S&P 500
17.08.2016 17:21:40
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Börse Frankfurt-News: Angst vor der Hausse (Marktstimmung)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. August 2016. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Eine Rolle rückwärts haben die institutionellen Investoren wieder hingelegt. Kleine Gewinne reichen scheinbar, was aber zusammen mit ausländischer Nachfrage ein gutes Zeichen für Bullen ist.
Würde man allein die Stimmungswechsel der von uns befragten mittelfristig orientierten Anlegern als Maßstab für die Volatilität des DAX anlegen, müsste es seit Mitte vergangener Woche im Handel hoch hergegangen sein. Denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich um 25 Punkte auf einen Stand von -8 Punkten abgeschwächt. Dabei hat sich beim DAX seit unserer vergangenen Befragung gar nicht viel getan: Er konnte in der Spitze gerade einmal um etwas mehr als 1 Prozent zulegen.
Trotzdem sahen sich per Saldo mehr als 10 Prozent der von uns befragten Investoren zu einer 180-Grad-Wende veranlasst: Erneut sind aus Optimisten wieder Pessimisten geworden. Einen so deutlichen Umschwung innerhalb einer Woche registrieren wir nun bereits zum vierten Male hintereinander, obgleich der DAX während desselben Zeitraums bei reiner Punktbetrachtung 6,4 Prozent an Wert gewonnen hat.
Offensichtlich scheinen sich viele Akteure mit festen Aktienkursen dies- und jenseits des Atlantiks - in der vorangegangenen Woche hatten die drei US-Indices Dow Jones, S&P 500 und der Nasdaq Composite allesamt neue Allzeithochs markiert - nicht ganz wohl zu fühlen. Haben sich die Investoren vielleicht durch das jüngste Statement von "Dr. Doom" Marc Faber, der wieder einmal einen 50-prozentigen Crash für die Aktienmärkte vorhersagte, beeindrucken lassen? Oder war es etwa das Engagement von George Soros, der seine bearishen Wette gegen den S&P 500 im zweiten Quartal dieses Jahres fast verdoppelt hatte?
Für uns scheint es sich vielmehr so zu verhalten, als ob man sich - zumindest innerhalb dieser aktiven Gruppe von etwas mehr als einem Zehntel unserer Befragten - angesichts der Höhenluft, in deren Genuss der DAX unlängst gelangte, bereits mit relativ kleinen Kursgewinnen zufriedengibt. Dabei sind es doch gar nicht nur Angstmacher, die den Aktienmarkt beherrschen. So zeichnete sich in der jüngsten Umfrage, die die Bank of America Merrill Lynch unter internationalen Fondsmanagern vom 5. bis 11. August vornahm, wieder eine Tendenz zu mehr Risikobereitschaft ab. Zum einen zeigt sich dies in der gesunkenen Kasse-Quote, die im August von 5,8 auf 5,4 Prozent zurückgegangen ist. Zum anderen, weil die leichte Untergewichtung globaler Aktien im Juli in den Portfolien zurückgenommen wurde und sich im August wieder eine Übergewichtung, per Saldo sprachen sich 9 Prozent der Investoren dafür aus.
Privatanlegerstimmung robust
Bei den Privatanlegern blieb das Stimmungsbild dagegen fast unverändert und weist nach einem Rückgang von einem Punkt gegenüber der Vorwoche nunmehr einen Börse Frankfurt Sentiment-Index von +4 Punkten aus. Dieser leicht positive Wert relativiert sich jedoch, wenn man bedenkt, dass das Halbjahresmittel des Index bei dieser Gruppe bei knapp +16 Punkten liegt.
Per Saldo ergeben sich aus dieser jüngsten Erhebung zwei Hinweise. Zum einen, dass ein Teil der heimischen Investoren dem Aufwärtstrend des DAX momentan nicht wirklich über den Weg traut. Zum anderen, dass internationale Anleger derzeit den DAX unter allen europäischen Indices favorisieren. Entschieden sich per Saldo gerade einmal 1 Prozent der von BofA Merrill Lynch befragten Investoren für eine Übergewichtung in Aktien der Eurozone, beabsichtigen jedoch 53 Prozent der Fondsmanager, in den kommenden zwölf Monaten in ihrem Portfolio deutsche Aktien stärker zu gewichten. Damit bleibt die positive Entwicklung für den DAX vorgezeichnet. Denn selbst die Pessimisten von heute wären sicherlich bereit, zu niedrigeren Kursen wieder in den deutschen Aktienmarkt einzusteigen und so für stützende Nachfrage zu sorgen. Noch interessanter bleibt die Entwicklung, falls der DAX plötzlich deutliches Aufwärts-Momentum entwickeln sollte. Dann müssten vor allem heimische Investoren einer positiven Entwicklung wieder einmal hinterherrennen.
von: Joachim Goldberg
© 17. August 2016 - Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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