24.11.2022 12:44:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne mit ifo-Index aus

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne am Donnerstagmittag weiter aus. Der unerwartet kräftige Anstieg des ifo-Geschäftsklima-Index stützt die Aktienmärkte zusätzlich. Der ifo ist im November auf 86,3 von 84,5 gestiegen, erwartet war ein Anstieg auf 85,0. Die Daten unterstreichen die Einschätzung, dass die erwartete Rezession in Europa moderat ausfallen wird. Angesichts des Thanksgiving-Feiertages in den USA und damit geschlossener US-Börsen verläuft das Geschäft ruhig. Der DAX legt um 0,9 Prozent zu auf 14.553 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verbessert sich um 0,6 Prozent auf 3.969 Punkte. Ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von 14.500 Punkten im DAX wäre technisch positiv zu werten.

US-Notenbank-Protokoll spricht für künftig langsamere Zinserhöhungen

Fundamentale Unterstützung für die Börsen kommt auch aus Übersee: Denn das Protokoll der jüngsten US-Notenbank-Sitzung lässt die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den künftigen Zinserhöhungen steigen. Entsprechend legen auch die europäischen Anleihemärkte zu, umkehrt sinken damit die Renditen und sorgen für Entspannung auch an den Aktienmärkten. Der Euro profitierte zeitweise gegen den Dollar, konnte die Gewinne aber nicht halten. Auf Monatssicht hat er aber bereits um 5 Prozent zugelegt.

Einzelhändler (+0,6%) stehen vor allem in den USA mit Blick auf den "Black Friday" im Fokus. Die Erwartungen sind diesmal etwas gedämpfter als sonst. Dabei geht dies nicht einmal auf Inflationssorgen zurück, sondern darauf, dass viele Angebote aufgrund voller Lager sehr früh gekommen seien. "Damit sind vermutlich auch viele Käufe schon vollzogen worden", sagt ein Händler: Dasselbe gelte für den "Cyber Monday".

Für größere Kursbewegungen sorgen vor allem Umstufungen durch Analysten: LEG Immobilien legen um 5,6 Prozent zu nach einer Erhöhung auf "Overweight" durch Morgan Stanley. Renault klettern um 2,2 Prozent, nachdem die Deutsche Bank das Kursziel erhöht hat.

Remy Cointreau fallen um 1,8 Prozent nach ihren endgültigen Zahlen. Einige Marktteilnehmer dürften noch auf eine erhöhte Prognose gesetzt haben, heißt es im Handel. Telekom-Riese Vodafone verlieren nur optisch 3,2 Prozent wegen der Dividendenausschüttung.

Die Aktien von Daimler Truck gewinnen 1,4 Prozent und zeigen sich damit resistent gegen den Rückgang bei den ACEA-Neuzulassungen für Nutzfahrzeuge im Oktober. Da sie aber bereits den sechzehnten Monat in Folge fallen, zeigen sich Marktteilnehmer nicht mehr überrascht. In Amsterdam springen PostNL um 3,4 Prozent nach oben. Hier hat Großaktionär Daniel Kretinsky seinen Anteil von rund 25 auf über 31 Prozent erhöht.

Gucci-Kreativdirektor Michele geht

Der Luxusgüter-Hersteller Kering (+0,4%) steht mit dem Rücktritt von Gucci-Kreativdirektor Alessandro Michele im Fokus. Gründe dafür wurden nicht genannt. Gucci gilt als einer der wachstumsstärksten Kering-Bereiche, und Michele hat laut Kering stark zur Positionierung der Marke beigetragen. Es gibt aber auch positive Stimmen. "Eine gewisse Underperformance und auch Marken-Müdigkeit bei Gucci war zuletzt nicht zu übersehen", so ein Marktteilnehmer. Der Wechsel könnte nun die Erneuerung beschleunigen. Bernstein, Citi und RBC hätten den Wechsel bereits begrüßt, bei Jefferies hoffen die Analysten sogar auf eine Neuausrichtung von Gucci.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.968,90 +0,6% 22,46 -7,7%

Stoxx-50 3.769,42 +0,3% 9,42 -1,3%

DAX 14.558,81 +0,9% 131,22 -8,4%

MDAX 26.063,17 +1,7% 427,26 -25,8%

TecDAX 3.130,16 +1,0% 29,91 -20,2%

SDAX 12.598,05 +1,0% 120,43 -23,3%

FTSE 7.477,26 +0,2% 12,02 +1,1%

CAC 6.716,99 +0,6% 37,90 -6,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,82 -0,11 +2,00

US-Zehnjahresrendite 3,70 0 +2,19

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.194,06 +0,3% 95,96 -5,9%

S&P-500 4.027,26 +0,6% 23,68 -15,5%

Nasdaq-Comp. 11.285,32 +1,0% 110,91 -27,9%

Nasdaq-100 11.838,72 +1,0% 113,88 -27,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,50 0 4,50 377,5

5 Jahre 3,88 0 3,88 262,2

7 Jahre 3,81 0 3,81 237,1

10 Jahre 3,70 0 3,70 218,8

30 Jahre 3,73 0 3,73 183,1

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:08 Mi, 17:17 % YTD

EUR/USD 1,0397 +0,0% 1,0434 1,0366 -8,6%

EUR/JPY 143,83 -0,9% 144,68 144,81 +9,9%

EUR/CHF 0,9810 +0,1% 0,9819 1,0606 -5,4%

EUR/GBP 0,8592 -0,4% 0,8634 0,8599 +2,3%

USD/JPY 138,38 -0,9% 138,61 139,63 +20,2%

GBP/USD 1,2102 +0,4% 1,2088 1,2057 -10,6%

USD/CNH (Offshore) 7,1553 +0,0% 7,1449 7,1605 +12,6%

Bitcoin

BTC/USD 16.534,95 +0,3% 16.687,31 16.425,05 -64,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,71 77,94 -0,3% -0,23 +12,2%

Brent/ICE 84,63 85,41 -0,9% -0,78 +15,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 123,70 129,62 -4,6% -5,93 +97,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.757,79 1.750,48 +0,4% +7,31 -3,9%

Silber (Spot) 21,54 21,53 +0,1% +0,02 -7,6%

Platin (Spot) 995,40 999,40 -0,4% -4,00 +2,6%

Kupfer-Future 3,63 3,62 +0,3% +0,01 -17,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 24, 2022 06:44 ET (11:44 GMT)

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