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"Too big to fail"? 01.12.2023 23:30:00

Kritik an Größe der UBS nach CS-Integration: UBS-Chef Sergio Ermotti sieht keine Gefahr für Finanzplatz Schweiz

Kritik an Größe der UBS nach CS-Integration: UBS-Chef Sergio Ermotti sieht keine Gefahr für Finanzplatz Schweiz

• UBS nach der Notübernahme einzige Schweizer Großbank - womöglich zu groß?
• UBS-Chef Ermotti betont hohe Reserven und sieht keine Gefahr
• Quartalsberichte zeigen: UBS scheint gut aufgestellt zu sein - Anleger zuversichtlich

Die UBS ist die letzte verbliebene Großbank der Schweiz, nachdem sie im März die bereits seit Jahren kriselnde Credit Suisse übernommen hat. Die "Elefantenhochzeit" im Schweizer Bankensektor wurde jedoch keineswegs nur positiv gesehen, vielmehr äußerten viele Experten Bedenken, dass die UBS durch die Integration ihrer ehemaligen Konkurrentin deutlich zu groß und zu mächtig geworden sei. Dieser Argumentation zufolge stellt die UBS eine Gefahr für das finanzielle Wohlbefinden der Schweiz dar - eine Ansicht, der UBS-Chef Sergio Ermotti vehement widerspricht.

Ermotti: UBS ist "sicherer Pfeiler des Schweizer Finanzplatzes"

Ermotti, der bereits zwischen 2011 und 2020 als CEO der UBS fungierte und diese Position seit April dieses Jahres erneut inne hat, ist davon überzeugt, dass die UBS hervorragend aufgestellt sei. Auf einer Veranstaltung in Zürich gab der gebürtige Tessiner seiner Meinung Ausdruck, dass die UBS durch die CS-Notübernahme sogar noch sicherer geworden sei. "Die Wahrheit ist, dass die Übernahme der Credit Suisse unsere Strategie gestärkt hat und uns zu einem noch diversifizierteren, stärkeren und sichereren Pfeiler des Schweizer Finanzplatzes machen wird", wie "cash.ch" aus seiner Rede zitiert. Die global agierende Großbank mit Sitz in Zürich, dem Schweizer Finanzzentrum, sei ein Gewinn für das ganze Land.

UBS nicht "too big to fail"?

Trotz der unbestritten fundamentalen Bedeutung der UBS für das Wohlergehen des Schweizer Finanzsektors sei sie keineswegs "too big to fail", sei also selbst im schlimmsten Fall - bei einer Insolvenz - nicht auf eine Rettung durch den Schweizer Staat angewiesen. Eine Abwicklung der UBS könne ohne jegliche Staatshilfen vonstatten gehen, so Ermotti. Der Banker sieht für die hohe Stabilität der Bank mehrere Gründe, die er anlässlich seiner Rede in Zürich genauer ausführte: Hohe finanzielle Kapazitäten im Falle von Verlusten, eine umfassende Restrukturierungsplanung für ein glaubwürdiges Geschäftsmodell zwecks einer Gläubigerbeteiligung (Bail-in), Lösungen etwa zur Finanzierung im Abwicklungsfall und Maßnahmen zur weiteren Aufrechterhaltung des Bankbetriebs.

"Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass bei der UBS etwas schiefgeht, haben wir genügend Puffer, bevor wir überhaupt über eine Abwicklung der Bank und das sehr unwahrscheinliche Risiko eines Verlustes für den Steuerzahler sprechen", sagte Ermotti. Und sollte die Bank gerettet werden müssen, wäre ein privater Investor vorzuziehen, wobei jener Käufer vermutlich aus dem Ausland kommen werde.

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Letzte UBS-Quartalsberichte wurden positiv aufgenommen

Tatsächlich bewiesen die vergangenen Quartalsberichte, dass die UBS finanziell deutlich besser aufgestellt ist, als dies bei der CS in den letzten Jahren ihrer Existenz der Fall war. Im dritten Quartal - dem ersten Jahresviertel, in dem die CS-Zahlen vollumfänglich inkludiert sind - musste die UBS zwar unter dem Strich einen Verlust in Höhe von 785 Millionen Franken verbuchen. Ohne die Kosten der CS-Integration hätte die UBS aber ein bereinigtes Vorsteuerergebnis von plus 844 Millionen Franken vermelden können. Diese Zahl lag oberhalb der bankeneigenen Prognose.

Die Anleger zeigen sich entsprechend optimistisch und kauften zuletzt fleißig UBS-Papiere. Die UBS-Aktie liegt bei einem derzeitigen Stand von 23,02 Franken auf Zwölf-Monats-Sicht denn auch satte 33,2 Prozent im Plus (Stand: 27. November 2023). Zumindest gegenwärtig scheint das Gros der Anleger somit ebenso zuversichtlich auf die Zukunft der UBS zu schauen, wie es der Chef der Bank tut.

Redaktion finanzen.at

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