Milliardendeal möglich 28.07.2014 06:44:32

Hospira steigt wohl in Bieterrennen um Danone-Sparte ein

Der US-Pharmakonzern Hospira hat nach Auskunft gut informierter Personen Interesse an der Sparte. Eine Übernahme könnte rund fünf Milliarden US-Dollar wert sein. Auch der Schweizer Nahrungsmittelgigant Nestlé und der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius haben bereits unabhängig voneinander mit Danone über die Sparte für medizinische Nahrung verhandelt, teilte ein Sachkenner im März mit. Es ist aber nicht klar, ob diese beiden Konzerne noch an dem Geschäft interessiert sind. Sollte ein Deal zustande kommen, würde dieser aber entweder bald erfolgen oder bis nach den Sommerferien verschoben werden, sagt eine andere gut informierte Person.

   Die laufenden Gespräche zwischen dem US-Konzern Hospira und Danone könnten laut einer mit der Sache vertrauten Person auch im Sande verlaufen. Vergangene Woche hatte Danone gemeldet, dass sein Spezialnahrungsgeschäft dank einer höheren Nachfrage in Brasilien, der Türkei, China und Großbritannien um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist. Die Sparte stellt Nahrungsmittel für Kranke, für junge und für alte Personen her.

   Wie jüngst bekannt wurde, hat der französische Konzern eine strategische Überprüfung angeordnet, um andere Felder für eine mögliche Expansion auszuloten. Danone, der Produzent von Activia-Jogurt und Evian-Wasser, war 2007 in den Markt für medizinische Nahrung eingestiegen. Damals hatte Danone Numico übernommen, einen niederländischen Produzenten von Babynahrung und medizinischer Kost.

   Sollte Danone die Sparte verkaufen, wäre dies die bisher größte Trennung von einem Geschäftsbereich seit dem Verkauf des Backwarengeschäfts an Kraft Foods für 7,2 Milliarden Dollar im Jahr 2007.

   Dass nun Hospira als möglicher Käufer für die Spezialnahrungssparte auftaucht, heizt in den USA die Debatte um Steuervermeidungstaktiken von Unternehmen an. In jüngster Zeit hat es dort eine Reihe von Konzerngeschäften - auch "Inversion Deals" genannt - gegeben, bei denen US-Unternehmen ihren Hauptsitz ins Ausland verlagert haben, um Steuern zu sparen.

   Auch Hospira könnte sich beim Kauf der Danone-Sparte Steuervorteile zunutze machen. Das Geschäft wäre ein "Inversion Deal", wenn die Aktionäre des übernommenen Unternehmens am Ende ein Aktienvermögen von mindestens 20 Prozent des neu entstandenen Konzerns erhielten. Das bedeutet, dass Hospira mit seinem Börsenwert von 8,6 Milliarden Dollar einen erheblichen Anteil seines potenziellen Gebots für die Danone-Sparte mit Aktien bezahlen müsste.

   Hospira dürfte zuträglich sein, dass sich sein Börsenkurs im Jahr 2014 um mehr als 25 Prozent verbessert hat. Er stieg damit deutlich stärker als der Leitindex S&P, der im selben Zeitraum um 7 Prozent zulegte. Die Financial Times hatte zuerst über die Gespräche zwischen Danone und Hospira berichtet.

   Mitarbeit: Ruth Bender.

     DJG/WSJ/mgo

   Dow Jones Newswires

Von Gillian Tan

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