17.11.2015 18:53:48

MÄRKTE EUROPA/Aufschwung auf breiter Front

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kräftig steigende Kurse haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkte geprägt. Der Dax legte 2,4 Prozent auf 10.971 Punkte zu und der Euro-Stoxx-50 zog um 2,7 Prozent an. Angeheizt wurde die Stimmung vom festen Dollar beziehungsweise vom schwachen Euro, der die Exportaussichten für europäische Unternehmen verbesserte. Gestützt wurden die Kurse aber auch von guten Konjunkturerwartungen, wie sie der neue ZEW-Konjunkturindex zeigte.

   Der Euro war bis auf 1,0642 Dollar gefallen, das war der tiefste Stand seit Mitte April. Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass die US-Notenbank im Dezember die Leitzinsen erhöhen und der Dollar deshalb noch stärker wird. Damit sollte sich die Jahresendrally fortsetzen, der DAX könnte schon bald den starken Widerstandsbereich zwischen 11.050 und 11.100 überwinden. Einem Anstieg an das Julihoch bei 11.800 Punkten stünde dann nicht mehr viel im Weg.

   Die Deutsche Bank glaubt allerdings nicht an eine Jahresendrally. Eine Leitzinserhöhung in den USA werde die Risikobereitschaft global bremsen. Das werde dann die Effekte vom festeren Dollar überkompensieren, erwarten die Anlagestrategen des Hauses.

   Gewinner Nummer eins im DAX waren die exportorientierten Bayer mit einem Plus von 3,7 Prozent. Deutsche Telekom legten ähnlich stark zu. Bei den Kabelnetzbetreibern dreht sich das Übernahmekarussell weiter. Der US-Kabelkonzern Liberty Global des Milliardärs John Malone übernimmt den karibischen Kabelnetzbetreiber Cable & Wireless Communications für 5,3 Milliarden US-Dollar. Der Kurs von Cable & Wireless stieg um 5,4 Prozent, der Index der Telekom-Aktien um 2,9 Prozent.

   Noch fester im Markt lagen nur die Ölwerte, ihr Branchenindex führte mit einem Plus von 3,4 Prozent die Gewinnerliste unter Europas Sektorenindizes an. Öl-Aktien sind laut Marktteilnehmern in den Depots extrem untergewichtet. Außerdem hat der Barrel-Preis für die US-Ölsorte WTI die Marke von 40 Dollar erst einmal verteidigt. Damit konnte die Attacke der Öl-Bären zunächst noch einmal abgewehrt werden. Ihre Erwartung bald wieder fallender Preise ruht auf den hohen Öllagerbeständen.

   Im DAX waren auch ThyssenKrupp gefragt, vor der Vorlage neuer Geschäftszahlen am Donnerstag ging es um 3,2 Prozent nach oben - auf 18,75 Euro. Die Analysten der HSBC hatten das Kursziel für den Titel zwar von 26,70 auf 23,80 Euro gesenkt, das bedeutete aber immer noch ein Aufwärtspotenzial von knapp 25 Prozent.

   In der zweiten Reihe gewannen METRO unter guten Umsätzen 5,3 Prozent. Daneben profitierten Hannover Rück mit einem Plus von 4,3 Prozent von einer Kaufempfehlung der US-Investmentbank J.P. Morgan. Airbus legten um 4,2 Prozent zu, auch weil russische Ergebnisse die Spekulationen bestätigten, dass der Airbus auf der Sinai-Halbinsel wegen einer Bombe abgestürzt war und nicht wegen eines technischen Defekts.

   Im TecDax zogen United Internet nach guten Quartalszahlen 2,2 Prozent an. Aixtron setzten ihren Erholungskurs mit einem Plus von 6,9 Prozent fort und LPKF Laser bügelten die Abschläge vom Wochenauftakt mit einem Plus von 7,6 Prozent mehr als aus. Dagegen fielen RIB Software mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung um 3,2 Prozent, wobei die Warnung allerdings nicht ganz unerwartet kam. Der TecDAX stieg um 1,3 Prozent und der MDAX um 2,4 Prozent. Beide Indizes stehen im Unterschied zum DAX schon wieder knapp unter ihren Jahreshöchstständen.

   In Athen rückten die Notierungen um 2,3 Prozent vor. Offenbar hat sich das Land mit den internationalen Gläubigern auf die Auszahlung dringend benötigter Mittel aus dem dritten Hilfsprogramm geeinigt. Dabei geht es offenbar um die Zahlung einer Hilfstranche von 2 Milliarden Euro. Athen und die Gläubiger verhandeln seit Wochen über Details. Griechenland braucht die Mittel, um Gehälter zu zahlen und ausstehende Rechnungen zu begleichen.

   Europäische Schlussstände von Dienstag, den 17. November 2015:

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.451,94 +89,71 +2,7% +9,7% Stoxx-50 3.261,54 +86,22 +2,7% +8,6% Stoxx-600 379,88 +9,24 +2,5% +10,9% XETRA-DAX 10.971,04 +257,81 +2,4% +11,9% FTSE-100 London 6.268,76 +122,38 +2,0% -4,5% CAC-40 Paris 4.937,31 +133,00 +2,8% +15,6% AEX Amsterdam 466,54 +12,25 +2,7% +9,9% ATHEX-20 Athen 196,15 +4,45 +2,3% -25,9% BEL-20 Brüssel 3.695,04 +62,60 +1,7% +12,5% BUX Budapest 22.857,57 +452,79 +2,0% +37,4% OMXH-25 Helsinki 3.405,78 +61,30 +1,8% +14,0% ISE NAT. 30 Istanbul 99.782,29 +150,04 +0,2% -6,0% OMXC-20 Kopenhagen 988,77 +22,07 +2,3% +32,8% PSI 20 Lissabon 5.204,90 +131,88 +2,5% +11,2% IBEX-35 Madrid 10.363,80 +239,30 +2,4% +0,8% FTSE-MIB Mailand 22.309,39 +498,03 +2,3% +17,3% RTS Moskau 862,44 +38,27 +4,6% +9,1% OBX Oslo 556,21 +8,47 +1,5% +6,2% PX-GLOB Prag Feiertag OMXS-30 Stockholm 1.513,93 +34,90 +2,4% +3,4% WIG-20 Warschau 2.007,62 +36,19 +1,8% -13,3% ATX Wien 2.445,37 +43,38 +1,8% +13,2% SMI Zürich 8.952,58 +225,49 +2,6% -0,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0633 -0,21% 1,0655 1,0711 EUR/JPY 131,31 -0,13% 131,48 131,82 EUR/CHF 1,0813 0,25% 1,0786 1,0797 USD/JPY 123,47 0,04% 123,42 123,08 GBP/USD 1,5212 0,24% 1,5175 1,5194 === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 17, 2015 12:23 ET (17:23 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 23 PM EST 11-17-15

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