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Herausforderung 04.05.2021 22:40:00

Der neue Amazon-Chef Andy Jassy muss mit neuem Führungspersonal planen

Der neue  Amazon-Chef Andy Jassy muss mit neuem Führungspersonal planen

• Bezos kündigt Rücktritt als Vorstandschef an - Andy Jassy übernimmt
• Hohe Fluktuation: Amazon-Führungspersonal wandert ab • Weitere Wechsel in den kommenden Jahren zu erwarten?


Bei der Bilanzvorlage Anfang Februar kündigte Amazon-Gründer Jeff Bezos seinen Rücktritt als Vorstandschef an. Im dritten Quartal 2021 soll es soweit sein: AWS-Chef Andy Jassy wird das Ruder beim Tech-Riesen übernehmen - Bezos bleibt dem Unternehmen als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats erhalten. Doch das ist bei weitem nicht die einzige Veränderung im Unternehmen.

Amazon-Führungspersonal wandert ab

Wie aus öffentlichen Ankündigungen, LinkedIn-Profilen und mit der Angelegenheit vertrauten Personen hervorgehe, hätten in den vergangenen 15 Monaten mindestens 45 Personen aus Amazons Führungsriege das Unternehmen verlassen, berichtet Business Insider. Bei Amazons 350 Vice Presidents habe das Unternehmen somit eine Fluktuationsrate von mehr als 10 Prozent - und das, obwohl Amazon in der Vergangenheit immer sehr stolz auf die Loyalität und die lange Betriebszugehörigkeit seiner Führungskräfte gewesen sei.

Der künftige Amazon-Chef Andy Jassy stehe somit gleich zum Start vor zwei Herausforderungen: mit neuem Führungspersonal zusammenzuarbeiten und dabei Amazons besondere Unternehmenskultur zu erhalten.

Darum laufen Amazon die Führungskräfte davon

Ein ehemaliger Vice President bezeichnete den Fortgang so vieler Führungskräfte von Amazon laut Business Insider als einen "riesigen" Exodus, während ein anderer die Situation als "höchst ungewöhnlich" für Amazon einstufte. Business Insider sprach mit einigen der Führungskräfte, die Amazon seit Anfang letzten Jahres verlassen haben. Dabei habe sich herausgestellt, dass die meisten nicht unbedingt "unglücklich" in ihrer Position bei Amazon gewesen seien, doch Amazons Führungspersonal scheint seine Gründe gehabt zu haben.

Als eines der Motive für den Weggang von Amazon sei die Möglichkeit einer besseren Bezahlung genannt worden. Amazon-Mitarbeiter seien bei Unternehmen, die eine ähnliche Erfolgskultur aufbauen wollen, sehr gefragt. Solche Unternehmen böten attraktive Vergütungspakete an - teils um ein Vielfaches höhere als bei Amazon -, während Amazon normalerweise nicht versuche die Mitarbeiter mit einer Gehaltserhöhung zu halten. "Amazon versucht es gar nicht erst richtig, die Leute zu halten", so eine der Personen gegenüber Business Insider.

Ein weiterer Aspekt, der Amazon-Führungskräfte zu einem Wechsel bewogen habe, sei die Chance gewesen, in eine sogenannte C-Level-Position aufzusteigen - also in die oberste Führungsebene eines Unternehmens. Wie Business Insider berichtet, haben mindestens 15 der Personen, die Amazon verließen, in ihrem neuen Job eine Position in der C-Level-Ebene erhalten.

Auch eine allgemein langsame Kultur bei Amazon sei von den ehemaligen Amazon-Führungskräften bemängelt worden. Amazon sei einer der Personen zufolge in den letzten Jahren zu aufgebläht geworden, woraufhin sich die Unternehmenskultur verlangsamt habe, was zu unnötiger Bürokratie in Entscheidungsprozessen geführt habe. Bei Amazon gebe es laut einem ehemaligen Mitarbeiter zudem eine Art Geschichte des Übergehens von Kandidaten mit mehr konventioneller Erfahrung für Beförderungen. Laut einem anderen ehemaligen Mitarbeiter aus der Amazon-Führungsebene gebe es des Weiteren das Problem, dass hochrangige Leute, die der Handelsriese von anderen Unternehmen hole, nicht immer lange blieben. Statt Neues von diesen zu lernen und in das Unternehmen einzubinden, erwarte man, dass sie sich an das Unternehmen anpassen: "Die Kultur ist: ‚Wir wissen, wie man das macht. Wir sagen es euch‘", so eine Person gegenüber Business Insider.

Amazon zeigt sich gelassen

Ein Amazon-Sprecher habe in einer Erklärung an Business Insider mitgeteilt, dass das Unternehmen die Vergütung der Führungskräfte jährlich überprüfe und aktualisiere, und angemerkt, dass mehr als 150 der Führungskräfte im Laufe der Jahre wieder zu Amazon zurückgekehrt seien. "Wir haben eine bemerkenswerte Bindung und Kontinuität von Führungskräften bei Amazon. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 10 Jahre für unsere Vice Presidents und mehr als 17 Jahre für unsere Senior Vice Presidents. Wie in jedem Unternehmen verlassen Menschen von Zeit zu Zeit das Unternehmen aus persönlichen oder beruflichen Gründen - viele kehren im Laufe ihrer Karriere zum Unternehmen zurück", zitiert Business Insider den Amazon-Sprecher.

Esther Colwill, Präsidentin der globalen Technologiebranche bei der Personalberatungsfirma Korn Ferry, sprach laut Business Insider bezüglich der Amazon-Abgänge von einer hohen Fluktuation und warnte davor, dass angesichts des Startup-Marktes und der wachsenden Nachfrage nach Amazon-Führungskräften, zu erwarten sei, dass in den kommenden Jahren noch mehr Führungskräfte wechselten. "Amazon wird eine Akademie für Talente sein, nicht nur in der Tech-Branche, sondern in allen Branchen", so Colwill.

Redaktion finanzen.at

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