer-Future 2,33 2,34 -0,1% -0,00 -16,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
April 27, 2020 10:44 ET (14:44 GMT)
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adidas ADRs | 109,00 | -0,91% | |
AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 0,63 | -10,71% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,64 | -3,33% | |
Bayer | 19,13 | 1,07% | |
BMW AG | 68,06 | -0,47% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 12,80 | 0,00% | |
Deutsche Bank AG | 15,39 | -0,97% | |
Ford Motor Co. | 10,55 | -0,32% | |
Jungheinrich AG | 24,62 | 1,90% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,24 | 0,02% | |
Norwegian Air Shuttle | 0,93 | -2,86% | |
Porsche Automobil Holding SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Sh | 3,28 | -0,61% | |
Porsche Automobil Holding SE Vz | 33,86 | 0,42% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,60 | 0,06% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,36 | -0,62% | |
Wirecard AG | 0,02 | 0,00% |
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