06.11.2018 16:17:46

MÄRKTE EUROPA/Behauptet - Erleichterung über Intesa

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schwanken am Dienstag in engen Grenzen um die Schlussstände vom Montag. Am Nachmittag steigt der DAX geringfügig um 0,1 Prozent auf 11.511 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 notiert mit 3.216 Punkten fast unverändert. "Im Vorfeld der US-Wahlen halten sich die Anleger zurück", so ein Händler. Ausgenommen sind mit ihren Quartalsberichten ausgewählte Einzelwerte, so die Deutsche Post oder auch Intesa Sanpaolo. Die Mailänder Börse steht nach guten Zahlen der Bank nun ebenfalls unverändert da, nachdem sie am Mittag noch deutlich im Minus notiert hatte.

Die Zahlen von Intesa Sanpaolo überzeugen auf der ganzen Linie. Sowohl die Umsätze wie auch der Nettogewinn der italienischen Bank fielen oberhalb der Markterwartung aus. Die wichtige Kernkapitalquote konnte zudem auf 13,7 Prozent nach 13,6 Prozent gesteigert werden. Nachdem die Aktie jüngst mit den Abschlägen am italienischen Anleihenmarkt unter Druck stand, geht es für sie um 1,4 Prozent auf 2,00 Euro nach oben.

Deutsche Post, Morphosys und SGL überraschen positiv

Post-Chef Frank Appel sieht sein Unternehmen bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung von Produktivität und Kostenstruktur zügig vorankommen. Die Prognosen für das Gesamtjahr und für 2020 hat die Deutsche Post bekräftigt. Der Rückgang des operativen Ergebnisses ist laut den Analysten der DZ Bank im zurückliegenden Quartal etwas geringer ausgefallen als erwartet und der Bereich Express habe sich trotz negativer Währungseffekte positiv entwickelt. Die Aktie führt weiterhin die Gewinnerliste im DAX an, der Kurs steigt um 4,0 Prozent auf 29,03 Euro.

Sehr positiv werden auch die Zahlen von Morphosys aufgenommen. Alle Gewinnkennziffern lägen leicht über Erwarten, heißt es. Morphosys legen um 7,4 Prozent zu.

SGL Carbon reagieren mit einem Kurssprung von 9,6 Prozent auf die neue Umsatzprognose. Im laufenden Jahr soll beim Umsatz die Milliardenschwelle geknackt werden und bis 2022 die Marke von 1,3 Milliarden Euro erreicht werden. Auch die Erwartung für das Konzernergebnis wurde von SGL Carbon an den oberen Rand der bisher genannten Spanne präzisiert.

Aufwärts geht es auch mit K+S. Sie legen nach überraschend guten Zahlen des US-Wettbewerbers Mosaic um 2,8 Prozent zu.

Eon, Evonik und Zalando sehr schwach

Größter DAX-Verlierer sind Eon mit einem Minus von 2,3 Prozent auf 8,54 Euro. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Untergewichten" abgestuft mit einem Kursziel von 8 Euro.

Evonik fallen um 1,7 Prozent. Das Unternehmen habe den Ausblick zwar bestätigt, was nach der insgesamt eher schwachen Drittquartalsberichterstattung der Chemiebranche eine positive Nachricht sei, heißt es von Bernstein. Die Freude darüber werde aber getrübt durch die Zusammensetzung des Quartalsergebnisses, das die Erwartungen leicht verfehlt habe.

Hugo Boss geben um 2,6 Prozent nach. Hier enttäuscht der gesenkte Margenausblick.

Zalando brechen um 8,4 Prozent ein. Das Unternehmen hat zwar den Ausblick bestätigt, allerdings die Investitionen um 50 Millionen Euro gesenkt. Für die Analysten von Bryan Garnier könnte der Ausblick denn auch eine versteckte Gewinnwarnung sein. Laut der DZ Bank hat das Umsatzwachstum im Quartal enttäuscht. Das Management habe außerdem überraschend darauf hingewiesen, dass die Bruttomarge nicht nur vom verzögerten Herbst-/Wintersaison belastet sei, sondern auch von höheren Kosten für Warenrücksendungen.

Schwache Zahlen drücken Wiener ATX-Index

In Wien fällt der ATX um 0,6 Prozent. Andritz rutschen um 4,6 Prozent ab. Der bereinigte Gewinn des Mischkonzerns ist 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau ausgefallen. Besonders die Metallsparte bereitet Sorgen.

Die schwächste Branche in Europa stellt der Telekom-Sektor, dessen Stoxx-Branchen-Index um 1,2 Prozent fällt. Auch hier zeigt sich mit Telekom Austria ein Unternehmen aus dem ATX besonders schwach, der Kurs gibt um 2,4 Prozent nach.

Adecco hat die Kosten im Griff

Der Schweizer Arbeitsvermittler Adecco hat auf der Ertragsseite überzeugt. "Das Unternehmen kommt bei den Kosteneinsparungen schneller als erwartet voran, in der Folge ist das EBITA im dritten Quartal 9 Prozent oberhalb der Markterwartung ausgefallen", kommentiert Jefferies. Die Aktie legt um 2,7 Prozent zu, die Aktie des Wettbewerbers Randstad gewinnt 0,9 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.210,63 -0,21 -6,74 -8,37

Stoxx-50 2.945,53 -0,40 -11,96 -7,31

DAX 11.494,84 0,00 -0,12 -11,01

MDAX 24.260,37 0,04 9,81 -7,41

TecDAX 2.660,59 0,48 12,83 5,20

SDAX 11.181,46 0,25 28,25 -5,93

FTSE 7.051,38 -0,74 -52,46 -7,60

CAC 5.084,62 -0,33 -16,77 -4,29

Bund-Future 159,75 -0,01 2,28

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:35 Mo, 17:09 % YTD

EUR/USD 1,1414 +0,03% 1,1414 1,1402 -5,0%

EUR/JPY 129,29 +0,10% 129,39 129,09 -4,4%

EUR/CHF 1,1453 -0,06% 1,1459 1,1457 -2,2%

EUR/GBP 0,8735 -0,00% 0,8736 0,8752 -1,7%

USD/JPY 113,29 +0,07% 113,36 113,21 +0,6%

GBP/USD 1,3066 +0,03% 1,3064 1,3027 -3,3%

Bitcoin

BTC/USD 6.438,00 +0,3% 6.417,70 6.446,53 -52,9%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,61 -0,62 0,00

Deutschland 10 J. 0,43 0,43 0,00

USA 2 Jahre 2,90 2,91 1,01

USA 10 Jahre 3,20 3,20 0,79

Japan 2 Jahre -0,13 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,12 0,13 0,07

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,94 63,10 -0,3% -0,16 +8,4%

Brent/ICE 72,72 73,17 -0,6% -0,45 +15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.230,46 1.231,51 -0,1% -1,05 -5,6%

Silber (Spot) 14,57 14,64 -0,5% -0,07 -13,9%

Platin (Spot) 870,75 866,50 +0,5% +4,25 -6,3%

Kupfer-Future 2,76 2,76 +0,2% +0,01 -17,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 06, 2018 10:18 ET (15:18 GMT)

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