Geändert am: 04.02.2022 22:10:59

ATX und DAX verabschieden tiefrot ins Wochenende -- Wall Street schließt uneins -- Gewinne in Fernost

AUSTRIA

Die Wiener Börse zeigte sich am Freitag schwächer.

Der ATX legte im frühen Verlauf noch zu, konnte die Gewinne aber nicht dauerhaft verteidigen und gab im Handelsverlauf deutlicher nach. Letztlich beendete er den Tag 0,59 Prozent tiefer bei 3.893,57 Punkten.

Marktteilnehmern zufolge lastete die Unsicherheit nach der gestrigen Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den Kursen. Zwar hat die EZB den geldpolitischen Rahmen wie erwartet nicht verändert. Mit dem gleichzeitigen Verweis auf die weiterhin bestehenden Inflationsrisiken hielten sich die Notenbanker jedoch für die nächste Ratssitzung alle Optionen offen.

Für Unsicherheit sorgten dabei vor allem Aussagen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei der anschließenden Pressekonferenz. Lagarde sagte dabei, dass im geldpolitischen Rat durchweg Besorgnis wegen der Entwicklung der Inflation herrsche. Aus Sicht vieler Analysten lieferte die Notenbankvorsitzende damit klare Signale, dass die EZB ihre Geldpolitik auf absehbare Zeit straffen wird.

Zahlen vom US-Arbeitsmarkt fielen am Nachmittag etwas schwächer aus als erwartet. Zum Jahresauftakt lag die Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent. Experten hatten einen stagnierenden Wert von 3,9 Prozent erwartet. Die Märkte reagierten auf die Zahlen jedoch kaum.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt ging es am letzten Handelstag der Woche abwärts.

Der DAX war mit einem Plus in den Handel gestartet, konnte die Gewinnzone im Verlauf aber nicht verteidigen und rutschte tiefer ins Minus. Er beendete den Tag mit einem Abschlag von 1,75 Prozent bei 15.099,56 Punkten.

Nach starken Arbeitsmarktdaten aus den USA war der Druck auf den DAX am Freitag nochmals größer geworden. Der Stellenaufbau und der Lohnzuwachs in den Vereinigten Staaten fielen höher aus als erwartet. Der Bericht sei eine zusätzliche Legitimation für die US-Notenbank, die Zinsen im März zu erhöhen, kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners die Daten. Unter dieser Perspektive leiden die Börsen seit Wochen, denn mit höheren Zinsen verliert die Aktienanlage an Attraktivität.

Am Vortag hatten die geldpolitischen Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits die Kurse belastet. Die Zeit des billigen Geldes könnte nun auch in der Eurozone bald vorbei sein, auch wenn die EZB nicht so schnell sei wie die US-Notenbank Fed, erläuterte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Den Experten der Helaba zufolge wird die EZB, aufgeschreckt durch die rekordhohen Inflationszahlen im Euroraum, vermutlich noch 2022 die Zinswende einleiten.

WALL STREET

Vor dem Wochenende tendierten die US-Börsen letztlich kaum bewegt, der Tech-Sektor blieb im Plus.

Der Dow Jones begann die Sitzung tiefer und wanderte dann weiter ins Minus. In der zweiten Handelshälfte konnte sich der US-amerikanische Leitindex erholen und beendete die Woche nur noch 0,06 Prozent niedriger bei 35.089,74 Punkten. Der Techwerteindex NASDAQ Composite wies letztlich einen Aufschlag von 1,58 Prozent auf 14.098,01 Zähler aus, nachdem er bereits zum Start geklettert war.

Im Fokus der Anleger stand unter anderem ein sehr starker Arbeitsmarktbericht für Januar, denn die US-Wirtschaft setzte ihren Stellenaufbau fort. Besonders auf die weiter gestiegene Beschäftigung werde die US-Notenbank wohl "mit Freude schauen", kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Der Bericht sei eine zusätzliche Legitimation für die Zinserhöhung im März. Nach dem Schock durch Meta, der am Donnerstag die Technologiebörse stark erschütterte, konnten Amazon, aber auch Snap die Fans von Wachstumswerten wieder beruhigen. Der weltgrößte Online-Händler verdiente im Weihnachtsquartal glänzend. Zudem bewältigte er die angekündigte Kostenlawine aufgrund des enormen Bedarfs an Personal und der hohen Investitionen in die Lieferlogistik besser als befürchtet - nicht zuletzt dank seines hochprofitablen Cloud-Geschäfts.

ASIEN

An den größten Börsen in Asien waren am Freitag grüne Vorzeichen zu sehen.

Der japanische Leitindex Nikkei rückte am letzten Handelstag der Woche 0,73 Prozent auf 27.439,99 Punkte zu.

Der Shanghai Composite war unterdessen weiter in der Feiertagspause, dort ruhte der Handel erneut. Zuletzt hatte das Börsenbarometer am vergangenen Freitag auf dem chinesischen Festland 0,97 Prozent auf 3.361,44 Punkte verloren.

Der Hang Seng verabschiedete sich nach seiner Feiertagspause mit einem kräftigen Plus von 3,17 Prozent bei 24.556,78 Indexpunkten aus der Woche.

Die größeren asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag etwas fester geschlossen. Damit endet eine wechselhafte Woche versöhnlich - unter dem Strich legten die asiatischen Finanzmärkte im Wochenvergleich leicht zu. Die Börsen in Festlandchina blieben wegen des Neujahrsfestes weiter geschlossen, während in Hongkong wieder gehandelt wurde. Die starke nachbörsliche Entwicklung der Amazon-Aktie überlagerte die schwache Tendenz an der Wall Street und wirkte sich positiv auf die asiatischen Märkte aus. Der Online-Konzern habe zwar die Erwartungen verfehlt, aber die Aussicht auf höhere Gebühren für die Prime-Mitgliedschaft und die Gewinne aus der Beteiligung am Elektroautobauer Rivian hätten dies mehr als ausgeglichen, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank an. Zudem hatte Amazon den Markt bereits vor drei Monaten auf relativ schwache Zahlen eingestellt. Die Vorgaben des US-Konzerns wirkten sich vor allem an technologielastigen Börsen wie Hongkong und Südkorea positiv aus.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 23 007,79 -1,20%
TecDAX 3 779,39 -1,28%
Dow Jones 42 100,77 0,32%
NASDAQ Comp. 17 838,85 0,50%
NASDAQ 100 19 817,20 0,41%
NIKKEI 225 37 751,88 -0,25%
Hang Seng 24 771,14 0,12%
ATX 4 266,09 -1,66%
Shanghai Composite 3 426,43 -0,10%