Hauptverdächtiger in der Siemens-Affäre auf freiem Fuß - HB

MÜNCHEN (Dow Jones)--Michael Kutschenreuther, einer der Hauptbeschuldigten in der Korruptionsaffäre bei der Siemens AG, ist einem Bericht des "Handelsblatts" (HB - Donnerstagausgabe) zufolge wieder auf freiem Fuß. "Die Staatsanwaltschaft hat unserem Mandanten offenbar Glauben geschenkt", sagten Leonard Walischewski und Thilo Pfordte, die Anwälte Kutschenreuthers, der Zeitung. Ihr Mandant gilt als eine der Schlüsselfiguren im Verfahren um die schwarzen Kassen im Kommunikationsbereich Com. Kutschenreuther war hier über Jahre Bereichsvorstand und hatte den Posten erst Mitte 2005 für eine andere Führungsposition im Konzern verlassen. In den vergangenen Tagen hatte Kutschenreuther mehrfach ausgesagt und dabei auch Hinweise darauf gegeben, dass die oberste Konzernspitze zumindest teilweise Kenntnis von illegalen Provisionszahlungen gehabt haben soll. Der ehemalige Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger hatte sich dagegen allerdings verwahrt: "Wir sind hinters Licht geführt worden." Nach Informationen des "Handelsblatts" ist ein weiterer Beschuldigter bereits gestern aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Derzeit sitzen damit noch vier Beschuldigte in Haft, darunter der ehemalige Zentralvorstand Thomas Ganswindt. Er soll heute erneut vernommen worden sein und hofft ebenfalls auf Haftentlassung vor Weihnachten. Die Staatsanwaltschaft wirft etwa zwölf aktiven und ehemaligen Siemens-Managern des Bereichs Com vor, ein System schwarzer Kassen eingerichtet und dorthin mindestens 200 Mio EUR geschleust zu haben. Webseite: http://www.handelsblatt.com DJG/jhe (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   December 20, 2006 12:29 ET (17:29 GMT)

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