Börsen in Europa: Nokia und Hennes & Mauritz ziehen deutlich an, British Airways im Sinkflug

Nach Siemens avancieren Nokia im Dow Jones EURO STOXX 50 zum zweitstärksten Wert und preschen momentan um knapp 6 Prozent nach oben. Der weltweit führende Handy-Hersteller hat im vierten Quartal mehr umgesetzt und verdient als von Analysten erwartet. In London knicken Papiere von British Airways um knapp 2 Prozent ein. Aufgrund eines Streikes wird die Fluggesellschaft in der kommenden Woche zahlreiche Flüge absagen.

In Paris rutschen Anteilsscheine von Air Liquide nach der Vorlage enttäuschender Umsatzzahlen um 2,5 Prozent ab. Dagegen honorieren die Anleger das von Pernod Ricard vorgelegte Zahlenwerk mit einem kräftigen Kursplus von mehr als 5 Prozent.

In Stockholm ziehen Aktien von Scania leicht an. Der Nutzfahrzeughersteller verbuchte im vierten Quartal aufgrund gestiegener Lkw-Auslieferungen ein deutliches Gewinnplus. Für das laufende Fiskaljahr erwartet Scania eine anhaltend starke Nachfrage nach Lkw in Europa. Konkrete Prognosen gab der Konzern jedoch nicht ab. Anteilsscheine des Bekleidungskonzerns Hennes & Mauritz, der im vierten Quartal eine Gewinnsteigerung um 18 Prozent erzielt hat, schießen um über 6 Prozent nach oben. In Mailand tendieren Fiat-Papiere nach der Vorlage von Geschäftszahlen knapp behauptet.

Indexstände (14:11 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 4.191,39 (+0,09 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.804,86 (+0,16 Prozent)

EURONEXT 100: 977,70 (-0,18 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.298,20 (-0,26 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.620,72 (-0,31 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 42.478,00 (-0,21 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 14.566,00 (+0,17 Prozent)

SMI (Zürich): 9.154,91 (+0,02 Prozent)

ATX (Wien): 4.496,85 (+0,77 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die finnische Nokia Corp. verbuchte im vierten Quartal einen Ergebnisanstieg. Wie der weltweit führende Handy-Hersteller heute erklärte, lag der operative Gewinn im Berichtszeitraum bei 1,52 Mrd. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1,37 Mrd. Euro) einem Plus von 11 Prozent entspricht. Dabei konnte der operative Gewinn im Segment Mobiltelefone um 19 Prozent auf 1,26 Mrd. Euro verbessert werden. Im Segment Multimedia verzeichnete der Konzern ein operatives Gewinnplus von 5 Prozent auf 326 Mio. Euro. Der Nettogewinn verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 10,7 Mrd. Euro auf 1,27 Mrd. Euro, während das Ergebnis je Aktie von 0,25 auf 0,32 Euro verbessert werden konnte. Ohne die Berücksichtigung von negativen Einmaleffekten in Zusammenhang mit der Finanzierung des Nokia Siemens Networks-Joint Ventures in Höhe von 39 Mio. Euro sowie positiven Einmaleffekten aus einer Steuerrückerstattung in Höhe von 84 Mio. Euro lag der Gewinn je Aktie bei 0,30 Euro. Der Gesamtumsatz verbesserte sich von 10,33 Mrd. Euro auf 11,70 Mrd. Euro, während die operative Marge im Vorjahresvergleich von 13,2 Prozent auf 13,0 Prozent zurückging. Für das laufende Gesamtjahr erwartet Nokia einen Anstieg des weltweiten Mobiltelefonabsatzes um industrieweit insgesamt 10 Prozent, nachdem der Gesamtabsatz im vergangenen Jahr bei rund 978 Millionen Einheiten gelegen hatte. Dabei strebt Nokia einen weiteren Ausbau seines Marktanteils an.

Die British Airways plc (ISIN GB0001290575/ WKN 872391), die drittgrößte Fluggesellschaft in Europa, teilte heute mit, dass sie am Dienstag und Mittwoch nächster Woche sämtliche Flüge absagen wird, was mit einem Streik ihrer größten Flugbegleiter-Gewerkschaft zusammenhängt. Wie die britische Fluglinie im Rahmen einer LSE-Mitteilung bekannt gab, sind an den zwei Tagen insgesamt mehr als 700 Flüge an und von den Flughäfen Heathrow und Gatwick betroffen.

