Streit mit China |
10.02.2025 09:33:00
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Elon Musk: Kein Angebot für TikTok
Eine Woche zuvor hatte US-Präsident Donald Trump als Antwort auf eine Journalistenfrage gesagt, er wäre offen dafür, dass Musk die Video-App kauft. Auslöser waren Medienberichte, wonach die chinesische Regierung als Option einen Verkauf von TikTok an Musk erwogen habe. Der von Musk geführte Elektroauto-Hersteller Tesla hat ein großes Werk in Shanghai und ist stark auf den chinesischen Markt angewiesen.
Die Uhr für TikTok tickt
Für TikTok läuft in den USA die Zeit ab. Ein im vergangenen Jahr verabschiedetes Gesetz schrieb vor, dass der in China ansässige TikTok-Eigentümer Bytedance sich bis zum 19. Januar von TikTok trennen musste, damit die App weiter in den USA verfügbar bleibt. Trump schob die Frist nach seinem Amtseintritt um 75 Tage auf - beharrt aber auch darauf, dass der Dienst unter amerikanische Kontrolle kommen müsse. Zwischenzeitlich hatte er gesagt, "die USA" sollten einen Anteil von 50 Prozent bekommen.
In den USA wird davor gewarnt, dass die chinesische Regierung über TikTok Informationen über amerikanische Nutzer sammeln und die öffentliche Meinung beeinflussen könnte. TikTok weist das zurück.
Musk: "Keine Pläne"
Musk sagte bei dem "Welt"-Wirtschaftsgipfel auch: "Ich habe keine Pläne dafür, was ich machen würde, wenn ich TikTok hätte." Vermutlich würde er sich den Algorithmus der App ansehen, um zu entscheiden, wie schädlich oder nützlich er sei und wie man ihn verändern könne, damit er "mehr zum Vorteil der Menschheit wäre". Musk kaufte vor mehr als zwei Jahren den Kurznachrichtendienst Twitter und machte die Online-Plattform X daraus. Zu seinen Änderungen gehörte, die Regeln für erlaubte Inhalte aufzuweichen.
Er selbst nutze TikTok nicht, sagte Musk. Der TikTok-Algorithmus ist die Software, die darüber entscheidet, welche Videos die Nutzer als Nächstes angezeigt bekommen. Sie lernt unter anderem daraus, wie viel Zeit sie sich die Clips ansehen, um ähnliche Beiträge auszuwählen.
Zeitung: Amazon und Microsoft sind interessiert
Unterdessen brachten sich dem "Wall Street Journal" zufolge unter anderem Microsoft, Amazon und der Software-Konzern Oracle als Interessenten für TikTok oder das US-Geschäft der App in Position. TikTok versuche derweil, Washington statt eines Verkaufs für ein Gemeinschaftsunternehmen mit US-Investoren zu begeistern, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Der Vorschlag drehe sich um "Project Texas", einen bereits seit Jahren laufenden Plan, die Daten von US-Nutzern in den USA zu speichern und Schutzmaßnahmen gegen einen Missbrauch einzurichten. Der Regierung von Trumps Vorgänger Joe Biden reichten die Zusagen nicht.
Das von TikTok ins Auge gefasste Gemeinschaftsunternehmen solle seinen Sitz in den USA haben und die Mehrheit im Verwaltungsrat solle von der amerikanischen Seite kommen.
Wie chinesisch ist Bytedance?
Bytedance verweist oft darauf, dass der Konzern zu 60 Prozent im Besitz internationaler Investoren sei. Dazu gehört auch die Finanzfirma Susquehanna des republikanischen Großspenders Jeff Yass. US-Kritiker kontern allerdings, dass Bytedance unabhängig davon wegen der Zentrale in Peking zur Kooperation mit chinesischen Behörden verpflichtet werden könne. Außerdem hält der chinesische Bytedance-Gründer Zhang Yiming laut Medienberichten Aktien mit mehr Stimmrechten, die ihm die Kontrolle über das Unternehmen sichern.
Die chinesische Regierung steht im Übrigen einem Verkauf von TikTok im Weg. In China basierte Algorithmen - wie der von TikTok - können nur mit ihrer Zustimmung verkauft werden.
Eine Abspaltung des US-Geschäfts der Video-App lehnen Bytedance und TikTok kategorisch ab. Sie argumentieren, dass dies die Plattform spalten würde.
/so/DP/mis
WASHINGTON (dpa-AFX)
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