10.01.2022 16:06:40
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MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Zinsängste belasten
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Montagnachmittag aus. Hauptbelastungsfaktor sind die Inflations- und Zinsrisiken, nachdem die US-Notenbank in ihrem jüngsten Protokoll eingeräumt hat, dass sie die Inflationsgefahren falsch eingeschätzt hat. Alle Blicke richten sich nun auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch für Dezember. Analysten erwarten, dass diese auf über 7 Prozent gestiegen ist, was den Druck auf die US-Notenbank weiter erhöhen würde.
Goldman Sachs und die Deutsche Bank gehen nun davon aus, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei sondern vier Mal anheben wird, erstmalig im März nach Beendigung der Wertpapierkäufe. In dem Umfeld verliert der DAX 0,9 Prozent auf 15.812 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.260 Punkte nach. Die rapide gestiegen Zinserhöhungsspekulationen sind tendenziell belastend für Technologiewerte (-2,7%) sowie günstig für Bankenwerte (+0,7%).
Atos brechen nach Gewinnwarnung ein
Daneben warten die Anleger auf den Beginn der Berichtssaison in den USA. "Die Erwartungen an die Berichtssaison sind hoch", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Denn ohne einen weiteren Gewinnanstieg seien die hohen Kurse und hohen Bewertungen an der Wall Street kaum zu rechtfertigen.
In Paris brechen Atos um 18 Prozent ein, nachdem das französische IT-Unternehmen eine weitere Gewinnwarnung veröffentlicht hat. Atos sieht die operative Marge nun bei rund 4 Prozent des Umsatzes gegenüber einem Ziel von rund 6 Prozent, hauptsächlich auf Grund niedrigerer Umsätze und zusätzlicher Kosten sowie wegen Projektverzögerungen. Die Citi schätzt, dass die Ergebnisse für 2021 eine Senkung der Konsensprognosen für den Betriebsgewinn im Jahr 2022 um etwa 20 Prozent nach sich ziehen werden.
Im DAX steigen BMW um 2,3 Prozent auf 97,77 Euro, nachdem Goldman Sachs die Aktie mit einem Kursziel von 123 Euro auf die Kaufliste genommen hat. Daneben sind Aktien aus dem Gesundheitsbereich gefragt: Hier ziehen Fresenius Medical Care um 2,3 Prozent an und Bayer um 2,4 Prozent.
Auf der anderen Seite fallen Sartorius um 8 Prozent, Hellofresh um 4,1 Prozent und Delivery Hero um 3,3 Prozent. Aixtron steigen um 1,3 Prozent, angetrieben von einer Empfehlung der Analysten von Oddo.
Für Ubisoft geht es an der Pariser Börse um 4,2 Prozent nach oben. Die Aktie wird gestützt von gestiegener Übernahmefantasie im Sektor. Take-Two, bekannt für die Videospiel-Serie Grand Theft Auto, wird Zynga für 12,7 Milliarden Dollar übernehmen.
Für die Aktie von Molecular Partners geht es um 22 Prozent nach oben. Für Fantasie sorgt die Meldung, dass das Unternehmen zusammen mit Novartis (+0,6%) positive Daten zu ihrem antiviralen Covid-19-Medikament Ensovibep veröffentlicht hat. Demnach biete eine Ensovibep-Behandlung einen Schutz gegen die bisher identifizierten gefährlichen Virus-Varianten, einschließlich Omikron.
EdF sind weiter gesucht
In Paris steigen EdF um 0,8 Prozent. Die Aktien von Frankreichs Atomstromversorger sind weiter gesucht infolge der Diskussion um die EU-Taxonomie und ihre Einstufung als "nachhaltig". Der Investitionsbedarf für den Aufbau neuer und die Wartung alter Kraftwerke erfordert indes enorme Investitionen: In einem Interview mit dem Journal du Dimanche sagte EU-Kommissar Thierry Breton, es seien bis 2050 über 500 Milliarden Euro dafür erforderlich. Breton wirbt daher zur vereinfachten Finanzierung des Aufbaus für die Einstufung als nachhaltig.
Der Ölpreis gibt nach der jüngsten Rally nur leicht nach. Seit Jahresbeginn hat sich Öl um 5 Prozent verteuert. Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen in Teilen der USA sowie den Produktionsausfällen in Kasachstan und Lieferengpässen in Libyen rechnet Ulrich Stephan, Anlagestratege bei der Deutschen Bank, kurzfristig nicht mit niedrigeren Notierungen. Mittelfristig könnten sich die Ölmärkte allerdings entspannen, meint er mit Blick auf die für Anfang Februar vereinbarte Produktionsanhebung. Der Ölsektor gewinnt 0,4 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.259,33 -1,1% -46,50 -0,9%
Stoxx-50 3.788,79 -0,7% -27,83 -0,8%
DAX 15.813,54 -0,8% -134,20 -0,5%
MDAX 34.480,61 -1,4% -495,23 -1,8%
TecDAX 3.588,79 -3,2% -119,38 -8,5%
SDAX 15.758,43 -2,1% -334,55 -4,0%
FTSE 7.463,71 -0,3% -21,57 +1,4%
CAC 7.141,62 -1,1% -77,86 -0,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,03 +0,01 +0,15
US-Zehnjahresrendite 1,80 +0,04 +0,29
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:09 Uhr Fr, 18:55 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1293 -0,6% 1,1335 1,1357 -0,7%
EUR/JPY 130,21 -0,8% 131,21 131,30 -0,5%
EUR/CHF 1,0461 +0,2% 1,0433 1,0436 +0,8%
EUR/GBP 0,8340 -0,3% 0,8341 0,8363 -0,8%
USD/JPY 115,33 -0,2% 115,76 115,62 +0,2%
GBP/USD 1,3538 -0,3% 1,3589 1,3580 +0,1%
USD/CNH (Offshore) 6,3853 -0,0% 6,3783 6,3851 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 40.772,73 -3,4% 42.146,79 41.961,69 -11,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 78,52 78,90 -0,5% -0,38 +4,4%
Brent/ICE 81,52 81,75 -0,3% -0,23 +4,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.795,00 1.796,38 -0,1% -1,38 -1,9%
Silber (Spot) 22,34 22,38 -0,1% -0,03 -4,2%
Platin (Spot) 930,07 961,50 -3,3% -31,43 -4,2%
Kupfer-Future 4,35 4,41 -1,4% -0,06 -2,5%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
January 10, 2022 10:06 ET (15:06 GMT)
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AIXTRON SE | 13,74 | 0,92% | |
Atos SE | 1,53 | 2,13% | |
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,70 | 1,29% | |
Bayer | 19,11 | 0,03% | |
BMW AG | 68,88 | 0,85% | |
Delivery Hero | 38,08 | 1,22% | |
Fresenius Medical Care (FMC) (ADRS) | 21,00 | 0,00% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 41,70 | -1,81% | |
HelloFresh | 11,27 | 0,18% | |
Molecular Partners AG | 12,90 | -25,86% | |
Novartis AG | 80,10 | -0,27% | |
Novartis AG (Spons. ADRS) | 99,60 | 1,01% | |
Sartorius AG St. | 179,00 | 1,13% | |
Ubisoft Entertainment S.A. | 12,27 | 2,46% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 392,85 | 0,68% |