Geändert am: 23.05.2025 22:15:46
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US-Börsen mit Verlusten ins Wochenende -- Trump droht EU mit Zöllen: ATX und DAX beenden Handelswoche tiefrot -- Japanische Börse letztlich fester
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt rutschte am Freitag ins Minus.
Der ATX notierte kurz nach Handelsbeginn etwas höher und legte danach zunächst klarer zu. Am Nachmittag fiel er jedoch deutlich ins Minus, wo er die Handelswoche auch 0,48 Prozent schwächer bei 4.383,54 Punkten beendete.
Grund für die plötzlichen Verluste waren offenbar neue Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Er wolle einen Zoll von 50 Prozent auf EU-Importe ab dem 1. Juni empfehlen, hieß es.
Wichtige Konjunkturdaten wurden am Freitag nicht erwartet. Die in der Früh gemeldeten Wachstumsdaten aus Deutschland hatten zwar positiv überrascht, wirkten sich aber nicht merklich an den Börsen aus. Im weiteren Tagesverlauf werden keine marktbeeinflussenden Daten mehr erwartet. Auch die zum Wochenschluss angesetzten Notenbanker-Reden dürften keine wichtigen Impulse für den Handel liefern, schrieben die Analysten der Helaba.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Freitagnachmittag kräftig nach unten.
Der DAX eröffnete etwas stärker und konnte sich zeitweise noch seinem jüngsten Rekordhoch bei 24.152,24 Punkten bis auf drei Punkte nähern, bevor die Käufe wieder abflauten. Am Nachmittag ging es für das deutsche Börsenbarometer jedoch dramatisch auf negatives Terrain. Zum Sitzungsende stand noch ein Minus von 1,54 Prozent bei 23.629,58 Zählern an der Tafel in Frankfurt.
US-Präsident Donald Trump will offenbar einen Zoll in Höhe von 50 Prozent auf EU-Importe ab dem 1. Juni empfehlen, hieß es in den Medien. Zudem erklärte er, dass der Umgang mit der Europäischen Union während seiner Amtszeit als US-Präsident sehr schwierig gewesen sei.
Beim DAX sei am Vortag die jüngste Gewinnserie gerissen, wobei dies gerade mal der vierte Verlusttag seit Ostern gewesen sei, betonte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Von daher sollte das als gesundes Durchatmen bezeichnet werden." Die derzeit unterdurchschnittlichen Umsätze am deutschen Aktienmarkt signalisierten dem Experten zufolge, "dass aktuell unterinvestierte Anleger auf einen größeren Rücksetzer warten, um in den Markt einzusteigen".
Die kriselnde deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal mit 0,4 Prozent doppelt so stark gewachsen wie zunächst geschätzt. "Das unerwartet deutliche Wachstum ist eine erfreuliche Überraschung. Allerdings handelt es sich aufgrund der Zollquerelen und Vorzieheffekten um einen Einmaleffekt. Im laufenden Quartal dürfte ein geringeres Wachstum ausgewiesen werden", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
WALL STREET
Die wichtigsten US-Börsen bewegten sich am Freitag während der gesamten Sitzung in der Verlustzone und verabschiedeten sich tief im Minus ins Wochenende.
Der Dow Jones büßte 0,61 Prozent ein und schloss 0,61 Prozent tiefer bei 41.603,07 Punkten, nachdem er bereits zum Börsenstart deutlich abgenommen hatte.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite zeigte sich etwas zu Anfang klar schwächer und rutschte bis zum Ende der Sitzung um 1 Prozent auf 18.737,21 Punkte ab.
Auslöser für den Kursrutsch war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 1. Juni Strafzölle von 50 Prozent auf EU-Produkte zu erheben. Die Verhandlungen mit der Europäischen Union seien gescheitert, erklärte Trump auf der Plattform Truth Social. Zugleich stellte er in Aussicht, auf die Zölle zu verzichten, sofern die betroffenen Produkte in den USA produziert oder hergestellt würden.
Die Marktstimmung wurde zudem weiterhin durch die hohe Staatsverschuldung der USA belastet. Diese dürfte sich durch das von Trump geplante Steuer- und Ausgabengesetz weiter verschärfen.
ASIEN
Die Börsen in Fernost verbuchten einen uneinheitlichen Wochenausklang.
In Tokio gewann der japanische Leitindex Nikkei 225 bis zum Handelsende 0,47 Prozent auf 37.160,47 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite hingegen um 0,94 Prozent tiefer bei 3.348,37 Zählern.