Der französische Industriegasehersteller Air Liquide S.A. (ISIN FR0000120073/ WKN 850133) verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr einen Umsatzanstieg. Wie der Konzern heute erklärte, lag der Gesamtumsatz auf um Wechselkurse und dem Einfluss von Erdgas bereinigter Basis im abgelaufenen Jahr bei 10,95 Mrd. Euro, was einem Plus von 5,7 Prozent entspricht. Inklusive Wechselkurseffekte sowie der gesunkenen Preise für Erdgas wurde im Gesamtjahr ein Plus von 4,9 Prozent ausgewiesen. Wesentlichen Anteil hatten dabei vor allem die starke Nachfrage aus Asien und der Region Nordamerika sowie Verbesserungen beim Absatz in Japan sowie in Europa. Im vierten Quartal verzeichnete Air Liquide Umsatzerlöse in Höhe von 2,80 Mrd. Euro, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 4,4 Prozent entspricht. Inklusive Wechselkurseffekte sowie der gesunkenen Preise für Erdgas wurde im Schlussquartal ein Minus von 0,9 Prozent ausgewiesen. Für das Gesamtjahr 2006 erwartet Air Liquide beim Nettoergebnis weiterhin ein Plus im Bereich des im Geschäftsjahr 2005 erzielten prozentualen Anstiegs.

Der französische Getränkekonzern Pernod Ricard S.A. (ISIN FR0000120693/ WKN 853373) verbuchte im ersten Halbjahr einen deutlichen Umsatzanstieg. Wie der Wein- und Spirituosenkonzern heute erklärte, lag der Gesamtumsatz in der ersten Jahreshälfte bei 3,507 Mrd. Euro, was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Plus von 7,3 Prozent entspricht. Das organische Umsatzwachstum wurde dabei auf 9,7 Prozent beziffert. Im zweiten Quartal verzeichnete Pernod Ricard einen Umsatzanstieg von 6,1 Prozent auf 2,051 Mrd. Euro, während man auf wechselkursbereinigter Basis ein Plus von 12,4 Prozent erzielen konnte. Für das Gesamtjahr revidierte der Konzern seine Prognosen beim Umsatzwachstum nach oben und geht nunmehr von einem organischen Umsatzplus von mehr als 6 Prozent aus. Des Weiteren wurde die Ergebnisprognose beim Nettogewinn je Aktie bestätigt. Dabei erwartet der Konzern einen zweistelligen Anstieg beim Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft.

Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania AB (ISIN SE0000308272/ WKN 899845) verbuchte im vierten Quartal aufgrund gestiegener Lkw-Auslieferungen ein deutliches Gewinnplus. Wie der Konzern heute erklärte, lag der operative Gewinn im Schlussquartal bei 2,59 Mrd. Schwedischen Kronen (SEK), nach 2,16 Mrd. SEK im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn verbesserte sich von 1,52 Mrd. SEK auf 1,82 Mrd. SEK. Beim Konzernumsatz verzeichnete Scania einen Anstieg von 18,29 Mrd. SEK auf 19,01 Mrd. SEK, wobei die Zahl der ausgelieferten Lkw-Modelle im Vorjahresvergleich von 17.134 auf 18.498 zulegen konnte. Die Umsatzrendite verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 11,8 Prozent auf 13,6 Prozent. Für das laufende Fiskaljahr erwartet Scania eine anhaltend starke Nachfrage nach Lkw in Europa. Konkrete Prognosen gab der Konzern jedoch nicht ab.

Der schwedische Bekleidungskonzern Hennes & Mauritz AB (H&M) (ISIN SE0000106270/ WKN 872318) gab heute bekannt, dass er im vierten Quartal eine Gewinnsteigerung um 18 Prozent erzielt hat, was mit geringeren Marketing-Ausgaben und schwächeren Preissenkungen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 3,8 Mrd. Schwedische Kronen (SEK), nach 3,23 Mrd. SEK im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 3,4 Mrd. SEK ausgegangen. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 8,3 Prozent auf 19,5 Mrd. SEK. Das EBIT lag bei 5,28 Mrd. SEK (+26 Prozent). Europas größter Bekleidungshändler verfügte Ende November 2006 über 1.345 Filialen. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem letzten Geschäftsjahr um 13 Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr sind 170 Neueröffnungen geplant.

Der italienische Automobil- und Industriekonzern Fiat S.p.A. (ISIN IT0001976403/ WKN 860007) meldete heute, dass sein Gewinn im vierten Quartal aufgrund eines Einmalertrags in der Finanzsparte sowie gestiegener Fahrzeugabsätze drastisch gestiegen ist. Demnach belief sich der Nettogewinn auf 470 Mio. Euro bzw. 452 Mio. Euro vor Minderheitsanteilen, gegenüber 84 Mio. Euro bzw. 38 Mio. Euro im Vorjahr. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 578 Mio. Euro ausgegangen. Der Umsatz kletterte um 5,5 Prozent auf 13,86 Mrd. Euro, der operative Gewinn nahm von 361 Mio. Euro auf 652 Mio. Euro zu. Die Sparte Fiat Auto konnte erstmals seit sechs Jahren ein positives Jahresergebnis verbuchen. Der Umsatz im Gesamtjahr lag bei 25,58 Mrd. Euro (+20,2 Prozent), im vierten Quartal bei 6,93 Mrd. Euro (+14,8 Prozent). Der Konzern bestätigte indes seine Jahresprognose 2007 für einen Nettogewinn von 1,6 bis 1,8 Mrd. Euro. (25.01.2007/ac/n/m)