06.05.2020 13:00:30
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MÄRKTE EUROPA/Anleger trotz schwacher EU-Prognosen vorsichtig optimistisch
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwochmittag vorsichtig nach oben. Während der Euro unter den schwachen Daten aus der Eurozone leidet, wird am Aktienmarkt bereits auf eine Erholung nach dem Winterschlaf gesetzt. Die EU-Kommission hat ihre Prognosen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum wegen der Corona-Pandemie und der gegen ihre Ausbreitung ergriffenen Maßnahmen drastisch gesenkt. Die Kommission rechnet für das laufende Jahr mit einem BIP-Rückgang um 7,7 Prozent, gefolgt von einem Anstieg um 6,3 Prozent im nächsten Jahr. Im November 2019 hatte sie noch Wachstumsraten von je 1,2 Prozent erwartet. "Es ist klar, dass die EU in die schwerste Rezession ihrer Geschichte eingetreten ist", schreibt die Kommission. Die Wirtschaft befinde sich quasi in einem Winterschlaf.
Am Aktienmarkt sei die Stimmung angesichts der zunehmenden Lockerungen der zur Bewältigung der Pandemie verhängten Maßnahmen schon wieder gut, sagt ein Händler. Zudem prägt die Berichtssaison die Kursfindung und führt dazu, dass sich die Einzelaktien unterschiedlich entwickeln. Für den DAX geht es um 0,2 Prozent auf 10.746 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 tendiert kaum verändert. Der Euro notiert mit etwa 1,08 Dollar etwas leichter.
Bewegung ist auch in der türkischen Lira, die mit 7,1690 je Dollar auf Rekordtief notierte. Auf den Kurs der türkischen Währung drückt, dass die Regulierungsbehörde BDDK Beschränkungen für Fremdwährungstransaktionen heimischer Banken angekündigt hat. Die Maßnahme zielt laut einer Mitteilung vom späten Dienstag darauf, während der Pandemie-Krise den öffentlichen und privatwirtschaftlichen Erfordernissen gerecht zu werden.
BMW enttäuscht bei der Marge
BMW hat das Ziel für die EBIT-Marge im Segment Automobile auf 0 bis 3 Prozent gesenkt. Im März wurde noch ein Ziel von 2 bis 4 Prozent genannt. Grund für die Senkung sind sich länger als erwartet hinziehende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in zahlreichen Märkten. Mit dem EBIT im ersten Quartal 2020 hat BMW die Erwartungen übertroffen. Die Analysten der UBS bemängeln aber die Qualität des Ergebnisses. Der Kurs bricht um 3,3 Prozent ein. Von dieser Problematik dürfte aber nicht nur BMW betroffen sein. Daimler geben um 1,5 Prozent nach.
In Mailand legen Unicredit um 0,6 Prozent zu. Ein starker Anstieg der Risikovorsorge für faule Kredite und die Ausgaben für die Umsetzung von Kosteneinsparungen belasteten das Quartalsergebnis. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 2,71 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Veolia verlieren nach Erstquartalszahlen an der Pariser Börse 0,5 Prozent. Die Zahlen sind laut Bryan Garnier im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Positiv heben die Analysten die Nachbesserungen beim Kostensenkungsprogramm hervor. Allerdings liege vor dem Unternehmen ein sehr viel schwierigeres zweites Quartal. Die Analysten gehen nicht von einer V-Erholung im Bereich Müllverarbeitung aus. Recht stabil erscheine dagegen das Wassergeschäft.
Bessere Zahlen von Fresenius, FMC und Novo Nordisk
Als solide werden in einer ersten Einschätzung im Handel die Geschäftszahlen von FMC (plus 1,5 Prozent) und Fresenius (plus 2,5 Prozent) eingeschätzt. Im Falle von FMC liegen sowohl Umsatz als auch Ergebnis leicht über den Schätzungen. Positiv dürfte auch der bestätigte Jahresausblick aufgenommen werden. Bei Fresenius hat sich das Geschäft im ersten Quartal deutlich besser entwickelt als von den Analysten der DZ Bank erwartet. Dazu beigetragen hätten FMC und Helios.
In Kopenhagen steigen Novo Nordisk um 2,1 Prozent und nähern sich schon wieder den Rekordständen. Das Pharmaunternehmen hat die Analystenerwartungen an den Gewinn um 7 Prozent übertroffen.
Gute Berichte von Jenoptik und Qiagen
Qiagen hat den Umsatz im ersten Quartal um mindestens 12 Prozent gesteigert, Aufträge wegen der Pandemie haben die Schwäche anderer Bereiche ausgeglichen. Der Kurs steigt um 0,8 Prozent. Bei Jenoptik lastet aktuell zwar die Schwäche der Autoindustrie auf der Entwicklung, das TecDAX-Unternehmen ist aber trotzdem optimistisch, dass es im Gesamtjahr die Erwartungen erfüllen kann. Der Kurs gehört mit einem Plus von 10,5 Prozent zu den größten Gewinnern am deutschen Markt.
Hannover Rück ziehen um 4,3 Prozent an. "Die Quartalszahlen können die Erwartungen erfüllen", sagt ein Marktteilnehmer. Auch die Aussagen zu positiven Vertragserneuerungen stützten die Stimmung. Zudem meint der Versicherer, die Pandemie habe keinen besonders großen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 2.873,16 -0,10 -2,75 -23,28
Stoxx-50 2.834,61 0,32 9,01 -16,70
DAX 10.745,75 0,15 16,29 -18,89
MDAX 23.178,39 0,26 60,66 -18,13
TecDAX 2.892,88 0,38 11,08 -4,05
SDAX 10.543,45 0,99 103,71 -15,73
FTSE 5.883,43 0,58 34,01 -22,45
CAC 4.472,38 -0,24 -10,75 -25,19
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,55 0,03 -0,79
US-Zehnjahresrendite 0,68 0,02 -2,00
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:40 Di, 19:18 % YTD
EUR/USD 1,0805 -0,35% 1,0819 1,0840 -3,7%
EUR/JPY 114,81 -0,63% 115,12 115,51 -5,8%
EUR/CHF 1,0523 -0,19% 1,0532 1,0546 -3,1%
EUR/GBP 0,8726 +0,13% 0,8701 0,8717 +3,1%
USD/JPY 106,25 -0,29% 106,40 106,56 -2,3%
GBP/USD 1,2383 -0,49% 1,2435 1,2434 -6,6%
USD/CNH (Offshore) 7,1191 -0,07% 7,1025 7,1199 +2,2%
Bitcoin
BTC/USD 9.222,01 +2,79% 9.024,01 8.878,26 +27,9%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 25,47 24,56 +3,7% 0,91 -57,2%
Brent/ICE 31,66 30,97 +2,2% 0,69 -50,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.702,51 1.707,55 -0,3% -5,04 +12,2%
Silber (Spot) 15,10 15,05 +0,3% +0,05 -15,4%
Platin (Spot) 764,35 769,60 -0,7% -5,25 -20,8%
Kupfer-Future 2,35 2,34 +0,4% +0,01 -16,3%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 06, 2020 07:00 ET (11:00 GMT)
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