In Hongkong ging der Hang Seng bei 23.601,26 Stellen um 0,24 Prozent höher ins Wochenende.
Nach den Vortagesverlusten zeigten sich die asiatischen Börsen am Freitag ohne klaren Trend. Für etwas Beruhigung an den Märkten sorgten zunächst nicht mehr gestiegene US-Renditen am Rentenmarkt. Im Zuge positiver Konjunkturdaten hatten diese am Donnerstag leicht nachgegeben - ein Trend, der in Asien anhielt. Damit geriet die hohe Staatsverschuldung der USA, die am Donnerstag für Verunsicherung und Verkäufe gesorgt hatte, aber nicht gänzlich in den Hintergrund, denn das von den Republikanern geführte US-Repräsentantenhaus hatte das Steuer- und Ausgabengesetz von US-Präsident Donald Trump mit Änderungen gebilligt.
Damit dürfte in den kommenden Jahren die Verschuldung in den USA zunehmen. Insofern wollten Händler hier keine Entwarnung geben, das Problem könne jederzeit wieder zu einem Belastungsfaktor für den Renten- und Aktienmarkt werden - auch in Asien, sollten die US-Renditen wieder anziehen. Die Nachfrage nach US-Vermögenswerten lasse möglicherweise nach, urteilte Westpac-Analyst Richard Franulovich. "Die grundlegenden Treiber der Dollar-Schwäche sind nicht verschwunden und die Richtung für den Dollar ist klar", fügte Franulovich hinzu.
Gestützt wurde der Markt am Freitag außerdem von Hoffnungen auf eine marktfreundliche Lösung im Handelsstreit mit den USA. China und die USA hielten die Verhandlungskanäle weiter offen und auch zwischen Japan und den USA steigt die nächste Verhandlungsrunde. In Festland-China drehten die Börsen im Verlauf jedoch ins Minus. Laut einem Kreisebericht von "Reuters" hat China die Obergrenzen für Einlagenzinsen gesenkt - offenbar um den Konsum anzukurbeln. Am Markt weckten die Zinssenkungen zum Teil Argwohn: Für Christian Jasperneite, Chief Investment Officer bei Warburg, passen die offiziellen Kennziffern aus China, die den Eindruck einer sehr guten Konjunktur erweckten, und die jüngsten Zinssenkungen der chinesische Notenbank nicht zusammen. Irgendwas stimme da nicht, sagte der Finanzexperte.
Dass ausgerechnet der japanische Nikkei-225 auf Erholungskurs ging, dürfte einige Anleger verwundert haben. Denn die Inflation in Japan hat sich im April beschleunigt und die höchsten Stände seit über zwei Jahren erreicht. Die Kerninflation fiel zudem höher als erwartet aus. Ob die Daten den Weg für eine weitere Straffung der Geldpolitik durch die Bank of Japan ebnen werden, war zudem unklar. Laut ING-Ökonom Min Joo Kang steige zumindest die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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Bleipreis | 1 963,50 | 5,90 | 0,30 | |
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EEX Strompreis Phelix DE | 97,00 | -1,10 | -1,12 | |
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Kaffeepreis | 3,57 | -0,04 | -0,97 | |
Kakaopreis | 6 367,00 | -218,00 | -3,31 | |
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Orangensaftpreis | 2,79 | 0,01 | 0,50 | |
Palladiumpreis | 975,00 | -6,00 | -0,61 | |
Palmölpreis | 3 868,00 | 36,00 | 0,94 | |
Platinpreis | 1 093,50 | 9,00 | 0,83 | |
Rapspreis | 483,50 | -3,00 | -0,62 | |
Reispreis | 13,35 | 0,01 | 0,04 | |
Silberpreis | 33,25 | -0,08 | -0,24 | |
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Sojabohnenpreis | 10,59 | -0,03 | -0,31 | |
Sojabohnenölpreis | 0,50 | 0,00 | -0,32 | |
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Uranpreis | 70,05 | -0,65 | -0,93 | |
Weizenpreis | 203,25 | 1,50 | 0,74 | |
Zinkpreis | 2 672,00 | 21,10 | 0,80 | |
Zinnpreis | 32 430,00 | -241,50 | -0,74 | |
Zuckerpreis | 0,17 | 0,00 | -0,58 | |
Ölpreis (Brent) | 64,59 | 0,30 | 0,47 | |
Ölpreis (WTI) | 61,51 | 0,45 | 0,74 |
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