22.03.2016 07:26:39
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IPO/ROUNDUP: Senvion-Eigentümer nehmen bei Börsengang weniger ein als erhofft
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Eigentümer des Windkraftanlagenherstellers Senvion (REpower Systems SE) mussten sich beim zweiten Anlauf an die Börse mit relativ wenig zufrieden geben. Der Ausgabepreis für die Aktien wurde auf 15,75 Euro und damit am unteren Rand der angepeilten Spanne festgelegt. Das Platzierungsvolumen belaufe sich damit auf 294 Millionen Euro, wie das Unternehmen, das unter den Namen Repower schon mal an der Börse war, am späten Montagabend in Hamburg mitteillte.
Die verkauften Anteile stammen alle von den beiden Eigentümer - den Finanzinvestoren Arpwood und Centerbridge. Diese trennten sich jetzt von knapp 18,7 Millionen Aktien oder 29 Prozent der Anteile. Im ersten Anlauf hatten sie sogar fast die Hälfte der Papiere für bis zu 23,50 Euro an die Börse bringen wollen. Wäre das gelungen, hätten die beiden Finanzinvestoren rund 700 Millionen Euro eingenommen.
Doch der Plan scheiterte, so dass die Eigentümer im zweiten Versuch von vornherein mit weniger zufrieden waren. Die Aktien des Unternehmens, das mit Nordex konkurriert, sollen am Mittwoch (23. März) erstmals an der Börse gehandelt werden.
Angesichts der Turbulenzen an den Kapitalmärkten in den ersten Monaten dieses Jahres ist das Umfeld für Börsengänge schwierig. Zuletzt fingen sich die Märkte aber wieder. Trotzdem hatte Senvion den ersten Versuch des Börsengangs am vergangenen Freitag abgeblasen. Am Montag wurden die Pläne überraschend wieder belebt.
Kurz vor dem Abbruch des ersten Versuchs waren Ermittlungen gegen Vorstandschef Jürgen Geissinger bekannt geworden. Dies hatte laut Unternehmen aber nichts mit der Absage zu tun. Bei den Ermittlungen geht es um Geissingers Zeit als Chef des Autozulieferers Schaeffler und betrifft auch andere damalige Schaeffler-Mitarbeiter.
Die Staatsanwaltschaft Würzburg untersucht unter anderem die Aufarbeitung von zurückliegenden Korruptionsfällen. Geissinger gibt an, die entsprechenden Vorfälle lückenlos aufgearbeitet zu haben. Ihm selbst wird nach eigener Angabe nicht vorgeworfen, persönlich bestochen zu haben.
Senvion war unter dem Namen Repower bereits bis 2011 an der Börse. Der indische Suzlon-Konzern hatte das Unternehmen 2007 nach einem aufsehenerregenden Übernahmekampf gegen die französische Areva-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro übernommen und später die verbliebenen Aktionäre herausgekauft.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauften die Inder Anfang 2015 den Windkraftbauer für rund eine Milliarde Euro an Centerbridge und Arpwood. Senvion machte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 2,1 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie um Sonderposten bereinigt erzielte der Konzern demnach einen Gewinn von 154 Millionen Euro./zb/stb
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